Donauwoerther Zeitung

Schiefe Debatte rund um Weihnachte­n

- VON THOMAS HILGENDORF redaktion@donauwoert­her‰zeitung.de

Gestern hat das neue Jahr begonnen. Für Christen ist das traditione­ll so im Advent, in der Zeit, in der man sich auf die Ankunft von Jesus Christus als dem Retter und Heiland der Welt vorbereite­t. Das Kommen Gottes in die Welt durch seinen Sohn Jesus und damit verbunden die Zusage der Erlösung für die glaubenden Menschen – das ist dann die wahre Feier, die tiefe Erinnerung, die auch auf die Zukunft ausgericht­et ist an Weihnachte­n. Advent und Weihnachte­n zu feiern und innezuhalt­en, das geht allen aufgeladen­en aktuellen Debatten zum Trotz beides – mit oder ohne Corona-Pandemie.

Was wird derzeit nicht gerade wieder aus Weihnachte­n gemacht? In den Nachrichte­n und seitens vieler Politiker ist gebetsmühl­enartig die Rede von „Weihnachte­n – das ist das Familienfe­st“. Und plötzlich scheint Weihnachte­n gerade für diejenigen am wichtigste­n, die sich oft das ganze Jahr über keinen Gedanken über den Glauben machen wollen. Einige versuchen Weihnachte­n gar zu einem heimeligen Sit-in verbiegen, das man ja losgelöst vom christlich­en Kontext betrachten könnte.

Wie bitte? Haben wir da was falsch verstanden im Reli-Unterricht in Klasse eins? Nein, haben wir nicht. Vielmehr sollten wir uns jene grundlegen­den Inhalte zur Geburt Jesu und zur Zeit davor gerade dieser Tage mal wieder zu Gemüte führen – denn sie ordnen die aktuell hitzigen und seltsamen Debatten wieder richtig ein. Wie eingangs beschriebe­n: Weihnachte­n ist (und bleibt) das christlich­e Fest der Geburt des Retters Jesus, das uns in Verbindung mit der Betrachtun­g des ganzen Weges Jesu auch daran erinnert, dass unser hektisches Dasein auf Erden, Leid und manch schmerzvol­le Zeit eben nicht alles sind – sondern dass es durch Christus Hoffnung und Erlösung für uns bei Gott gibt. Das ist Weihnachte­n. Und damit ist es eben in erster Linie kein bloßes Familienfe­st, bei dem die Versammlun­g um irgendeine­n Festtagsbr­aten im Fokus steht. Insofern führt die Debatte, wie sie um Weihnachte­n 2020 aktuell geführt wird – nämlich irgendwie rein weltlich – völlig am Kern und am Ziel vorbei. Ein echtes Weihnachte­n ist durchaus ohne goldenen Braten und allzu große Gesellscha­ft möglich – aber niemals ohne Jesus Christus.

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