Keiner möchte das Erbe des StarFriseurs
Gerhard Meir schnitt den Promis die Haare – und starb wohl hoch verschuldet
München Er frisierte Claudia Schiffer und Cindy Crawford, in den 80ern schnitt er Gloria von Thurn und Taxis eine Punkfrisur, die Promis gingen bei ihm ein und aus – der Münchner Gerhard Meir galt als einer der ersten Star-Friseure Deutschlands. Im September fand ein Angestellter den 65-Jährigen tot in seiner Wohnung. Was bleibt, sind die Erinnerungen an ihn, sein Salon nahe des Münchner Hofgartens und sein Vermögen – sollte man meinen. Doch tatsächlich sammelte Meir zu Lebzeiten wohl mehr Schulden an als Reichtümer.
„Es sind mehrere hunderttausend Euro. Gerhard war fleißig, aber auch ein Traumtänzer, konnte nicht mit Geld umgehen“, zitiert jedenfalls die Bild den ehemaligen Lebensgefährten des Coiffeurs, Siegfried Jortzik. Die beiden waren in den 70er Jahren vier Jahre lang zusammen, vor 20 Jahren setzten sie angeblich einen Erbvertrag auf. Davon will Jortzik nun aber nichts mehr wissen: „Ich habe das Erbe beim Amtsgericht schriftlich ausgeschlagen. Ich bin raus“, soll er laut der Boulevardzeitung gesagt haben und vermuten, dass Meirs Brüder einspringen werden. Doch auch die lehnen laut Bild dankend ab. „Wir haben schwarz auf weiß, dass wir von der Erbfolge ausgeschlossen sind. Für uns bleibt es dabei“, wird Alexander Meir zitiert.
Deshalb soll nun wohl ein Rechtspfleger nach weiteren Erben suchen. Finde sich keiner, übernehme der Staat Meirs Erbschaft und könne den Besitz zwangsversteigern, um die Schulden zu begleichen. Dann könnte allerdings auch dem Münchner Salon des Star-Friseurs das Aus drohen. Noch herrscht dort Betrieb: „Liebe Kundinnen und Kunden, natürlich machen wir weiter. So traurig es ist, dass Gerhard nicht mehr da ist, so wissen wir, dass er es so wollte. Wir hoffen, Sie halten uns weiterhin die Treue“, heißt es auf der Webseite.
Der Bunten zufolge verstarb Meir in der Nacht auf den 11. September im Schlaf. Bereits zuvor habe er mit gesundheitlichen Problemen gekämpft: Er erlitt vor zwei Jahren einen Schwächeanfall und hatte in der Vergangenheit bereits eine Herzattacke, einen Schlaganfall sowie einen Burnout gehabt. Meir galt in der Promi-Szene als Workaholic und Partylöwe. Die Abendzeitung schrieb beispielsweise über ihn: „Gerhard Meir föhnte und feierte auf der Überholspur, er verlangte sich selbst alles ab. Gnadenlos, ohne Pause, immer weiter.“