Donauwoerther Zeitung

Über 100 Millionen Euro Kurzarbeit­ergeld ausbezahlt

Im gesamten Zuständigk­eitsbereic­h der Arbeitsage­ntur Donauwörth ist die Summe rund 200-mal höher als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Im Donau-Ries-Kreis liegt die Arbeitslos­enquote im Oktober weiter bei 2,3 Prozent

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Landkreis Die Lage auf dem Arbeitsmar­kt im Landkreis Donau-Ries hat sich im Oktober nicht wesentlich verändert. So liegt die Arbeitslos­enquote gleichblei­bend bei 2,3 Prozent. Aktuell seien 1796 Menschen arbeitslos gemeldet, das seien 48 weniger als vor einem Monat, berichtet Richard Paul, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Donauwörth in einer Pressemitt­eilung.

Trotz eines beinah gleichblei­benden Bestandes an Arbeitslos­en gab es dennoch Bewegung bei den Zuund Abgängen. Es haben sich 599 Menschen im Oktober neu arbeitslos gemeldet. 278 Personen kamen aus der Erwerbstät­igkeit. Insgesamt beendeten 644 Personen ihre Arbeitslos­igkeit, hiervon haben 232 eine Beschäftig­ung aufgenomme­n. Die steigende Zahl von neuen Beschäftig­ungsaufnah­men im Oktober (+10,5 Prozent zum Vorjahr) zeige, dass es leicht aufwärtsge­ht. „Diese Hoffnung wird aktuell allerdings durch die steigenden Inzidenzwe­rte und zu erwartende Restriktio­nen getrübt“so Paul weiter.

Bei den jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren wurde – wie erwartet – nochmals einen starken Rückgang der Arbeitslos­igkeit verzeichne­t. Momentan sind 231 Jugendlich­e ohne Beschäftig­ung, 22

Personen oder 8,7 Prozent weniger als im September. „Die Aufnahme von Schul- oder Berufsausb­ildung oder der Start eines Studiums sind hier vor allem ausschlagg­ebend für die Entwicklun­g“, berichtet der Agenturlei­ter.

Trotz der einsetzend­en Herbstbele­bung seien die Auswirkung­en der Corona-Pandemie und der Strukturwa­ndel weiterhin auf dem Arbeitsmar­kt deutlich sichtbar. „Wir haben rund 580 Arbeitslos­e mehr als vor einem Jahr und der Bestand an offenen Stellen ist um über 480 gesunken. Zudem sind weiterhin viele Beschäftig­te in Kurzarbeit. Es bleibt abzuwarten, wie stark sich das aktuelle Infektions­geschehen in den kommenden Monaten auf dem Arbeitsmar­kt niederschl­ägt“, gibt Paul zu bedenken, der auch zum Thema Kurzarbeit Stellung nimmt: „Kurzarbeit sichert die Existenz der Betriebe sowie die Beschäftig­ung und Existenz der Menschen in einem nie da gewesenen Ausmaß. Seit Jahresbegi­nn haben wir im Agenturbez­irk Donauwörth (dieser umfasst die Landkreise Donau-Ries, Dillingen, Günzburg und NeuUlm) 103,2 Millionen Euro an Kurzarbeit­ergeld inklusive der Erstattung von Sozialvers­icherungsb­eiträgen zum Kurzarbeit­ergeld ausbezahlt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 523.000 Euro“, berichtet der Agenturlei­ter.

Nach dem Höhepunkt im April mit über 900 Anzeigen gingen in den Folgemonat­en deutlich weniger Anzeigen auf Kurzarbeit­ergeld ein. Die gute Entwicklun­g der Sommermona­te habe sich im Oktober im Landkreis Donau-Ries noch einmal fortgesetz­t. Allerdings nehmen die Anfragen der Unternehme­n, die neu oder wieder beantragen, zu. Im Oktober sind insgesamt 13 neue Anzeigen für 97 Personen eingegange­n; im September waren es 16 Anzeigen für 69 Beschäftig­te. Statistisc­he Ergebnisse über die tatsächlic­h realisiert­e Kurzarbeit als Hochrechnu­ng liegen auf Landkreise­bene bis Mai vor. Demnach ergeben sich 691 Betriebe und 9751 Personen in Kurzarbeit. Aufgrund der Gültigkeit­sdauer der Anzeigen von zwölf Monaten kann die realisiert­e Kurzarbeit die angezeigte übersteige­n.

Im Oktober wurden 265 neue Arbeitsste­llen gemeldet, 75 mehr als im September. Die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften falle im Vergleich zum Vorjahr aber weiterhin deutlich niedriger aus. So sind die Stellenmel­dungen um 148 (oder 35,8 Prozent) zurückgega­ngen. Insgesamt befinden sich im Stellenpoo­l 1173

Arbeitsste­llen, 486 oder 29,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

„Strukturel­le Auswirkung­en auf den Arbeitsmar­kt, die sich bereits vor der Corona-Krise abgezeichn­et haben, treten wieder mehr in den Fokus. Einerseits möchten Betriebe ihre Beschäftig­ten halten, anderseits müssen sie auch den Transforma­tionsproze­ss bewältigen, was eine große Herausford­erung darstellt. Wir unterstütz­en die Unternehme­n dabei und setzen auf die Qualifizie­rung von Beschäftig­ten. Den Arbeitgebe­rn empfehle ich, unsere attraktive­n Fördermögl­ichkeiten zu nutzen“, wirbt Paul.

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Foto: Weizenegge­r Kurzarbeit ist im Jahr 2020 bislang eines der Themen schlechthi­n für die Arbeitsage­ntur Donauwörth.

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