Schwierige Suche nach Bauland
Bauplätze sind in Harburg und den Ortsteilen heiß begehrt, doch es mangelt flächendeckend am Angebot. Die Kommune bemüht sich um neue Möglichkeiten
Harburg Der Wunsch nach einem Eigenheim in Harburg und seinen Stadtteilen ist nach wie vor groß. Sich zu Hause im Ortsteil nahe der Familie niederzulassen, scheint für viele Bürger ein großer Wunsch zu sein. Die niedrigen Grundstückspreise und die attraktive Lage locken hinzukommend Menschen aus dem Umland an. Doch der Kommune fehlt es momentan in allen Ortsteilen an Bauplätzen. „Bei der Stadt melden sich sehr viele Interessenten“, sagt Bürgermeister Christoph Schmidt. Alleine in der Kernstadt seien es aktuell 15 Anfragen.
Viele junge Personen und Familien seien momentan auf der Suche. Die Stadt Harburg mit ihren zehn Ortsteilen möchte Schmidt zufolge für diese attraktiv sein. Auf lange Sicht könnte die Kommune nur so das „Aussterben der Dörfer“verhindern, erklärt Schmidt. Man sei bemüht, im gesamten Stadtgebiet weitere Bauplätze zu erschließen und die innerörtliche Nachverdichtung weiter voranzubringen. Dies gestalte sich jedoch kompliziert.
Als „sehr schwierig“bezeichnet Bürgermeister Schmidt die Situation in Harburg. Die topografische Lage zwischen Wörnitz und Jurahängen ist ein Problem. In der Kernstadt gebe es aktuell 20 erschlossene Bauplätze, also Grundstücke, die an das öffentliche Straßennetz, Strom, Wasser, Abwasser und gegebenenfalls Gas angeschlossen sind. Doch die Privateigentümer hätten keine Absichten, in absehbarer Zeit zu bauen oder ihre Grundstücke zu verkaufen.
Das Gebiet „Krautgärten“könnte möglicherweise bald weiter erschlossen werden. In den vergangenen Jahren wurden zumindest einige Gartenanlagen in Bauplätze umgewandelt. Weitere Flächen hat die Stadt mittlerweile gekauft, doch es fehlen dem Bürgermeister zufolge noch zwei bis drei Grundstücke, um zumindest die Zufahrtsstraße dorthin bauen zu können. Weitere Gespräche seien in den kommenden Wochen mit den Besitzern geplant.
In Mündling sollen in Kürze etwa 17 Bauplätze entstehen. Die Erschließung des Baugebietes „Westheimerfeld Erweiterung“hat begonnen. Wegen archäologischer Bodenuntersuchungen verschoben sich die Arbeiten um einige Monate. Nachdem es keine Funde gegeben hatte, wird nun am Hauptkanal und an den Hausanschlüssen gearbeitet. Um die Anwohner der angrenzenden Siedlung vom Baustellenverkehr zu entlasten, wurde vorübergehend eine Baustraße geschaffen.
Das Baugebiet in Großsorheim wird nun erschlossen, nachdem sich die Arbeiten wegen archäologischer Funde um ein Jahr verzögert hatten (wir berichteten). Hauptkanal sowie Hausanschlüsse sind bereits verlegt. Je nach Witterung werden Schmidt zufolge die Trinkwasserleitungen bis in etwa drei Wochen verlegt. In dem Gebiet sollen 20 Bauplätze entstehen.
In Hoppingen wird derzeit untersucht, ob das Baugebiet „Binsenäcker“verwirklicht werden kann. Die möglichen zehn Bauplätze wären zentral gelegen und würden sich laut Bürgermeister gut ins Ortsbild einfügen. Für diese Untersuchungen ist unter anderem ein Lärmgutachten aufgrund der nahen Bundesstraße notwendig.
In Ebermergen und Mauren befindet sich die Stadt aktuell in Gesprächen mit Grundstückbesitzern. Genaueres dazu sagen möchte Schmidt derzeit nicht, aber er fügt hinzu: „Wir sind optimistisch, auch dort weitere Bauplätze anbieten zu können.“
Bürgermeister appelliert an Grundstückseigentümer
Schmidt appelliert an die Bürger: Stadtrat, Verwaltung und er als Bürgermeister setzten sich stark dafür ein, Möglichkeiten im gesamten Stadtgebiet zu schaffen. Das Ziel aller müsste es sein, dass das Stadtgebiet auch in Zukunft ein attraktiver Wohnstandort sei mit dem Gedanken, die Kindergärten, Schule, Vereine und Institutionen und ortsansässigen Betriebe langfristig zu sichern. „Es stehen in der Kernstadt und in den Ortsteilen einige Häuser leer und erschlossene Grundstücke werden nicht bebaut“, erklärt Schmidt. Für die Eigentümer habe man immer ein „offenes Ohr“. Die Stadt habe großes Interesse daran, Bauplätze zu erwerben oder direkt zu vermitteln.