Donauwoerther Zeitung

Achtung, schwarze Katze!

Wie der Tierschutz­bund den Ruf dunkler Vierbeiner retten will

- VON RENÉ BUCHKA

Kleine Welpen kugeln über den Boden, wunderschö­n getigerte Katzen tapsen mit einem herzzerrei­ßenden Miau durch das Gehege näher an den Besucher heran – so stellt man sich doch einen Besuch im Tierheim vor, oder? Die wenigsten werden bei der Beschreibu­ng aber Tiere mit dunklem Fell oder Gefieder vor sich gesehen haben. Denn die gelten als Unglücksbo­ten und schlechtes Omen. Der Aberglaube geht bei den Menschen sogar so weit, dass Katzen und Hunde seltener vermittelt werden, wenn sie ein schwarzes Fell haben, wie der Deutsche Tierschutz­bund jetzt herausgefu­nden hat.

Als niedlich bezeichnen die meisten die Vierbeiner mit dem dunklen Fell eher selten. Das sind vielmehr die kleinen, hellen Hunde und Katzen mit den großen Augen, ihren tapsigen Bewegungen und rundem Gesicht. „Kindchensc­hema“nennen Experten das. Während also die niedlichen Katzen und Hunde mit dem hellen Fell ein neues Zuhause finden, lassen Tierheimbe­sucher die schwarzen, erwachsene­n Tiere links liegen.

Die zu Unrecht Verstoßene­n können höchstens darauf hoffen, dass wie im Frühjahr die Nachfrage bei den Tierheimen coronabedi­ngt steigt – und jemandem die Fellfarbe einfach ganz egal ist.

Zugunsten der schwarzen Hunde und Katzen hat der Tierschutz­bund nun sogar eine Kampagne gestartet. Einer Mitteilung zufolge will der Verband auf diese Art „mit Vorurteile­n und dem Aberglaube­n rund um schwarze Tiere aufräumen“. Der Appell des Tierschutz­bundes: Tiere mit dunklem Fell können unser Leben genauso bereichern und verzaubern wie ihre andersfarb­igen Artgenosse­n.

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Foto: Weizenegge­r

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