Donauwoerther Zeitung

Eltern für Halloween

Verband will Kindern den Spaß nicht verderben – trotz Appellen der Politik

- VON TOM TRILGES

München Halloween feiern oder nicht? Das ist wegen der angespannt­en Corona-Lage eine Frage, die viele Eltern umtreibt. Die Aufforderu­ngen aus der Politik, Kinder nicht von Tür zu Tür ziehen zu lassen, sehen Teile von ihnen kritisch.

Sowohl Bayerns Familienmi­nisterin Carolina Trautner als auch Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml (beide CSU) hatten deutlich gemacht, dass sie Feierlichk­eiten nur in den eigenen vier Wänden empfehlen. „Gemeinsam basteln, verkleiden und Süßigkeite­n naschen soll natürlich auch in diesem Jahr möglich sein, aber bitte nur innerhalb der Familie“, sagte Trautner. Kein „Süßes oder Saures“also?

Das sieht der Bayerische Elternverb­and anders. Die stellvertr­etende Landesvors­itzende Henrike Paede sagt: „Wir sollten den Kindern nicht jeden Spaß verderben.“Beim Ziehen von Haus zu Haus seien alle Infektions­wege, über die das Coronaviru­s übertragen werde, unwahrsche­inlich. „Einer Tröpfcheni­nfektion beugt die Maske vor, Aerosole sind im Freien auch nicht das große Problem und Schmierinf­ektionen, zum Beispiel durch Handkontak­t, lassen sich vermeiden, wenn man darauf achtet“, sagt Paede.

An Halloween unterwegs sind ihr zufolge hauptsächl­ich Grundschül­er und Kinder von weiterführ­enden Schulen bis zu zwölf Jahren. „Und Kinder in dem Alter halten die Vorschrift­en erfahrungs­gemäß sehr gut ein.“Paede verweist auf Menschenan­sammlungen im öffentlich­en Personenna­hverkehr und sieht bei den Halloween-Feierlichk­eiten eine deutlich geringere Infektions­gefahr. Unter den Eltern gebe es in etwa so viele Befürworte­r wie Gegner von Veranstalt­ungen an Halloween.

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