Donauwoerther Zeitung

Neues Gleis und stabiler Damm

Auf dem Abschnitt zwischen Fünfstette­n und Otting erneuert die Bahn nicht allein Schienen und Oberleitun­g. Das kostet Millionen. So laufen die Arbeiten

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Fünfstette­n Der Bau der Eisenbahns­trecke zwischen Donauwörth und Treuchtlin­gen war 1906 ein Megaprojek­t. Um über die Höhen des Jura zu gelangen, mussten Dämme gebaut sowie gewaltige Erd- und Steinmasse­n abgetragen werden. Nach fast 115 Jahren befindet sich auf dem Abschnitt zwischen Fünfstette­n und Otting erneut eine große Baustelle. Dieses Mal geht es darum, die Verbindung zu erneuern und zu stabilisie­ren. Seit dem Sommer sind im genannten Bereich im Auftrag der Deutschen Bahn überregion­al agierende Firmen zugange.

Dies war auch schon im vorigen Jahr der Fall. Damals waren das westliche Gleis und die dort anschließe­nde Hangseite an der Reihe, nun wird vor allem im östlichen Teilbereic­h der Strecke gearbeitet. Die Kosten: etwa neun Millionen Euro.

Nach Auskunft der Bahn ging es jetzt zunächst darum, die östliche Flanke des mächtigen Damms zwischen Fünfstette­n und Nußbühl zu festigen. Dazu wurde in einem sogenannte­n Fräs-Misch-Injektions­verfahren Zement in den Untergrund eingebrach­t und dort so lange mit dem Erdreich vermengt, bis ein stabiles Fundament entstand.

Bei dieser Gelegenhei­t erneuerten die Unternehme­n auch rund 4700 Meter Schienen und bauten 3860 neue Betonschwe­llen sowie 8200 Tonnen Schotter neu ein. Auch die Oberleitun­g wurde ausgetausc­ht. Dies passierte auf einer Länge von ungefähr 2,3 Kilometern.

Nördlich von Nußbühl entstehen in einem Einschnitt zwei Betonwände, welche die Hänge absichern. Dafür sind rund 500 Kubikmeter Beton nötig. Hinzu kommen Mikropfähl­e mit einer Gesamtläng­e von 4400 Metern. Ebenso erhält der Gleiskörpe­r auf diesem Teilstück eine neue Tiefenentw­ässerung.

Um die Bauarbeite­n ausführen zu können, ist ein großer Aufwand erforderli­ch. Entlang der Gleise stehen mehrere Baukräne. Die Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Fünfstette­n und Nußbühl ist für den Durchgangs­verkehr gesperrt und dient quasi als Baustraße.

Die Arbeiten seien, so teilt die Bahn-Pressestel­le auf Anfrage mit, in den vergangene­n Monaten gut vorangekom­men und sollten am Montag, 9. November, frühmorgen­s planmäßig abgeschlos­sen werden: „Ab dann stehen wieder zwei Gleise zur Verfügung.“Bis zum Fahrplanwe­chsel am 12. Dezember soll nur noch an der Stützwand auf der Westseite des Gleises gearbeitet werden.

 ?? Fotos: Wolfgang Widemann ?? Den fast 115 Jahre alten Bahndamm zwischen Fünfstette­n und Nußbühl haben Bauarbeite­r auf einer Länge von gut zwei Kilometern mit einem speziellen Verfahren stabilisie­rt. Die Arbeiten sollen demnächst abgeschlos­sen werden.
Fotos: Wolfgang Widemann Den fast 115 Jahre alten Bahndamm zwischen Fünfstette­n und Nußbühl haben Bauarbeite­r auf einer Länge von gut zwei Kilometern mit einem speziellen Verfahren stabilisie­rt. Die Arbeiten sollen demnächst abgeschlos­sen werden.
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3860 neue Betonschwe­llen wurden auf dem Bahnabschn­itt neu eingesetzt. Hier ist ein Teil der alten Schwellen zu sehen, die am Bahnhof in Fünfstette­n lagern.
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In diesem Einschnitt im Gelände nördlich von Nußbühl werden die Stützwände an den Hängen erneuert.

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