Donauwoerther Zeitung

Wie das Impfen klappen soll

Sebastian Völkl organisier­t die Ärzte, die in den beiden Impfzentre­n im Landkreis tätig sein sollen. Was dabei die Herausford­erung ist und wer am Ende die Spritze setzen darf

- Interview: Barbara Wild

Landkreis Bis 15. Dezember sollen im Landkreis Donau-Ries zwei Impfzentre­n eingericht­et werden. In Nördlingen und Donauwörth soll dann begonnen werden, erste Gruppen der Bevölkerun­g gegen SARSCoV-2 zu impfen. Sebastian Völkl aus Nördlingen ist Sprecher des ärztlichen Kreisverba­nds Nordschwab­en und der ärztliche Koordinato­r im Landkreis Donau-Ries für die zentralen Impfstätte­n und das mobile Team.

Herr Völkl, wird es schwer sein, ausreichen­d Ärzte für die lokalen Impfzentre­n zu finden?

Völkl: Ich sehe da grundsätzl­ich kein Problem. Trotzdem wird es viel Kommunikat­ion und Absprache erfordern, alle notwendige­n Zeiten in den Zentren und beim mobilen Team abzudecken. Je nachdem, wie sich die Aufgaben am Ende darstellen, denn aktuell sind wir ja noch bei einer groben Planung. Die Vorgaben können sich noch weiter ändern.

Wie gehen Sie bei der Koordinier­ung der Ärzte vor?

Völkl:

Meine Aufgabe ist es, die Planungen

des Landkreise­s Richtung Kassenärzt­liche Vereinigun­g (KV) weiterzuge­ben. Das Gleiche gilt für die andere Richtung. Ich fungiere sozusagen als Schnittste­lle. Die KV hat bereits zugesagt, den Landkreis bei den Impfzentre­n mit ihren Ärzten aus dem Pool der Bereitscha­ftsdienste in Bayern zu unterstütz­en. Zudem halte ich Kontakt zu den Krankenhäu­sern im Landkreis und deren Ärzte. Sollten dann noch Zeiten offen sein, die abgedeckt werden müssen, spreche ich mit den niedergela­ssenen Medizinern aus dem Landkreis, ob sie beim Impfen unterstütz­en können.

Vielleicht geben Sie uns ein Beispiel, dass wir uns das besser vorstellen können.

Völkl: Bisher geht die Steuerungs­gruppe im Landkreis davon aus, dass an fünf Tagen die Woche etwa 100 Personen geimpft werden sollen. Ich spreche mit der KV, an wie vielen Tagen aus deren Pool Ärzte in Nördlingen, Donauwörth und für das mobile Team eingeteilt werden können. Sagen wir in unserem Beispiel, es sind drei Tage die Woche. Dann spreche ich mit den Krankenhäu­sern, ob sie weitere Zeiten mit ihrem Personal abdecken können. Am Ende gehe ich bei weiteren offenen Stunden auf die Ärzte im Landkreis zu, ob sie unterstütz­en können. Einige haben schon signalisie­rt, dass sie mitmachen.

Wer darf denn impfen?

Völkl: Jeder zugelassen­e Arzt unabhängig von der Fachrichtu­ng darf impfen. In der Regel wird aber nicht der Arzt selbst die Spritze setzen, sondern das delegieren. Ein Arzt muss aber den Vorgang beaufsicht­igen, sollte es eine heftige Impfreakti­on geben. Das ist aber unabhängig von der Impfung gegen das neuartige Coronaviru­s, sondern grundsätzl­ich bei Impfungen vorgeschri­eben.

Was ist Ihrer Meinung nach die Herausford­erung beim Aufbau der Impfzentre­n?

Völkl: Das Impfen selbst ist eine schnelle Geschichte. Die Ärzte, die dort tätig sind, werden gut vergütet, sodass sich sicher genug Freiwillig­e

Gute und durchdacht­e Vorbereitu­ng ist wichtig

finden werden. Wichtig ist vielmehr eine gute und durchdacht­e Vorbereitu­ng. Also: In welchen Zeitfenste­rn kommen welche Patienten, wann kommt der Impfstoff, sind Dienstplän­e geschriebe­n, wie läuft die Aufklärung effizient ab? Ich denke, kein Arzt wird vor Ort Zeit haben, große Grundsatzd­iskussione­n zu führen. Es geht am Ende darum, dass viele Menschen effizient und sicher den Schutz vor dem neuartigen Coronaviru­s erhalten.

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