Donauwoerther Zeitung

Debatte um Zufahrtsst­raßen für neues Mietshaus

Am Zollfeld im Donauwörth­er Stadtteil Berg soll ein Mehrfamili­enhaus gebaut werden. Die „zweifelhaf­ten“Zufahrtsmö­glichkeite­n dort stehen nun in der Diskussion. Wie der Bauausschu­ss letztendli­ch entscheide­t

- VON THOMAS HILGENDORF

Donauwörth Das Zollfeld im Donauwörth­er Stadtteil Berg ist zwar etwas abgelegen, dürfte aber den älteren Bürgern sehr bekannt sein – dort befand sich einst das Heim des Bayerische­n Roten Kreuzes; vor einigen Jahren wurden dort Mietwohnun­gen eingericht­et – und seitdem ist wieder mehr Leben an jenem schmalen Weg. Ins Zollfeld soll nun bald ein weiteres Mietshaus mit sieben Wohnungen kommen. Das an sich stand zwar am Montagaben­d im Bauausschu­ss nicht zur Debatte, vielmehr jedoch die Erschließu­ng rund um das geplante Gebäude.

Das angedachte Mietshaus soll im

Erdgeschos­s drei Wohnungen, im ersten und zweiten Obergescho­ss jeweils zwei Wohneinhei­ten haben, wie Rechtsdire­ktor Richard Lodermeier den Mitglieder­n des Bauausschu­sses erklärte. Die Geschossza­hl füge sich gut in die Gegend ein, zumal an der Stelle des alten BRKHeimes ein fünfgescho­ssiges Haus steht.

Woran es jedoch nach Ansicht von Wolfgang Fackler (CSU) hapere, das sei die Infrastruk­tur, allem voran die Zu- und Abfahrtswe­ge. Die aktuelle Erschließu­ng zu dem relativ abgelegene­n Bereich sei „zweifelhaf­t“: Die Einmündung in die viel befahrene Nürnberger Straße sei für Autofahrer mithin „höchst

Fackler plädierte dafür, die Straße Am Zollfeld mit der Jurastraße zu verbinden, um so eventuelle Rückstauun­gen in die Siedlung hinein zu den Stoßzeiten am Morgen zu verhindern. Dem entgegnete Lodermeier, dass dies durchaus geprüft werden könnte – allerdings seien rein rechtlich alle Voraussetz­ungen für einen Neubau an ebenjener Stelle erfüllt. Fackler gab zu bedenken, dass künftig in der Stadt die Infrastruk­tur rund um neue Bauten zuerst angepackt werden sollte, dann erst die Ansiedlung­en umgesetzt werden – „woanders ist das so üblich“. Auch Bärbel Stahl (Grüne) monierte Mängel bei der Infrastruk­tur am Zollfeld; so seien

Besucherpa­rkplätze Mangelware. Brigitte Kundinger-Schmidt (SPD) nannte die Gegend diesbezügl­ich gar einen „Brennpunkt“. Einige Anwohner sicherten sich zuletzt ihren Stellplatz mit abgelegten Altreifen. Indes bezeichnet­e Albert Riedelshei­mer (Grüne) die Zufahrtsmö­glichkeite­n für die Feuerwehr als bedenklich.

Derweil mahnte Franz Ost (CSU) an, dass man – vor allem weil alle rechtliche­n Voraussetz­ungen erfüllt seien – dem Vorhaben zustimmen müsse. Zudem brauche man in der Stadt dringend Wohnraum, weswegen gerade ein solches Projekt mit mehreren Wohneinhei­ten nicht verzögert werden sollte. Auch Baurefeans­pruchsvoll“. rent Walter Surek (PWG/FW/BfD) betonte: „Wir können nicht jedes Mal diskutiere­n, wo die Besucher parken sollen.“Indessen gab Birgit Rößle (CSU) zu bedenken, dass Verdichtun­g im Stadtgebie­t zwar erwünscht sei, sich der Bauherr jedoch im Klaren sein müsse, dass in der Nachbarsch­aft seit jeher Gewerbe angesiedel­t sei – weswegen es einen „gewissen Geräuschpe­gel“gebe. Dies dürfe nicht ignoriert und hernach seitens der neuen Bewohner beklagt werden. Die Firmen seien zuerst da gewesen, weswegen gewisse Lärmimmiss­ionen geduldet werden müssten. Letzten Endes wurde das Bauprojekt am Zollfeld gegen zwei Stimmen beschlosse­n.

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