Das Virus verschont das Land nicht
Die Lage wird ernster. Die Zahlen steigen. Und der Vergleich mit anderen Landkreisen und Städten in Bayern macht deutlich, wie sehr. Der Landkreis Donau-Ries ist wahrlich kein Ballungsraum wie Augsburg oder München. Doch die Inzidenz bei uns ist erschreckend schnell angestiegen. Auf der unrühmlichen Hitliste der höchsten Inzidenzen belegen wir Platz fünf. Das sollte niemanden in Panik versetzen, aber wohl niemanden mehr zweifeln lassen, ob die jetzt geltenden Maßnahmen eines Lockdown light wirklich notwendig sind.
Nur zur Erinnerung: Vor exakt zwei Wochen hatte der Landkreis erstmals die Stufe eins der damals noch weitgehend unbekannten Corona-Ampel überschritten. Donau-Ries war gelb. Damals lag die Inzidenz bei über 50, und die ersten Einschränkungen wurden über eine Allgemeinverfügung ausgesprochen. Sie galt keine zwei Tage, weil die nächste Marke bereits gerissen wurde. Damals ging es noch um Details wie die Frage, was eine öffentliche und was eine private Veranstaltung ist.
Heute, nur 14 Tage später, ist die Ampel passé. Wer nicht unbedingt muss, sollte sein sicheres Zuhause nicht verlassen. Die Krankenhäuser melden mehr und ernstere Fälle, das Gesundheitsamt kann nicht mehr nachverfolgen, wer sich wo und wann angesteckt hat und wiederum infiziert haben könnte. Das Virus schlägt heftiger zu als in der ersten Welle. Es macht keine Unterschiede. Es schaut nicht aufs Alter, auf die Herkunft. Dass es jetzt in einer Behinderteneinrichtung in Nördlingen wütet, zeigt wieder, dass sozial Benachteiligte besonders bedroht sind. Die Appelle des Landrats dürfen jetzt nicht verhallen. Es liegt an jedem Einzelnen, wie es weitergeht. Hier, bei uns, jetzt.