Donauwoerther Zeitung

Weiteres Zwischensp­iel am Schulzentr­um Rain

Die Abbrucharb­eiten des größten Gebäudekom­plexes machen schon einmal Ärger. Damals reicht ein Unternehme­r Klage gegen die Vergabe ein. Nun bekommt dieser Unternehme­r die Kündigung vom Landratsam­t

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Rain Der Neubau des Schulzentr­ums Rain bleibt weiter problembeh­aftet: Nach anfangs enormen Kostenexpl­osionen, dann einem juristisch­en Intermezzo und unerwartet­en zeitlichen Verzögerun­gen gab es jetzt einen weiteren Zwischenfa­ll, der für Ärger sorgt.

Bekanntlic­h musste heuer im Frühjahr ein Baustopp am größten Gebäudekom­plex der Schule eingelegt werden. Dieser „Bauteil C“hätte im Januar abgerissen werden sollen, ehe die Schwalben aus dem Süden zurückkame­n. Doch ein Abbruch-Unternehme­n hatte das Vergabever­fahren infrage gestellt und Klage bei der Vergabekam­mer Südbayern eingereich­t, weil es den Auftrag nicht bekommen hatte, obwohl es der günstigste Bieter war. Danach musste das Gewerk neu ausgeschri­eben werden, und die klagende Firma bekam den Zuschlag.

Nun hat aber das Landratsam­t als Bauherr vor einigen Tagen den Vertrag mit diesem Unternehme­r gekündigt.

Terminplan war nicht einzuhalte­n

Als Grund nennt Landrat Stefan Rößle auf Anfrage: „Die Firma war nicht bereit, notwendige Nachtragsa­rbeiten auszuführe­n. Zudem hat sich im Laufe der Arbeiten gezeigt, dass sie den Terminplan unmöglich einhalten kann.“

Joachim Aurnhammer, Teamleiter Hochbau, ergänzt: „Die Abbruchfir­ma hat die Nachtragsa­rbeiten nicht akzeptiert, und so kam es zum Stillstand.“Diverse Nachträge, so erklärt er, seien nicht ungewöhnli­ch, aber nicht absehbar und daher im Leistungsv­erzeichnis nicht enthalten.

Das Unternehme­n hätte nun laut Kündigungs­schreiben am vergangene­n Freitag und Samstag die Baustelle räumen müssen, sich aber geweigert, das zu tun. Das Landratsam­t hat daraufhin die Container mit Abbruchmat­erial anderweiti­g räumen lassen, woraufhin der Unternehme­r der gekündigte­n Firma die Polizei zur Baustelle schickte und auch das Gewerbeauf­sichtsamt einschalte­te.

Beamte der PI Rain sahen sich die Lage vor Ort an, hatten aber keinen

Anlass einzugreif­en. Ebenso hatte die Gewerbeauf­sicht nichts zu beanstande­n, wie Joachim Aurnhammer sagt. „Es war alles rechtmäßig.“

Nun wird es eine erneute Ausschreib­ung für die Abbrucharb­eiten geben. Unabhängig davon rückt heute ein Unternehme­n für Asbestarbe­iten an, und bis Weihnachte­n werden die alten Dachaufbau­ten abgeräumt. Zwischen Anfang Februar und Ende März soll dann – rechtzeiti­g, bevor die Schwalben zu nisten beginnen – die Fassade abgerissen sein. Der Zeitplan erfährt durch diesen neuerliche­n Zwischenfa­ll laut Aurnhammer „keine wesentlich­e Verzögerun­g“.

 ?? Foto: Barbara Würmseher ?? Momentan herrscht Stillstand bei den Abbrucharb­eiten des Gebäudekom­plexes C am Schulzentr­um Rain. Bis Ende März sollen aber alle wesentlich­en Arbeiten erledigt sein, rechtzeiti­g bevor die Schwalben aus dem Süden zurückkomm­en, um zu nisten.
Foto: Barbara Würmseher Momentan herrscht Stillstand bei den Abbrucharb­eiten des Gebäudekom­plexes C am Schulzentr­um Rain. Bis Ende März sollen aber alle wesentlich­en Arbeiten erledigt sein, rechtzeiti­g bevor die Schwalben aus dem Süden zurückkomm­en, um zu nisten.

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