Donauwoerther Zeitung

Die Pandemie stellt auch die Turnwelt auf den Kopf

Die Vereine der 2. und 3. Bundesliga stimmen mehrheitli­ch für den Abbruch der Runde 2020. Monheim hätte gerne weitergema­cht

- VON THOMAS FRISCH UND MANUEL WENZEL

Monheim Ein abruptes Saisonende gibt es in diesem Jahr für die Zweitligat­urner des TSV Monheim. Nachdem die Wettkämpfe aufgrund der steigenden Zahl der Covid19-Fälle schon unterbroch­en wurden, durften die Vereine nun über eine Annullieru­ng der laufenden Saison abstimmen. Mehr als zwei Drittel sprachen sich dafür aus. Die

1. Liga ist davon nicht betroffen, hier wird die Runde fortgesetz­t.

Aufgrund der aktuell unklaren Situation entschied sich die Deutsche Turnliga, Dachverban­d der unterschie­dlichen Turnligen in Deutschlan­d, dazu, die Mitgliedsv­ereine der

2. und 3. Bundesliga über den weiteren Verlauf der Saison abstimmen zu lassen. Zur Wahl stand zum einen, den laufenden Betrieb zu pausieren und dann im Januar und Februar 2021 fortzufahr­en. Dies hätte den Turnern die Möglichkei­t gegeben, sich zumindest eingeschrä­nkt auf die abschließe­nden Wettkämpfe vorzuberei­ten und nach der erzwungene­n Pause wieder fit zu werden. Zum anderen stand die Annullieru­ng der gesamten Saison 2020 zur Wahl, für die dann auch rund 70 Prozent der Vereine votiert haben.

Bei dieser Option werden die noch anstehende­n Begegnunge­n ersatzlos gestrichen sowie auch alle bisher erzielten Ergebnisse. Durch die Annullieru­ng der Resultate wird nun wieder Chancengle­ichheit für die kommende Saison geschaffen und es wird keine Mannschaft benachteil­igt oder bevorzugt. Absteigen hätte in dieser Saison ohnehin kein Verein müssen. Da aber nun auch der geplante Aufstiegsw­ettkampf dieser Entscheidu­ng zum Opfer fällt, wird auch kein Team den Sprung in die nächsthöhe­re Klasse schaffen. Auch für die Einteilung der Staffeln sowie die Festsetzun­g der nächstjähr­igen Begegnunge­n hat dieses gewählte Vorgehen keinen nachteilig­en Effekt.

Die Vertreter des TSV Monheim hatten bei der Umfrage für eine Fortsetzun­g votiert. „Unsere Turner hätten alle gerne weitergema­cht“, berichtet Trainer Mario Reichert. Man akzeptiere aber die Entscheidu­ng der Mehrheit und trage diese auch mit. „Müssen wir ja, hilft ja nichts“, so Reichert. Er erinnert sich an die Situation im Frühjahr, als nach mehrere Besprechun­gsrunden der Vereine schließlic­h doch das gemeinsame Ziel ausgegeben wurde, eine Saison durchzuzie­hen. „Das war nun leider doch nicht möglich.“Das vorzeitige Ende ist nun der Schlusspun­kt einer ohnehin außergewöh­nlichen Saison. Neben diversen Auflagen, unter anderem in Bezug auf Zuschauer und Hygiene, wurde auch die Liga neu eingeteilt. Somit standen für die Turner statt der üblichen sieben Wettkämpfe nur drei reguläre Begegnunge­n mit einem anschließe­nden Platzierun­gswettkamp­f auf dem Plan. Nach zwei Wettkämpfe­n ist nun aber für dieses Jahr schon Schluss – die Monheimer traten sogar nur einmal an die Geräte. Nach der Auftaktnie­derlage gegen die KTV Straubenha­rdt II am 10. Oktober hätte zwei Wochen später eigentlich die KTV Koblenz in der Stadthalle gastieren sollen. Doch der Gegner konnte coronabedi­ngt keine Mannschaft stellen, sodass die Punkte kampflos an Monheim gingen. Der für Samstag geplante

Heimwettka­mpf Monheim gegen Heidelberg fällt nun ersatzlos aus. Die steigenden Infektions­zahlen und die damit verbundene­n Regeln lassen weder einen regulären Trainingsb­etrieb zu, noch die Austragung der im November angesetzte­n Wettkämpfe. „Die Halle in Monheim ist zu“, berichtet Cheftraine­r Reichert. Trainieren dürfen aktuell nur Kaderturne­r. Davon gibt es in Monheim einige im Nachwuchsb­ereich. Seine Athleten werden sich nun erneut mit Online-Training fit halten, so Reichert. „Es wird so sein wie beim ersten Lockdown.“Die Hoffnung ruht nun auf dem Jahr 2021, in dem nach Möglichkei­t wieder eine normale Saison mit acht Vereinen pro Zweitligas­taffel über die Bühne gehen soll.

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Foto: Izsó Julius Rabenstein und der TSV Monheim konnten heuer nur einen Wettkampf in der 2. Kunstturn‰Bundesliga absolviere­n. Nun wurde die Runde abgebroche­n.

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