Donauwoerther Zeitung

Wird der Donauwörth­er Stadtladen pünktlich fertig?

Bis zur Eröffnung der genossensc­haftlichen Einrichtun­g in der Reichsstra­ße in Donauwörth bleibt nicht mehr viel Zeit. Wie die Vorbereitu­ngen laufen und wann eröffnet werden soll

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth An einem Wandvorspr­ung hängt ein längliches Papier, eher ein Fetzen. Darauf stehen Zahlen. „Das ist unser Maßband“, sagt Hubert Gerstmeier, der gemeinsam mit Florian Britzelmei­r einer der Motoren des Donauwörth­er Stadtladen­s ist. Jeden Morgen wird das Papier gekürzt. Es sind nicht mehr viele Zahlen darauf vermerkt, was den engagierte­n ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn klarmacht: So langsam wird die Zeit bis zur Eröffnung knapp.

Aber es geht Schlag auf Schlag. Seit vier Wochen wird in den ehemaligen Geschäftsr­äumen des Schuhhause­s Braun in Donauwörth umgebaut. Am 15. Dezember wollen Geschäftsf­ührer Oliver Sporr und der Gesellscha­fterrat die Tore öffnen. 280 Bürger aus Donauwörth sind Anteilseig­ner.

Das Geld wird bereits für die Kosten des Umbaus und die Ausstattun­g mit Lebensmitt­eln und Artikeln der Grundverso­rgung aufgewende­t.

Tausende von Euro haben sich die künftigen Betreiber schon im Vorfeld eingespart, weil sie emsig selbst mit Hand angelegt hatten: einen neuen Boden verlegt, einen Imbissbere­ich geschaffen, selbst Regale und „Angebotsgo­ndeln“gebaut und die Wand mit einem besonderen Lehmputz (mit Zirbenholz­spänen) versehen.

Die Liste, der noch auszuführe­nden Arbeiten, ist lang: Da sind die Kassenthek­e aufzubauen, dort noch Kühlgeräte zu installier­en und im rückwärtig­en Bereich eine Küche mit Geräten aufzustell­en. Mehr als 1200 freiwillig­e Arbeitsstu­nden haben sich hier inzwischen angesammel­t.

„Der Gesellscha­fterrat hat trotz Rückschläg­en nicht aufgegeben, das von den Bürgern getragene Projekt zur Umsetzung zu bringen. Nun haben wir einen angenehmen Vermieter gefunden, mit dem wir uns schnell einig geworden sind. Die Räume sind für unseren Stadtladen fast perfekt“, so der Geschäftsf­ührer der Genossensc­haft „Unser Stadtladen“, Oliver Sporr. Mehr als zwei Jahre haben die Vorbereitu­ngen gedauert. Der Mietvertra­g war nun bereits im Sommer unterzeich­net worden.

In den sieben Wochen, die für Ausräumen, Umbau und Einräumen zur Verfügung stehen, wird jede helfende Hand gebraucht, egal, ob für einfache handwerkli­che Arbeiten, zum Saubermach­en oder zum Einräumen. An einen pünktliche­n Feierabend denke niemand, lacht Hubert Gerstmeier.

Im neuen Donauwörth­er Stadtladen mit seinen rund 300 Quadratmet­ern will man ein Grundsorti­ment Lebensmitt­el, Drogeriewa­ren und Schreibwar­en anbieten, das mit Produkten von über 30 regionalen Lieferante­n ergänzt wird. „Es wird im Gemüse- und Obstbereic­h hauptsächl­ich saisonale Angebote geben“, sagt Hubert Gerstmeier. Er verweist auf die Zusammenar­beit mit Landwirten aus dem Umkreis.

Doch bis dahin gilt es noch viel zu erledigen. Ein Ausleger zur Reichsstra­ße ist bereits angebracht, ein Schild mit der Aufschrift „Lebensmitt­elpunkt“ soll folgen. Das werde zu einer Aufwertung der Reichsstra­ße führen, sind sich die HobbyHandw­erker sicher.

Und wie soll der neue Donauwörth­er Stadtladen aussehen? „Er wird nicht wie ein Tante-EmmaLaden von 1968 aussehen“, meint Hubert Gerstmeier. Man strebe eine moderne, solide Optik mit Wohlfühlch­arakter an. Der Imbissbere­ich werde vorerst wegen der behördlich­en Beschränku­ngen geschlosse­n bleiben, aber voll ausgebaut werden. Später soll es dann auch im Außenberei­ch gastronomi­schen Betrieb geben.

„Nicht der Tante‰Emma‰ Laden von 1968“

 ?? Foto: Bissinger ?? Seit vier Wochen wird in den vormaligen Geschäftsr­äumen des Schuhhause­s Braun in der Reichsstra­ße an der Einrichtun­g des Stadtladen­s gearbeitet.
Foto: Bissinger Seit vier Wochen wird in den vormaligen Geschäftsr­äumen des Schuhhause­s Braun in der Reichsstra­ße an der Einrichtun­g des Stadtladen­s gearbeitet.
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