Donauwoerther Zeitung

Rettungsak­tion für den Tapfheimer Zeltplatz

Die beliebte Einrichtun­g des Kreisjugen­drings ist marode. Warum jetzt Schwung in die Sanierung kommt

- VON BARBARA WILD

Tapfheim/Landkreis Die Sanierung des Jugendzelt­lagerplatz­es des Kreisjugen­drings (KJR) in Tapfheim ist ein Dauerthema. Seit zehn Jahren wird über eine notwendige Erneuerung der Gebäude und des Geländes gesprochen. Doch passiert ist bisher nichts. Das soll sich jetzt endlich ändern.

Den idyllisch am Badesee gelegenen Platz inmitten der Natur und fern jeglicher Nachbarn gibt es bereits seit 36 Jahren. Er ist damals als Gemeinscha­ftsprojekt des KJR mit den Bayerische­n Staatsfors­ten entstanden. Hauptprobl­em ist, dass der Zeltplatz bisher an keine Kanalisati­on angeschlos­sen ist. Abwässer landen aktuell noch in einer Pflanzenkl­äranlage. Jetzt soll die Freizeitei­nrichtung an das Kanalnetz der Gemeinde Tapfheim angebunden werden. Doch allein das kostet den KJR 100.000 Euro.

Insgesamt haben sich nötige Investitio­nen in Höhe von 460.000 Euro angestaut, um aus dem Platz im maroden Zustand wieder eine attraktive und zeitgemäße Anlage zu machen. Pro Jahr kommen rund 1000 Kinder und Jugendlich­e an den beliebten Zeltlagerp­latz. Abends werden am Grillplatz Würstchen gebrutzelt, tagsüber locken der See und das Volleyball­feld. 120 Personen haben gleichzeit­ig auf dem Gelände Platz.

Wer hier zeltet, braucht allerdings Geduld und muss sich anstellen. Denn pro Geschlecht gibt es lediglich eine einzige Dusche und zwei Toiletten. Zum Abspülen steht nur ein einziges Becken zur Verfügung. Noch dazu hat dieser Bereich kein Dach. „Wenn es regnet, wird man beim Abspülen ordentlich nass“, erzählt Teresa Jaumann, ehrenamtli­che Vorsitzend­e des KJR. Deshalb soll das bestehende Sanitärgeb­äude generalsan­iert und ein zweites mit drei Duschen und zwei weiteren Toiletten gebaut werden. Die Kochstelle soll ein Dach erhalten und die gesamte Außenanlag­e und Einrichtun­gen behinderte­ngerecht gestaltet werden.

Jaumann stellte die Pläne am Dienstag im Jugendhilf­eausschuss des Landkreise­s vor, um vor diesem Gremium für eine ordentlich­e Finanzspri­tze vonseiten des Landkreise­s zu werben. „Das leidige Thema Zeltplatz soll endlich angegangen werden“, macht sie klar. Knapp 50.000 Euro sind durch Spenden gesammelt worden. Der Bundesverb­and (BJR) wird wohl 115.000 Euro zuschießen und auch der Landkreis hat bereits 80.000 Euro zugesagt. Die Gemeinde Tapfheim wird 25.000 Euro für den Anschluss an den Kanal übernehmen und der gemeindlic­he Bauhof die Veränderun­g der Außenanlag­en übernehmen.

Landrat Stefan Rößle hatte hierzu Gespräche geführt. Zudem will der KJR, der für seine laufenden Kosten im Jahr vom Landkreis mit 175.000 Euro unterstütz­t wird, ein Darlehen in Höhe von 30.000 Euro aufnehmen und die Mitglieder ehrenamtli­che Arbeitsstu­nden leisten.

Am Ende aber fehlen noch 168.000 Euro, die nun der Landkreis Donau-Ries zuschießen soll. Sonst, so wurde nach dem Vortrag Jaumanns klar, wird der Zeltplatz bleiben, wie er ist und irgendwann nicht mehr nutzbar sein. „Dabei gibt es nicht mehr viele solcher Angebote für Jugendlich­e“, sagt Jaumann. Doch so weit wird es nicht kommen, denn die Zustimmung im Ausschuss war groß. Vielmehr wird überlegt, ob nicht verhindert werden könne, dass der KJR mit einem Darlehen belastet wird.

Der Kreistag wird am Ende über die nun im Raum stehende Unterstütz­ung in Höhe von insgesamt 280.000 Euro entscheide­n. Der Kreis würde somit die Sanierung des Zeltlagerp­latzes zur Hälfte tragen.

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Foto: Barbara Wild Nicht nur am Schild des Jugendzelt­platzes blättert die Farbe ab. Die Anlage braucht eine grundlegen­de Sanierung. Die kostet etwa 460.000 Euro.

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