Donauwoerther Zeitung

Was gibt es Schöneres?

- VON BARBARA WÜRMSEHER redaktion@donauwoert­her‰zeitung.de

Der Neubau ist eine mutige Entscheidu­ng, mit der sich die Rainer Schützen viel Arbeit aufgehalst haben. Da gibt es nicht nur rund 10.000 Arbeitsstu­nden, die sie selbst vor Ort stemmen. Da gibt es auch die finanziell­e Belastung, die sie – trotz bemerkensw­erter Unterstütz­ung der öffentlich­en Hand – tragen müssen. Das Projekt Schützenhe­im hat es so in der 410-jährigen Geschichte des Vereins noch nicht gegeben. Dazu kann man den Funktionär­en und Aktiven nur gratuliere­n. Beglückwün­schen darf man sie aber auch aus einem anderen

ren Prädikat schmücken: Sie sind dann nach Schützenve­reinen in München, Berlin und Hannover der vierte in Deutschlan­d, der Inklusions­schießen anbieten kann. Akustische Signale über Kopfhörer erlauben es sogar Blinden, am Schießwett­bewerb teilzunehm­en. Wie erfolgreic­h das funktionie­ren kann, beweist Schützenka­merad Josef Kröpfl: Er wurde bayerische­r Meister im Blindensch­ießen. „Aber auch Rollstuhlf­ahrer und Menschen mit anderen körperlich­en Einschränk­ungen können bei uns mitmachen“, sagt Lorenz Grünwald. Grund: Ihr Verein ist stabil. Ihr Verein steht zusammen und hat mit 70 aktiven Mitglieder­n und 230 insgesamt – quer durch alle Altersgrup­pen – kein Nachwuchsp­roblem. In Zeiten, da das Ehrenamt oft weniger Ehre denn Anstrengun­g bedeutet, da viele Vereine unter Mitglieder­schwund leiden, sich gar auflösen müssen, erfahren die Königlich Privilegie­rten in Rain eine große innere Stärke. „Da ist ein Ruck durch unseren Verein gegangen“– so haben es die Verantwort­lichen empfunden. Und was gibt es Schöneres für eine solche Gemeinscha­ft – zumal am Ende dann auch noch dieses sichtbare Ergebnis da ist?!

Noch ist einiges zu tun. Der Charme der Baustelle herrscht überall vor. Doch sind Vereinsfun­ktionäre und Mitglieder voller Vorfreude: Am 23. Dezember soll der Termin der Fertigstel­lung sein. Freude herrscht auch über eine besondere Erfahrung: „Da ist ein Ruck durch unseren Verein gegangen“, sind sich Grünwald und Kefer einig. „Bei einem solchen Projekt wird der Gemeinscha­ftssinn geweckt. Die Begeisteru­ng schwappt über und reißt mit. Dieser Neubau ist ein Meilenstei­n in der Geschichte unseres 410 Jahre alten Vereins.“»Kommentar

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