Wie läuft Allerheiligen mit Corona ab?
Zu Allerheiligen gehören Friedhofsgänge und Grabsegnungen. Doch mit Corona gestaltet sich der Feiertag schwieriger. In Bäumenheim gibt es eine Alternative mit dem „Allerseelenweg“
Landkreis An Allerheiligen und Allerseelen gedenken vor allem katholische Christen der Toten und besuchen die Gräber ihrer geliebten Verstorbenen. Durch die Corona-Pandemie kann der Feiertag allerdings nicht wie gewohnt stattfinden. Wie kann man also trotz allem dieses Jahr an Allerheiligen und Allerseelen der Toten in der Familie gemeinsam gedenken?
Eine schwierige Situation, die Pfarrer Markus Lidel – er hat vor Kurzem die Pfarrstelle in Bäumenheim übernommen – und einige Helfer aus der Gemeinde auf die Idee für ein etwas anderes Allerheiligen brachte. Anstatt der traditionellen Feier gibt es am 1. November einen „Allerseelenweg“. Hinter dem Begriff verbergen sich fünf Stationen in der Kirche, an denen sich die Besucher inhaltlich mit dem Allerheiligenund Allerseelentag auseinandersetzen können.
Am Sonntag können Interessierte von 13 bis 18 Uhr den etwa 20 Minuten langen Weg in den Kirchen in Bäumenheim und Oberndorf ausprobieren. Zu diesem Weg gehören unter anderem ein Zettel für Gebete und ein Ort zum Gedenken an die im vergangenen Jahr Verstorbenen. Am Ende des „Allerseelenwegs“stehen Weihwasser und ein Gebetszettel bereit, mit denen die Besucher das Grab ihrer Verstorbenen in einer privaten Runde selbst segnen können. „Sonst wären die Friedhöfe alle voll.“
Damit Allerheiligen und Allerseelen aber trotzdem stattfinden kann, habe man mit dem Weg versucht, alles etwas zu entzerren, sagt Pfarrer Lidel. Er sieht die aktuelle Situation als eine Chance für Neues.
An Allerheiligen sind grundsätzlich bei allen Gottesdiensten und insbesondere bei der nachmittäglichen Andacht mit Totengedenken und Gräbersegnung die zu diesem Zeitpunkt an dem jeweiligen Ort geltenden Schutz- und Hygienevorschriften einzuhalten. Können bei Gottesdiensten an Allerheiligen die Schutz- und Hygienevorschriften nicht eingehalten werden, empfiehlt beispielsweise das Bistum Eichstätt folgende Alternativen: zusätzliche Gottesdienste, Gräbersegnungen zu einem nicht bekannt gegebenen Zeitpunkt oder einem anderen Tag in der Woche. Auch können die Gläubigen den Friedhofsgang selbst individuell gestalten. In Donauwörth, Zirgesheim und Wörnitzstein finden die Feiern zum Seelengedanken hingegen auf dem Friedhof gegen 13.30 Uhr statt. Ab 14.30 Uhr seien die Gedenkfeiern in Schäfstall und in Riedlingen, teilt Dekan Robert Neuner mit. Das Rosenkranzgebet in den Pfarrkirchen entfällt. Die Gräbersegnung auf dem Friedhof bei Heilig Kreuz ist im Anschluss an die Messfeier um 8 Uhr und in Berg nach der Messfeier um 9 Uhr. Auchsesheim feiert die heilige Messe zum Allerheiligenfest um 9.15 Uhr. Bei guter Witterung ist der Gottesdienst auf dem Friedhof geplant, ansonsten beginnt die Messfeier in der Auchsesheimer Pfarrkirche St. Georg, und die Gräbersegnung findet anschließend statt.