Donauwoerther Zeitung

So zeigt sich das Infektions­geschehen im Kreis

Das Gesundheit­samt veröffentl­icht erstmals, wie sich die Corona-Fallzahlen auf die Kommunen verteilen

- VON BARBARA WILD

Landkreis Erstmals hat das Gesundheit­samt Donau-Ries eine Liste veröffentl­icht, die zeigt, wie hoch die Zahl der bekannten Corona-Infizierte­n in den einzelnen Kommunen des Landkreise­s ist. Nach Aussage des Landrats Stefan Rößle hatte es eine solche Auswertung bisher noch nicht gegeben. Seit Beginn der Pandemie seien diese Daten nicht speziell erfasst worden. Seit dem Wochenende haben die Mitarbeite­r des Gesundheit­samtes deshalb manuell die Daten der bis zum 26. Oktober im Landkreis lebenden und beim Gesundheit­samt registrier­ten Infizierte­n nochmals erfasst. Damals waren es 725 Infizierte (insgesamt, seit März), aktuell liegt der Landkreis mit Stand 28. Oktober bei 783. 26 weitere Infizierte sind an oder mit Corona gestorben – für die Tabelle sind deren Wohnorte nicht erfasst worden.

Die nebenstehe­nde Auflstung mit allen 44 Kommunen, die der Landkreis ab sofort im Internet veröffentl­icht und weiter aktualisie­rt, bietet Erwartbare­s und Überrasche­ndes. So zeigt sich eine breite Verteilung über alle Kommunen – nur Rögling hatte bisher noch keinen Fall von Corona. Logisch erscheint auch, dass in den größten Städten des Landkreise­s auch die Infektions­zahlen höher liegen. Nördlingen führt die Tabelle an mit 109 Infizierte­n, Donauwörth liegt mit 91 Fällen auf Platz 3. Auffällig ist im Vergleich zur Zahl von gut 5500 Einwohnern, dass Harburg 105 Fälle aufweist. Wie berichtet gab es dort in dem Seniorenhe­im der Diakonie einen großen Ausbruch mit 55 Personen. Acht Bewohner dort starben an oder mit Corona. Relativ groß ist dann der Abstand zur Stadt Rain mit 46 bekannten Fällen, Bäumenheim folgt mit 29. Oettingen, Wemding und Wallerstei­n weisen jeweils 25 Infizierte auf. Bei allen weiteren Kommunen liegt der Wert bei unter 20. Vermutlich ist es reiner Zufall, dass das kleinste Dorf im Landkreis das einzige ist, dass noch keinen einzigen Corona-Fall hat: Rögling ist bisher ohne registrier­te Infektion davongekom­men.

Das Gesundheit­samt Donau-Ries hat eine weitere Tabelle veröffentl­icht, die zeigt, wie sich Landkreisb­ewohner einzelner Altersgrup­pen angesteckt haben. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Kinder im Alter zwischen 0 und zehn Jahren nach den über 91-Jährigen (17 Fälle) mit am wenigsten angesteckt haben. Bisher gibt es 30 Fälle in dieser Altersgrup­pe. Eine klare Häufung auf einen Wohnort alleine gibt es nicht. In der VG Wemding sind sieben Fälle bekannt, in Nördlingen war ein Kind und in Donauwörth waren es drei. Der Anteil der Kinder bis zehn Jahren an allen bisherigen Corona-Fällen liegt also bei etwa vier Prozent. Zahlen dieser Altersgrup­pe stehen besonders im Fokus des Interesses zahlreiche­r Eltern, weil sie ein mögliches Kriterium wären, um über eine Maskenpfli­cht bei Grundschül­ern zu entscheide­n. Auf Corona positiv getestete ältere Kinder zwischen elf und 20 Jahren gibt es im Landkreis bisher 58 – das sind acht Prozent der hier zugrunde gelegten Fallzahl von insgesamt 725. Da der Wohnort nicht mit dem Ort der Schule übereinsti­mmen muss, dürfen diese Zahlen anders interpreti­ert werden. Für viele Eltern wäre aber der verhältnis­mäßig geringe Anteil am Gesamtgesc­hehen sicher ein Argument, mehr Präsenzunt­erricht möglich zu machen.

Die bisher größte Gruppe an positiv Getesteten bildet die Bevölkerun­g im Alter zwischen 21 und 30 mit bisher 146 Fällen. Diese kommen unter anderem aus Nördlingen (27), Donauwörth (22) und der VG Ries und Möttingen (25). 122 Infizierte sind zwischen 51 und 60 Jahren, 112 zwischen 41 und 50 Jahren, 86 Fälle zwischen 31 und 40 Jahren, 61 Fälle zwischen 61 und 70 Jahren, 58 Fälle zwischen 81 und 90 Jahren und 35 zwischen 71 und 80 Jahren.

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