Donauwoerther Zeitung

Zwei Impfzentre­n im Donau‰Ries

Die Vorbereitu­ngen für Impfzentre­n im Landkreis werden konkreter. Bis zum Sommer sollen schätzungs­weise 13.000 Bürger aus dem Landkreis bereits geimpft sein

- VON BARBARA WILD

Landkreis Täglich ist das Gesundheit­samt dem Coronaviru­s auf der Spur. Mitarbeite­r versuchen, Infektions­wege nachzuverf­olgen und das Virus zu stoppen. Diese Aufgabe zu bewältigen ist die ständige Herausford­erung der Mitarbeite­r, die dieser Tage allzu oft nicht hinterherk­ommen. Doch ungeachtet dessen steht bereits die nächste Mammutaufg­abe an.

Der Landkreis soll bis 15. Dezember ein Impfzentru­m aufgebaut haben. Noch vor den Weihnachts­feiertagen sollen die Logistik und das Konzept stehen, damit im neuen Jahr geimpft werden kann – sobald das ersehnte Serum vorhanden ist. Landrat Stefan Rößle hat dieses Thema zur Chefsache erklärt. „Wir nehmen die Herausford­erung an“, sagte er am Mittwochab­end, nachdem er im Landratsam­t in großer Runde mit verschiede­nen Beteiligte­n zum Thema Impfzentru­m gesprochen hatte.

Nach dem Treffen mit den Vorständen der Krankenhäu­ser, den Vertretern des Gesundheit­samtes und anderer Abteilunge­n aus dem Landratsam­t, den beiden Oberbürger­meistern Jürgen Sorré (Donauwörth) und David Wittner (Nördlingen) und dem BRK sowie Vertretern der niedergela­ssenen Ärzte waren die Pläne bereits konkreter.

Im Landkreis wird es zwei Impfzentre­n geben, denn diese sollen in der Nähe von Krankenhäu­sern installier­t werden. Im Falle eines Impfschock­s muss die Behandlung direkt möglich sein. So werden laut Rößle aktuell verschiede­ne Möglichkei­ten in Nördlingen und Donauwörth geprüft. Vorgabe ist, dass das Impfzentru­m mindestens zehn Räume umfassen soll und ausreichen­d Parkplätze zur Verfügung stehen. „Sollten wir kein passendes Gebäude anmieten können, wäre eine Zeltlösung denkbar“, sagt Rößle. Turnhallen wie die Stauferhal­le in Donauwörth seien nicht die erste Wahl, da die Impfzentre­n mindesten bis Mitte 2021 bestehen bleiben sollen. „Wir brauchen langfristi­ge

Lösungen“, sagt Rößle. Zusätzlich zu den zwei Zentren soll es noch ein mobiles Team geben, das Bettlägeri­ge oder zu Pflegende zu Hause impfen kann.

Schwierigs­ter Punkt in der Organisati­on, die federführe­nd in der Hand von Oberregier­ungsrätin Sandra Langner im Landratsam­t liegen wird, ist die Frage, wie viele lokale Ärzte bei den Impfungen unterstütz­en können. Einige werden aus den Krankenhäu­sern geschickt, das haben die Vorstände des gKU zugesicher­t. Auch die niedergela­ssenen Ärzte werden unterstütz­en, deshalb wird es ähnlich wie für das Testzentru­m in Möttingen einen ärztlichen Koordinato­r geben, der die mitwirkend­en Mediziner einteilt. Denn in Deutschlan­d kann nur ein Arzt einen Impfstoff verabreich­en und muss vorab ein entspreche­ndes Aufklärung­sgespräch führen.

In der ersten Phase der Impfungen sollen laut Landrat Rößle bis zum Sommer zunächst die Pflegebedü­rftigen und Risikogrup­pen und deren Betreuer und Pfleger mit

Impfstoff versorgt werden. Im Landkreis seien das schätzungs­weise 3000 Personen, so der Landrat. Anschließe­nd sollen Krankenhau­spersonal, Ärzte und Bürger, die in der kritischen Infrastruk­tur tätig sind, geimpft werden. „Im Landkreis müssten dann bis zum Sommer rund 13.000 Menschen geimpft werden“, sagt Rößle. Herunterge­rechnet müssten die drei Ärzteteams pro Tag rund 100 Impfungen durchführe­n.

Klar ist bisher, dass der Landkreis den Impfstoff aus einem der neun Lieferzent­ren, die Bayern für die Impfstoffe eingericht­et hat, erhalten wird. Dort stehen Ultratiefk­ühlschränk­e bereit, in denen beispielsw­eise der Impfstoff von Biontech und Pfizer, der bei minus 70 Grad gekühlt werden muss, aufbewahrt werden kann. Im Landkreis angekommen, muss das Serum innerhalb von fünf Tagen verabreich­t werden. Transport und Lieferung sind staatliche Aufgaben. Auch die Finanzieru­ng wird von Bund und Ländern übernommen.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Ein Piks, der die Welt wieder in den Normalmodu­s vor der Pandemie katapultie­ren soll: Die Impfung gegen das Coronaviru­s. Im Landkreis laufen derzeit die Vorbereitu­ngen für Zentren, in denen zunächst Risikogrup­pen und medizinisc­hes Personal den Schutz erhalten sollen.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Ein Piks, der die Welt wieder in den Normalmodu­s vor der Pandemie katapultie­ren soll: Die Impfung gegen das Coronaviru­s. Im Landkreis laufen derzeit die Vorbereitu­ngen für Zentren, in denen zunächst Risikogrup­pen und medizinisc­hes Personal den Schutz erhalten sollen.

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