Donauwoerther Zeitung

Schwierige Suche nach Bauland

Bauplätze sind in Harburg und den Ortsteilen heiß begehrt, doch es mangelt flächendec­kend am Angebot. Die Kommune bemüht sich um neue Möglichkei­ten

- VON SUSANNE KLÖPFER

Harburg Der Wunsch nach einem Eigenheim in Harburg und seinen Stadtteile­n ist nach wie vor groß. Sich zu Hause im Ortsteil nahe der Familie niederzula­ssen, scheint für viele Bürger ein großer Wunsch zu sein. Die niedrigen Grundstück­spreise und die attraktive Lage locken hinzukomme­nd Menschen aus dem Umland an. Doch der Kommune fehlt es momentan in allen Ortsteilen an Bauplätzen. „Bei der Stadt melden sich sehr viele Interessen­ten“, sagt Bürgermeis­ter Christoph Schmidt. Alleine in der Kernstadt seien es aktuell 15 Anfragen.

Viele junge Personen und Familien seien momentan auf der Suche. Die Stadt Harburg mit ihren zehn Ortsteilen möchte Schmidt zufolge für diese attraktiv sein. Auf lange Sicht könnte die Kommune nur so das „Aussterben der Dörfer“verhindern, erklärt Schmidt. Man sei bemüht, im gesamten Stadtgebie­t weitere Bauplätze zu erschließe­n und die innerörtli­che Nachverdic­htung weiter voranzubri­ngen. Dies gestalte sich jedoch komplizier­t.

Als „sehr schwierig“bezeichnet Bürgermeis­ter Schmidt die Situation in Harburg. Die topografis­che Lage zwischen Wörnitz und Jurahängen ist ein Problem. In der Kernstadt gebe es aktuell 20 erschlosse­ne Bauplätze, also Grundstück­e, die an das öffentlich­e Straßennet­z, Strom, Wasser, Abwasser und gegebenenf­alls Gas angeschlos­sen sind. Doch die Privateige­ntümer hätten keine Absichten, in absehbarer Zeit zu bauen oder ihre Grundstück­e zu verkaufen.

Das Gebiet „Krautgärte­n“könnte möglicherw­eise bald weiter erschlosse­n werden. In den vergangene­n Jahren wurden zumindest einige Gartenanla­gen in Bauplätze umgewandel­t. Weitere Flächen hat die Stadt mittlerwei­le gekauft, doch es fehlen dem Bürgermeis­ter zufolge noch zwei bis drei Grundstück­e, um zumindest die Zufahrtsst­raße dorthin bauen zu können. Weitere Gespräche seien in den kommenden Wochen mit den Besitzern geplant.

In Mündling sollen in Kürze etwa 17 Bauplätze entstehen. Die Erschließu­ng des Baugebiete­s „Westheimer­feld Erweiterun­g“hat begonnen. Wegen archäologi­scher Bodenunter­suchungen verschoben sich die Arbeiten um einige Monate. Nachdem es keine Funde gegeben hatte, wird nun am Hauptkanal und an den Hausanschl­üssen gearbeitet. Um die Anwohner der angrenzend­en Siedlung vom Baustellen­verkehr zu entlasten, wurde vorübergeh­end eine Baustraße geschaffen.

Das Baugebiet in Großsorhei­m wird nun erschlosse­n, nachdem sich die Arbeiten wegen archäologi­scher Funde um ein Jahr verzögert hatten (wir berichtete­n). Hauptkanal sowie Hausanschl­üsse sind bereits verlegt. Je nach Witterung werden Schmidt zufolge die Trinkwasse­rleitungen bis in etwa drei Wochen verlegt. In dem Gebiet sollen 20 Bauplätze entstehen.

In Hoppingen wird derzeit untersucht, ob das Baugebiet „Binsenäcke­r“verwirklic­ht werden kann. Die möglichen zehn Bauplätze wären zentral gelegen und würden sich laut Bürgermeis­ter gut ins Ortsbild einfügen. Für diese Untersuchu­ngen ist unter anderem ein Lärmgutach­ten aufgrund der nahen Bundesstra­ße notwendig.

In Ebermergen und Mauren befindet sich die Stadt aktuell in Gesprächen mit Grundstück­besitzern. Genaueres dazu sagen möchte Schmidt derzeit nicht, aber er fügt hinzu: „Wir sind optimistis­ch, auch dort weitere Bauplätze anbieten zu können.“

Bürgermeis­ter appelliert an Grundstück­seigentüme­r

Schmidt appelliert an die Bürger: Stadtrat, Verwaltung und er als Bürgermeis­ter setzten sich stark dafür ein, Möglichkei­ten im gesamten Stadtgebie­t zu schaffen. Das Ziel aller müsste es sein, dass das Stadtgebie­t auch in Zukunft ein attraktive­r Wohnstando­rt sei mit dem Gedanken, die Kindergärt­en, Schule, Vereine und Institutio­nen und ortsansäss­igen Betriebe langfristi­g zu sichern. „Es stehen in der Kernstadt und in den Ortsteilen einige Häuser leer und erschlosse­ne Grundstück­e werden nicht bebaut“, erklärt Schmidt. Für die Eigentümer habe man immer ein „offenes Ohr“. Die Stadt habe großes Interesse daran, Bauplätze zu erwerben oder direkt zu vermitteln.

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Hier sollen bald neue Bauplätze zur Verfügung stehen: Das Baugebiet „Westheimer­feld“in Mündling wird erweitert. Derzeit laufen die Erschließu­ngsarbeite­n. Der Abwasser‰ kanal wird verlegt.
Foto: Wolfgang Widemann Hier sollen bald neue Bauplätze zur Verfügung stehen: Das Baugebiet „Westheimer­feld“in Mündling wird erweitert. Derzeit laufen die Erschließu­ngsarbeite­n. Der Abwasser‰ kanal wird verlegt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany