Zwei Impfzentren im DonauRies
Die Vorbereitungen für Impfzentren im Landkreis werden konkreter. Bis zum Sommer sollen schätzungsweise 13.000 Bürger aus dem Landkreis bereits geimpft sein
Landkreis Täglich ist das Gesundheitsamt dem Coronavirus auf der Spur. Mitarbeiter versuchen, Infektionswege nachzuverfolgen und das Virus zu stoppen. Diese Aufgabe zu bewältigen ist die ständige Herausforderung der Mitarbeiter, die dieser Tage allzu oft nicht hinterherkommen. Doch ungeachtet dessen steht bereits die nächste Mammutaufgabe an.
Der Landkreis soll bis 15. Dezember ein Impfzentrum aufgebaut haben. Noch vor den Weihnachtsfeiertagen sollen die Logistik und das Konzept stehen, damit im neuen Jahr geimpft werden kann – sobald das ersehnte Serum vorhanden ist. Landrat Stefan Rößle hat dieses Thema zur Chefsache erklärt. „Wir nehmen die Herausforderung an“, sagte er am Mittwochabend, nachdem er im Landratsamt in großer Runde mit verschiedenen Beteiligten zum Thema Impfzentrum gesprochen hatte.
Nach dem Treffen mit den Vorständen der Krankenhäuser, den Vertretern des Gesundheitsamtes und anderer Abteilungen aus dem Landratsamt, den beiden Oberbürgermeistern Jürgen Sorré (Donauwörth) und David Wittner (Nördlingen) und dem BRK sowie Vertretern der niedergelassenen Ärzte waren die Pläne bereits konkreter.
Im Landkreis wird es zwei Impfzentren geben, denn diese sollen in der Nähe von Krankenhäusern installiert werden. Im Falle eines Impfschocks muss die Behandlung direkt möglich sein. So werden laut Rößle aktuell verschiedene Möglichkeiten in Nördlingen und Donauwörth geprüft. Vorgabe ist, dass das Impfzentrum mindestens zehn Räume umfassen soll und ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. „Sollten wir kein passendes Gebäude anmieten können, wäre eine Zeltlösung denkbar“, sagt Rößle. Turnhallen wie die Stauferhalle in Donauwörth seien nicht die erste Wahl, da die Impfzentren mindesten bis Mitte 2021 bestehen bleiben sollen. „Wir brauchen langfristige
Lösungen“, sagt Rößle. Zusätzlich zu den zwei Zentren soll es noch ein mobiles Team geben, das Bettlägerige oder zu Pflegende zu Hause impfen kann.
Schwierigster Punkt in der Organisation, die federführend in der Hand von Oberregierungsrätin Sandra Langner im Landratsamt liegen wird, ist die Frage, wie viele lokale Ärzte bei den Impfungen unterstützen können. Einige werden aus den Krankenhäusern geschickt, das haben die Vorstände des gKU zugesichert. Auch die niedergelassenen Ärzte werden unterstützen, deshalb wird es ähnlich wie für das Testzentrum in Möttingen einen ärztlichen Koordinator geben, der die mitwirkenden Mediziner einteilt. Denn in Deutschland kann nur ein Arzt einen Impfstoff verabreichen und muss vorab ein entsprechendes Aufklärungsgespräch führen.
In der ersten Phase der Impfungen sollen laut Landrat Rößle bis zum Sommer zunächst die Pflegebedürftigen und Risikogruppen und deren Betreuer und Pfleger mit
Impfstoff versorgt werden. Im Landkreis seien das schätzungsweise 3000 Personen, so der Landrat. Anschließend sollen Krankenhauspersonal, Ärzte und Bürger, die in der kritischen Infrastruktur tätig sind, geimpft werden. „Im Landkreis müssten dann bis zum Sommer rund 13.000 Menschen geimpft werden“, sagt Rößle. Heruntergerechnet müssten die drei Ärzteteams pro Tag rund 100 Impfungen durchführen.
Klar ist bisher, dass der Landkreis den Impfstoff aus einem der neun Lieferzentren, die Bayern für die Impfstoffe eingerichtet hat, erhalten wird. Dort stehen Ultratiefkühlschränke bereit, in denen beispielsweise der Impfstoff von Biontech und Pfizer, der bei minus 70 Grad gekühlt werden muss, aufbewahrt werden kann. Im Landkreis angekommen, muss das Serum innerhalb von fünf Tagen verabreicht werden. Transport und Lieferung sind staatliche Aufgaben. Auch die Finanzierung wird von Bund und Ländern übernommen.