So soll der neue Hochbehälter in der Parkstadt aussehen
Der Donauwörther Stadtrat stimmte einstimmig für das Sechs-Millionen-Projekt in der Parkstadt. Welche große Bedeutung der neue Hochbehälter hat, sieht man an der aktuellen Verkeimung des Trinkwassers
Donauwörth Es gibt wohl derzeit kaum jemanden, der angesichts des beachtlichen Alters des Parkstädter Hochbehälters nostalgisch wird. Einer der beiden Behälter dort auf dem vormaligen Kasernenareal stammt aus dem Jahr 1890, der andere ist von 1960. Ersterer wird als ursächlich für die nervenzehrende Verkeimung des Trinkwassers in einigen Stadtgebieten Donauwörths bezeichnet. Doch auch ohne Colibakterien aus den Wasserhähnen wäre ein neuer Hochbehälter gebaut worden. Formal stimmte der Stadtrat jetzt dem Neubau zu. Er wird von Tausenden sehnsüchtig erwartet.
Das Ende der historischen Behälterkammer wurde jüngst an einem ebenfalls geschichtsträchtigen Ort beschlossen, der zumindest vor einer grundlegenden Sanierung steht – dem Donauwörther Tanzhaus, wo die pandemiebedingten Abstandsregeln leichter einzuhalten sind als im Rathaus oder nebenan im Zeughaus.
„Ein neues Wahrzeichen für Donauwörth“sollte dieses weitere Großprojekt in Donauwörth werden, hieß es aus den Reihen der Ratsleute. In der Tat soll hoch oben auf dem Schellenberg nicht bloß ein Zweckbau stehen, obgleich es sich freilich um einen solchen handeln wird. Damit der Freistaat kräftig mitzahlt – Stichwort: Städtebauförderung – musste architektonisch und ästhetisch anspruchsvoll sein, was in der Parkstadt neu entsteht. Doch nicht nur deswegen wurde das wellenartig geschwungene, stahlbeplankte Design gewählt, das sich in die sanfte Hügellandschaft des Schellenberges harmonisch einfügen soll.
Der Hochbehälter muss von seinem jetzigen Standort weiter nach vorne an die Sternschanze rücken – an die alte Hauptwache der Kaserne, welche die Einfahrt zum neuen Alfred-Delp-Quartier markieren wird. Direkt dahinter werden Mehrparteienhäuser errichtet - klar, dass man den Bewohnern nicht unbedingt den Blick auf einen grauen Kasten bieten wollte.
Aus den Stadtratsfraktionen kam insgesamt viel Lob für den Entwurf der Donauwörther Architektin Bettina Kandler, die den Zuschlag erhalten hatte. Einzig Gustav Dinger (ÖDP) monierte, dass er angesichts der energieintensiv zu produzierenden Stahlplatten ressourcenschonendere Materialien gewählt hätte. Das Votum für den neuen Hochbehälter fiel allerdings dann doch einstimmig positiv aus.
Baubeginn soll im April kommenden Jahres sein, sofern im Vorfeld alle Formalitäten seitens der übergeordneten Behörden positiv beschieden werden. In Betrieb gehen könnte der neue Hochbehälter dann, wenn denn alles reibungslos läuft, Ende kommenden Jahres. Bis dahin muss das Wasser in den von der Verkeimung betroffenen Stadtgebieten wohl noch gechlort werden. Es gilt aber in dieser Zeit laut Stadt als trinkbar.
Sechs Millionen Euro wird dieses große Infrastrukturprojekt kosten, wovon aber 2,1 Millionen an Förderung durch den Freistaat Bayern zu erwarten seien, wie Stadtkämmerin Getrud Hammer erläuterte.
Die Kämmerin fügte hinzu: „Der Bau hat Top-Priorität.“Kleiner Bonus: Nachts soll der Behälter mit LEDs stimmungsvoll beleuchtet werden.
Der Freistaat soll kräftig fördern