Donauwoerther Zeitung

Weltfußbal­l, du musst jetzt stark sein!

- VON TILMANN MEHL time@augsburger‰allgemeine.de

Niemandem etwas Böses wünschen. Christlich­e Nächstenli­ebe. Nimmt das Coronaviru­s Donald Trump als Geisel, ist die Freude groß, wenn sich der US-Präsident kurz darauf wieder bester Gesundheit erfreut. Gleiches würde auch gelten, falls sich eher zwielichti­ge Gestalten wie das Sockenmons­ter, weißrussis­che Wahlbeobac­hter oder Sergio Ramos infizieren. Im Besonderen sind die Gedanken aber bei jenen, die durch ihr Wirken für das Gute und Schöne stehen. Daher: Gute Besserung, Gianni Infantino! Der Mann ist positive Nachrichte­n gewohnt, das Testergebn­is mag ihn daher nicht sonderlich überrascht haben. Hoffentlic­h verflüchti­gen sich die leichten Symptome beim Fifa-Chef so schnell wie unlautere Vorhaltung­en, der Schweizer würde sich nur aufgrund von Versprechu­ngen und geschickte­r Machtpolit­ik an der Spitze halten.

Immerhin können sich die bis dato unterlaste­ten innerbetri­eblichen Aufklärer nun betätigen. Wer bitte hat Infantino infiziert? Der ist doch als Mister Teflon bekannt. Nichts bleibt an ihm haften. Ein Saubermann. Vor allem die HandHygien­e ist seine Spezialitä­t. Möglicherw­eise

ist es in Zeiten wie diesen aber ein Nachteil, eine Hand die andere waschen zu lassen.

Eine Atemschutz­maske gehört schon seit Jahren zur Grundausst­attung jedes Fifa-Mitarbeite­rs. Böse Zungen behaupten: Anders wäre der Geruch der im Keller weilenden Leichen kaum zu ertragen. Gerüchten nach war die Angst vor Infektione­n so groß, dass bereits vor Jahren überlegt wurde, Geld im großen Stil zu waschen und es dann vorsichtsh­alber in schwarzen Kassen zu verstauen, auf dass auch wirklich keine Gefahr von Scheinen und Münzen ausgeht.

Gianni Infantino hat sich mittlerwei­le in Selbstisol­ation begeben. Es wäre verwunderl­ich, wenn dem weisen Mann des Weltfußbal­ls im Zwiegesprä­ch mit sich selbst nicht einige wegweisend­e Verbesseru­ngsideen einfallen würden. Gute Besserung dann auch.

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Foto: dpa Gianni Infantino darf die nächsten Tage mit der Person verbringen, die er am liebsten hat.
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