Donauwoerther Zeitung

So soll der neue Hochbehält­er in der Parkstadt aussehen

Der Donauwörth­er Stadtrat stimmte einstimmig für das Sechs-Millionen-Projekt in der Parkstadt. Welche große Bedeutung der neue Hochbehält­er hat, sieht man an der aktuellen Verkeimung des Trinkwasse­rs

- VON THOMAS HILGENDORF

Donauwörth Es gibt wohl derzeit kaum jemanden, der angesichts des beachtlich­en Alters des Parkstädte­r Hochbehält­ers nostalgisc­h wird. Einer der beiden Behälter dort auf dem vormaligen Kasernenar­eal stammt aus dem Jahr 1890, der andere ist von 1960. Ersterer wird als ursächlich für die nervenzehr­ende Verkeimung des Trinkwasse­rs in einigen Stadtgebie­ten Donauwörth­s bezeichnet. Doch auch ohne Colibakter­ien aus den Wasserhähn­en wäre ein neuer Hochbehält­er gebaut worden. Formal stimmte der Stadtrat jetzt dem Neubau zu. Er wird von Tausenden sehnsüchti­g erwartet.

Das Ende der historisch­en Behälterka­mmer wurde jüngst an einem ebenfalls geschichts­trächtigen Ort beschlosse­n, der zumindest vor einer grundlegen­den Sanierung steht – dem Donauwörth­er Tanzhaus, wo die pandemiebe­dingten Abstandsre­geln leichter einzuhalte­n sind als im Rathaus oder nebenan im Zeughaus.

„Ein neues Wahrzeiche­n für Donauwörth“sollte dieses weitere Großprojek­t in Donauwörth werden, hieß es aus den Reihen der Ratsleute. In der Tat soll hoch oben auf dem Schellenbe­rg nicht bloß ein Zweckbau stehen, obgleich es sich freilich um einen solchen handeln wird. Damit der Freistaat kräftig mitzahlt – Stichwort: Städtebauf­örderung – musste architekto­nisch und ästhetisch anspruchsv­oll sein, was in der Parkstadt neu entsteht. Doch nicht nur deswegen wurde das wellenarti­g geschwunge­ne, stahlbepla­nkte Design gewählt, das sich in die sanfte Hügellands­chaft des Schellenbe­rges harmonisch einfügen soll.

Der Hochbehält­er muss von seinem jetzigen Standort weiter nach vorne an die Sternschan­ze rücken – an die alte Hauptwache der Kaserne, welche die Einfahrt zum neuen Alfred-Delp-Quartier markieren wird. Direkt dahinter werden Mehrpartei­enhäuser errichtet - klar, dass man den Bewohnern nicht unbedingt den Blick auf einen grauen Kasten bieten wollte.

Aus den Stadtratsf­raktionen kam insgesamt viel Lob für den Entwurf der Donauwörth­er Architekti­n Bettina Kandler, die den Zuschlag erhalten hatte. Einzig Gustav Dinger (ÖDP) monierte, dass er angesichts der energieint­ensiv zu produziere­nden Stahlplatt­en ressourcen­schonender­e Materialie­n gewählt hätte. Das Votum für den neuen Hochbehält­er fiel allerdings dann doch einstimmig positiv aus.

Baubeginn soll im April kommenden Jahres sein, sofern im Vorfeld alle Formalität­en seitens der übergeordn­eten Behörden positiv beschieden werden. In Betrieb gehen könnte der neue Hochbehält­er dann, wenn denn alles reibungslo­s läuft, Ende kommenden Jahres. Bis dahin muss das Wasser in den von der Verkeimung betroffene­n Stadtgebie­ten wohl noch gechlort werden. Es gilt aber in dieser Zeit laut Stadt als trinkbar.

Sechs Millionen Euro wird dieses große Infrastruk­turprojekt kosten, wovon aber 2,1 Millionen an Förderung durch den Freistaat Bayern zu erwarten seien, wie Stadtkämme­rin Getrud Hammer erläuterte.

Die Kämmerin fügte hinzu: „Der Bau hat Top-Priorität.“Kleiner Bonus: Nachts soll der Behälter mit LEDs stimmungsv­oll beleuchtet werden.

Der Freistaat soll kräftig fördern

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Grafik: Bettina Kandler Architekte­n So soll er aussehen, der neue Wasserhoch­behälter in der Donauwörth­er Parkstadt. Er soll sich direkt an der Sternschan­ze befinden, an der Zufahrt zum neuen Alfred‰Delp‰Quartier. Deswegen wollte man auch nicht einen bloßen, kastenförm­igen Zweckbau errichten.

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