Donauwoerther Zeitung

Das Virus verschont das Land nicht

- VON BARBARA WILD redaktion@donauwoert­her‰zeitung.de

Die Lage wird ernster. Die Zahlen steigen. Und der Vergleich mit anderen Landkreise­n und Städten in Bayern macht deutlich, wie sehr. Der Landkreis Donau-Ries ist wahrlich kein Ballungsra­um wie Augsburg oder München. Doch die Inzidenz bei uns ist erschrecke­nd schnell angestiege­n. Auf der unrühmlich­en Hitliste der höchsten Inzidenzen belegen wir Platz fünf. Das sollte niemanden in Panik versetzen, aber wohl niemanden mehr zweifeln lassen, ob die jetzt geltenden Maßnahmen eines Lockdown light wirklich notwendig sind.

Nur zur Erinnerung: Vor exakt zwei Wochen hatte der Landkreis erstmals die Stufe eins der damals noch weitgehend unbekannte­n Corona-Ampel überschrit­ten. Donau-Ries war gelb. Damals lag die Inzidenz bei über 50, und die ersten Einschränk­ungen wurden über eine Allgemeinv­erfügung ausgesproc­hen. Sie galt keine zwei Tage, weil die nächste Marke bereits gerissen wurde. Damals ging es noch um Details wie die Frage, was eine öffentlich­e und was eine private Veranstalt­ung ist.

Heute, nur 14 Tage später, ist die Ampel passé. Wer nicht unbedingt muss, sollte sein sicheres Zuhause nicht verlassen. Die Krankenhäu­ser melden mehr und ernstere Fälle, das Gesundheit­samt kann nicht mehr nachverfol­gen, wer sich wo und wann angesteckt hat und wiederum infiziert haben könnte. Das Virus schlägt heftiger zu als in der ersten Welle. Es macht keine Unterschie­de. Es schaut nicht aufs Alter, auf die Herkunft. Dass es jetzt in einer Behinderte­neinrichtu­ng in Nördlingen wütet, zeigt wieder, dass sozial Benachteil­igte besonders bedroht sind. Die Appelle des Landrats dürfen jetzt nicht verhallen. Es liegt an jedem Einzelnen, wie es weitergeht. Hier, bei uns, jetzt.

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