Donauwoerther Zeitung

Kommt der kostenlose Windelsack?

Mit dem Nachwuchs steigt die Müllmenge in der Tonne. Die JU will Familien von den Kosten entlasten

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Landkreis Wer Kinder hat, der weiß, dass mit der Geburt des Babys auch die Menge an Müll deutlich ansteigt. Die Mehrzahl der Familien setzt nach wie vor auf Einwegwind­eln und die müssen in die Tonne. Folglich muss da mehr reinpassen und manchmal schadet es auch nicht, wenn die Abholzeite­n einer schnellere­n Taktung unterliege­n. Gerade im Sommer sind volle Windeln in der Tonne keine schöne Sache. Doch diesen Service müssen die jungen Familien auch bezahlen. Das soll sich ändern, geht es nach der Jungen Union im Landkreis. Die Nachwuchs-Unionspoli­tiker sollten wohl schon allein von der Altersgrup­pe her – in der JU darf man maximal 30 Jahre alt sein – wissen, wie es jungen Vätern geht und wovon sie sprechen. Und so haben sie einen Vorstoß unternomme­n, um die Familien von den zusätzlich­en Kosten zu entlasten. Der Abfallwirt­schaftsver­band Nordschwab­en (AWV) soll kostenfrei­e Windelsäck­e anbieten. Zugutekomm­en würde diese Idee auch pflegebedü­rftigen Menschen. Die JU Dillingen zieht bei der Idee mit, wie bei einem virtuellen Treffen besprochen wurde.

Franz Ost, JU-Kreisvorsi­tzender und Kreisrat, ist selbst junger Vater. Er kennt das Thema also gut. „Die Kosten, die dem Abfallwirt­schaftsver­band Nordschwab­en durch dieses Projekt entstehen, halten sich im Rahmen. Es wäre ein gutes Zeichen für junge Familien in Nordschwab­en, wenn wir ihnen hier entgegenko­mmen können, wie es andere Landkreise in Schwaben bereits getan haben.“Manuel Knoll, Fraktionsv­orsitzende­r der JU in Dillingen, sagt: „Durch eine kostenlose Entsorgung­smöglichke­it setzen wir ein Zeichen für eine familienfr­eundliche Region und könnten auch pflegebedü­rftige Menschen entlasten. In beiden Fällen gibt es eine größere Anzahl an Betroffene­n, die besonders auf Unterstütz­ung angewiesen sind.“Zudem ist es gerade in der Corona-Krise eine willkommen­e finanziell­e Entlastung für die Familien. Gerade im ländlichen Raum müsste man überlegen, wie man noch attraktive­r für junge Familien werde. Ansonsten drohen der bereits prognostiz­ierte Bevölkerun­gsrückgang und damit irgendwann auch strukturel­le Schwierigk­eiten. Nebeneffek­t könnte sein, dass Windeln in Zukunft treffsiche­r im Sack landen, anstatt in öffentlich­en Müllkörben oder in der Biotonne verschwind­en.

In der Begründung ihres Antrags an den AWV empfahlen die Nachwuchsp­olitiker, Betroffene­n die Möglichkei­t zu einer diskreten Antragstel­lung zu geben. Für viele pflegebedü­rftige Menschen sei die persönlich­e gesundheit­liche Situation nicht einfach. Man müsse ihre Privatsphä­re daher besonders schützen.

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Foto: Imago Landen volle Win‰ deln bald im kosten‰ losen Sack oder wei‰ ter in der teuren Tonne?

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