Schlusspunkt in Bäumenheim
Die Gemeinde hat nach Jahren der Diskussion und einem Bürgerentscheid den Bebauungsplan Mertinger Straße beschlossen. Was jetzt kommt
Bäumenheim Der Bebauungsplan für die Verlegung der Mertinger Straße ist beschlossen. Mit ihrer Abstimmung am Dienstagabend haben die Gemeinderäte in Bäumenheim jetzt alle gesetzlichen Grundlagen geschaffen, damit die Verbindungsstraße verlegt werden kann. Es gab eine Gegenstimme von Manfred Seel (Linke).
Bürgermeister Martin Paninka nutzte nochmals die Gelegenheit und dankte den Bürgern für das klare Votum beim Bürgerentscheid am 11. Oktober. „Ich bin erleichtert, dass wir jetzt – zwei Jahre nachdem wir im Gemeinderat das erste Mal über den Bebauungsplan gesprochen haben – endlich einen Schlusspunkt setzen können.“Er sei weiterhin überzeugt, die Verlegung der Straße und die damit mögliche Realisierung der Projekte von Geda sei die beste Entscheidung für die Gemeinde Bäumenheim. Nächster Schritt ist nun eine detaillierte Kostenplanung, Ausschreibungen und die Realisierung.
Geda-Chef Johann Sailer war ebenfalls in die öffentliche Ratssitzung in der Schmutterhalle gekommen und fand ebenfalls Dankesworte. „Das Ergebnis des Bürgerentscheides hat mir und meiner Belegschaft neue Energie gegeben, das Projekt jetzt mit voller Kraft anzuschieben“, so Sailer. Zudem gab er einen Einblick, wie es jetzt für Geda weitergeht. Die Erweiterung auf das neue Gelände und der Umbau der bestehenden Gebäude werden sich auf fünf Schritte erstrecken. Die Entwicklung des künftigen Standortes wird von der Donauwörther Beratungsfirma MR Plan begleitet.
Schritt eins ist laut Sailer der Neubau eines Bürokomplexes auf dem dann erschlossenen Areal. Aktuell arbeite ein Teil der Mitarbeiter in insgesamt 27 Containern. „Das ist ökologisch und wirtschaftlich ein Wahnsinn, den ich schnell beenden möchte“, so Sailer. Zusammen mit der Uni Augsburg entwickelt er ein Bürogebäude, das vor allem ökologisch neue Maßstäbe setzen soll und technisch in Bezug auf Klimatisierung und Heizung die neuesten Möglichkeiten nutzt.
Auf dem Gelände sind laut Bebauungsplan zwei Prüftürme vorgesehen, die bis zu 60 Meter hoch werden können. Diese Anlagen nutzt Geda, um seine Bauaufzüge demonstrieren und testen zu können. Die ursprünglich vorgesehene Maximalhöhe von 80 Metern wurde reduziert. Ursprünglich geplant war, dass auf einer Plattform ganz oben die dann öffentlich zugängliche Kantine ihren sehr besonderen Platz findet. Ob das so kommt, ist aber fraglich.
„Die Pandemie und die zunehmende Digitalisierung hat uns gezeigt, dass es vielleicht sinnvoller wäre eine 3-D-Show zu entwickeln, die – unabhängig von der eigenen Präsenz vor Ort unseren Kunden einen realistischen Eindruck unserer Produkte vermittelt“, berichtet Sailer. Auf alle Fälle soll das künftige Geda-Betriebsrestaurant auch für jedermann offenstehen. Der GedaChef erläuterte dem Gemeinderat zudem, dass der Kauf des Prima mit 8000 Quadratmetern die bisherigen Planungen der Firma in keiner Weise verändere.
Bei der Genehmigung des Bebauungsplans hatte der Bund Naturschutz, Ortsgruppe Donauwörth und Bäumenheim, Bedenken angesichts der Umsiedlung der KiebitzPaare angemeldet. Diese hatten auf dem Gelände gebrütet, das nun von Geda bebaut wird, und wurden auf ein Areal in Oberndorf umgesiedelt. Der BN sieht kritisch, dass dort schon Brutpaare leben und somit nicht ausreichend Platz für alle Vögel vorhanden wäre. Ein externer Gutachter und die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt hatten diesen Einwand des Bund Naturschutz aber eindeutig anders bewertet und keinerlei Probleme bei der Umsiedlung der geschützten Wiesenbrüter.