Wie mach ich’s nur?
Jemand, der Deutsch lernen will, findet auf den Anfangsseiten des Lehrbuchs die ersten Worte „Guten Tag“, „Hallo“und „Grüß Gott,“veranschaulicht durch Zeichnungen oder Fotos, auf denen die Leute Hände schütteln oder mit ausgestreckten Händen aufeinander zugehen.
Dass Hände den Versuch nach Versöhnung und Zusammenarbeit signalisieren, zeigen die Fotos von Staatsmännern, die das dokumentieren sollen. Nach einem Tennismatch schüttelt man sich die Hand und wahrt dem Gegner gegenüber Fairness. Und wenn in der Kirche zum Friedensgruß mit Handschlag aufgerufen wird, sollte das mehr als eine hohle Geste sein.
Nun, das ist jetzt Vergangenheit, und es gibt interessante Varianten, sich mit Abstand einander zuzuwenden. Da ist der gern verwendete Ellbogengruß, der aber eher an den Beginn einer Rauferei erinnert, oder die gereckte Faust, die etwas Revolutionäres an sich hat.
Psychologen haben dazu aufgerufen, hinter der Maske die Augen sprechen zu lassen; man könne auch mit den Augen lächeln und so signalisieren, dass man im anderen keinen Gegner sieht. Ich übe jetzt täglich, hinter der Maske zu lächeln, auch wenn mir gar nicht danach ist – ziemlich anstrengend.
Es braucht also neue Ideen in Bezug auf das Grüßen, denn: Eine gegenseitige Verbeugung mit gekreuzten Armen ist ziemlich raumgreifend, also nicht überall durchführbar. In diesen Zeiten sprudelt es doch nur so von Einfällen, also lasst uns nachdenken!