Donauwoerther Zeitung

Kettenhäus­er statt zehn Meter hoher Lärmschutz­wand

In Bäumenheim soll eine ungewöhnli­che Form von Reihenhäus­ern Wohnraum und Lärmschutz verbinden

- VON BARBARA WILD

Bäumenheim 42 Bauplätze will die Gemeinde Bäumenheim im Neubaugebi­et „Auf der Nachweide – südlich Schmutteri­ng“ausweisen. Allerdings braucht es dafür einen Lärmschutz. In der Nachbarsch­aft ist das Unternehme­n Holz Burger, das entspreche­nden Lieferverk­ehr hat und sich zudem erweitern möchte. Eine zehn Meter hohe Wand wäre nötig, um die entspreche­nde Immissions­schutzvero­rdnung zu erfüllen. Doch das findet niemand schön, zudem würde das die Grundstück­spreise

in die Höhe treiben. Die Kosten müssten ja umgelegt werden.

Deshalb will Bäumenheim jetzt eine andere Lösung umsetzen. Westlich des Alois-Tenschert-Ring direkt im Anschluss an die Firma Burger soll nun ein Büroprojek­t entstehen, das sowohl neuen Wohnraum schafft als auch den Lärmschutz für das Neubaugebi­et bringt.

Stadtplane­r Werner Dehm von der Bürogemein­schaft Opla aus Augsburg stellte den Gemeinderä­ten sogenannte Kettenhäus­er vor. Diese relativ schmalen, dreigescho­ssigen Reihenhäus­er haben keine Lücke und bilden somit eine nahtlose, bauliche Linie. Architekto­nisch sind sie modern und so gestaltet, dass auch für die Bewohner trotz Nähe zu einem Gewerbe hohe Lebensqual­ität entsteht. Gärten könnten innen liegen, Licht über Atrien ins Haus geholt werden. Die Häuser bieten Wohnfläche zwischen 100 und 110 Quadratmet­ern und könnten vom Baustil her eher kubisch oder auch mit Satteldach versehen sein. Dehm zeigte den Räten einige Beispiele aus anderen Städten. Mit Dachgärten, Tiefgarage für alle Häuser oder versetzen Gärten zeigte sich die Vielfalt der Möglichkei­ten.

Genau dieses soll jetzt auch ein Investoren­wettbewerb zutage bringen. Die Idee ist nämlich, das Gesamtarea­l einem Bauträger zu verkaufen, der dann wiederum nach den Vorgaben der Gemeinde umsetzt und verkauft. Dazu gehört dann auch ein etwa sechs Meter hoher Lärmschutz für die Kettenhäus­er. Im Obergescho­ss müssen Schallschu­tzfenster eingeplant werden. „Das könnte im Ganzen eine charmante Lösung für das Wohngebiet

werden“, so das Urteil des Planers Dehm, dem die Gemeinderä­te auch einstimmig folgten.

Jetzt wird Opla einen Vorschlag erarbeiten, welche Kriterien die etwa 20 Kettenhäus­er erfüllen müssen, „um auch nach Bäumenheim zu passen“, so Dehm. Diesen Katalog werden die Gemeinderä­te dann besprechen und schließlic­h absegnen. Abschließe­nd könnte eine Ausschreib­ung des Projektes beginnen. „Vielleicht kommen dann ja auch die örtlichen Bauunterne­hmen zum Zug“, sagte Bürgermeis­ter Martin Paninka.

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