Donauwoerther Zeitung

126 Schulen sind dicht

50 000 Schüler in Quarantäne

- VON SARAH RITSCHEL

München Schulen sollen so lange wie möglich offenbleib­en – das betont die bayerische Regierung jeden Tag aufs Neue. Trotzdem sind im Freistaat mittlerwei­le wieder viele Bankreihen leer: 126 Schulen waren am Mittwoch, Stand neun Uhr, wegen des Coronaviru­s komplett geschlosse­n, teilte das Kultusmini­sterium auf Anfrage mit. Nicht nur im Berchtesga­dener Land und im Kreis Rottal-Inn, wo ein flächendec­kender Lockdown angeordnet worden war, sondern vereinzelt auch in Schwaben.

Insgesamt lernen gerade rund 50000 der 1,65 Millionen Schüler nur von zu Hause aus. Nachweisli­ch mit dem Covid-19-Erreger infiziert sind ungefähr 1980 von ihnen. Doch der bayerische Hygienepla­n für die Schulen sieht vor, dass eine Klasse geschlosse­n in Quarantäne muss, sobald dort ein Corona-Fall auftritt. Nur bei Abschlussk­lassen gelten Einzelfall­regeln. Von den 150000 Lehrern sind aktuell etwa 3200 in Isolation, knapp 290 haben ein positives Testergebn­is.

Die schwäbisch­e SPD-Abgeordnet­e Simone Strohmayr fordert nun neue Quarantäne-Regeln. „Bei einem Corona-Fall in einer Klasse sollten nur Kontaktper­sonen der Kategorie eins in Quarantäne gehen“, erklärt Strohmayr gegenüber unserer Redaktion. Habe sich etwa eine Lehrkraft angesteckt, müsste man dann nur Kinder aus der ersten Bankreihe nach Hause schicken. Sie sagt das angesichts der Tatsache, dass Schulen nicht als Hotspots für die Verbreitun­g des Virus gelten.

Die Quarantäne für Schüler dauert bis zu 14 Tage. Am ersten Tag sowie zwischen dem fünften und siebten Tag werden sie auf das Virus getestet. In Quarantäne bleiben sie in der Regel auch dann, wenn die Tests negativ sind. Die SPD fordert, dass die Kinder nach dem zweiten negativen Test sofort wieder in die Schule dürfen. Auf diese Weise, so Strohmayr, könnte man erheblich besser Präsenzunt­erricht halten.

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