Eltern für Halloween
Verband will Kindern den Spaß nicht verderben – trotz Appellen der Politik
München Halloween feiern oder nicht? Das ist wegen der angespannten Corona-Lage eine Frage, die viele Eltern umtreibt. Die Aufforderungen aus der Politik, Kinder nicht von Tür zu Tür ziehen zu lassen, sehen Teile von ihnen kritisch.
Sowohl Bayerns Familienministerin Carolina Trautner als auch Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) hatten deutlich gemacht, dass sie Feierlichkeiten nur in den eigenen vier Wänden empfehlen. „Gemeinsam basteln, verkleiden und Süßigkeiten naschen soll natürlich auch in diesem Jahr möglich sein, aber bitte nur innerhalb der Familie“, sagte Trautner. Kein „Süßes oder Saures“also?
Das sieht der Bayerische Elternverband anders. Die stellvertretende Landesvorsitzende Henrike Paede sagt: „Wir sollten den Kindern nicht jeden Spaß verderben.“Beim Ziehen von Haus zu Haus seien alle Infektionswege, über die das Coronavirus übertragen werde, unwahrscheinlich. „Einer Tröpfcheninfektion beugt die Maske vor, Aerosole sind im Freien auch nicht das große Problem und Schmierinfektionen, zum Beispiel durch Handkontakt, lassen sich vermeiden, wenn man darauf achtet“, sagt Paede.
An Halloween unterwegs sind ihr zufolge hauptsächlich Grundschüler und Kinder von weiterführenden Schulen bis zu zwölf Jahren. „Und Kinder in dem Alter halten die Vorschriften erfahrungsgemäß sehr gut ein.“Paede verweist auf Menschenansammlungen im öffentlichen Personennahverkehr und sieht bei den Halloween-Feierlichkeiten eine deutlich geringere Infektionsgefahr. Unter den Eltern gebe es in etwa so viele Befürworter wie Gegner von Veranstaltungen an Halloween.