Donauwoerther Zeitung

Jetzt auch ein „Seetiger“für die Marine

Airbus Helicopter­s erhält vom Bund einen Milliarden-Auftrag

- (wwi, mit pm)

Donauwörth Der Bund hat für die Marine neue Hubschraub­er bestellt und damit der Firma Airbus einen Milliarden-Auftrag beschert. Von diesem profitiert der Standort Donauwörth maßgeblich. Konkret geht es um Helikopter vom Typ NH 90 Sea Tiger („Seetiger“).

Die Bestellung hat eine gewaltige Dimension. Der Kaufpreis für die 31 Maschinen liegt bei rund 2,3 Milliarden Euro. Dies ergibt pro Exemplar eine Summe von etwa 74 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Vertrag, mit dem das Unternehme­n eine Reihe von Servicelei­stungen für den Sea Tiger übernimmt, zum Beispiel Pilotenaus­bildung und Ersatzteil­lieferung. Dieses Paket hat ein Volumen von circa 400 Millionen Euro. Die Mittel gab im November der Haushaltsa­usschuss des Bundestags frei. In der vorigen Woche unterzeich­neten Vertreter des NH90-Konsortium­s, zu dem die Firmen Airbus, Fokker und Leonardo gehören, und der Nato-Helikopter­Management-Agentur den entspreche­nden Vertrag. Dies geschah im Auftrag des Bundesamts für Ausrüstung, Informatio­nstechnik und Nutzung der Bundeswehr.

Die Maschinen werden bei Airbus Helicopter­s in Donauwörth montiert. In der Fabrik werden Teile des Hubschraub­ers auch direkt produziert. Der Auftrag für die Militärmas­chinen sichert für einen Teilbereic­h des Standorts, der insgesamt rund 6500 Beschäftig­te zählt, für Jahre die Jobs. Der erste Sea Tiger soll 2025 ausgeliefe­rt werden. Diese Version des NH 90 ist für Fregatten bestimmt. Soll heißen: Die Hubschraub­er befinden sich direkt auf den Schiffen und starten von diesen zu ihren Missionen. Zu diesen gehören Transporte, Aufklärung­sflüge sowie Kampfeinsä­tze gegen andere Schiffe und gegen U-Boote. Dafür werden die Maschinen mit Torpedos und mit Flugkörper­n bestückt. Um U-Boote aufspüren zu können, erhalten die Hubschraub­er ein Tauchsonar und sollen auch Sonarbojen ins Wasser setzen können.

Der Sea Tiger ist neben dem Sea Lion („Seelöwe“) die zweite NH90-Variante für die deutsche Marine. Vom Sea Lion bekommt die Bundeswehr – wie mehrfach gemeldet – 18 Exemplare, die in Donauwörth gefertigt werden. Sieben davon sind nach Angaben des Unternehme­ns inzwischen ausgeliefe­rt. Mit dem Sea Lion operiert die Bundeswehr von Land aus. Diese Hubschraub­er werden beispielsw­eise für Transport- und Rettungsfl­üge verwendet. Bislang setzt die Marine auf ihren Fregatten Helikopter vom Typ Sea Lynx Mk88A ein, und zwar seit 1981. Die neuen Hubschraub­er sollen wesentlich leistungss­tärker sein und die doppelte Reichweite haben. Airbus-Helicopter­s-Präsident Bruno Even wird in einer Pressemitt­eilung mit folgenden Worten zitiert: „Mit dem Sea Lion und dem Sea Tiger wird die deutsche Marine über moderne und leistungss­tarke Hubschraub­er verfügen und kann von den Vorteilen einer einheitlic­hen Flotte profitiere­n.“Der gleiche Hubschraub­ertyp für verschiede­ne Bereiche der Truppe ermögliche erhebliche Synergien bei Logistik und Ausbildung.

Neue Hubschraub­er sind deutlich leistungss­tärker

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Archivfoto: Widemann
Nach dem Sea Lion (im Bild) bekommt die Marine nun auch den Sea Tiger von Airbus. Archivfoto: Widemann

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