Debatte um Zufahrtsstraßen für neues Mietshaus
Am Zollfeld im Donauwörther Stadtteil Berg soll ein Mehrfamilienhaus gebaut werden. Die „zweifelhaften“Zufahrtsmöglichkeiten dort stehen nun in der Diskussion. Wie der Bauausschuss letztendlich entscheidet
Donauwörth Das Zollfeld im Donauwörther Stadtteil Berg ist zwar etwas abgelegen, dürfte aber den älteren Bürgern sehr bekannt sein – dort befand sich einst das Heim des Bayerischen Roten Kreuzes; vor einigen Jahren wurden dort Mietwohnungen eingerichtet – und seitdem ist wieder mehr Leben an jenem schmalen Weg. Ins Zollfeld soll nun bald ein weiteres Mietshaus mit sieben Wohnungen kommen. Das an sich stand zwar am Montagabend im Bauausschuss nicht zur Debatte, vielmehr jedoch die Erschließung rund um das geplante Gebäude.
Das angedachte Mietshaus soll im
Erdgeschoss drei Wohnungen, im ersten und zweiten Obergeschoss jeweils zwei Wohneinheiten haben, wie Rechtsdirektor Richard Lodermeier den Mitgliedern des Bauausschusses erklärte. Die Geschosszahl füge sich gut in die Gegend ein, zumal an der Stelle des alten BRKHeimes ein fünfgeschossiges Haus steht.
Woran es jedoch nach Ansicht von Wolfgang Fackler (CSU) hapere, das sei die Infrastruktur, allem voran die Zu- und Abfahrtswege. Die aktuelle Erschließung zu dem relativ abgelegenen Bereich sei „zweifelhaft“: Die Einmündung in die viel befahrene Nürnberger Straße sei für Autofahrer mithin „höchst
Fackler plädierte dafür, die Straße Am Zollfeld mit der Jurastraße zu verbinden, um so eventuelle Rückstauungen in die Siedlung hinein zu den Stoßzeiten am Morgen zu verhindern. Dem entgegnete Lodermeier, dass dies durchaus geprüft werden könnte – allerdings seien rein rechtlich alle Voraussetzungen für einen Neubau an ebenjener Stelle erfüllt. Fackler gab zu bedenken, dass künftig in der Stadt die Infrastruktur rund um neue Bauten zuerst angepackt werden sollte, dann erst die Ansiedlungen umgesetzt werden – „woanders ist das so üblich“. Auch Bärbel Stahl (Grüne) monierte Mängel bei der Infrastruktur am Zollfeld; so seien
Besucherparkplätze Mangelware. Brigitte Kundinger-Schmidt (SPD) nannte die Gegend diesbezüglich gar einen „Brennpunkt“. Einige Anwohner sicherten sich zuletzt ihren Stellplatz mit abgelegten Altreifen. Indes bezeichnete Albert Riedelsheimer (Grüne) die Zufahrtsmöglichkeiten für die Feuerwehr als bedenklich.
Derweil mahnte Franz Ost (CSU) an, dass man – vor allem weil alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt seien – dem Vorhaben zustimmen müsse. Zudem brauche man in der Stadt dringend Wohnraum, weswegen gerade ein solches Projekt mit mehreren Wohneinheiten nicht verzögert werden sollte. Auch Baurefeanspruchsvoll“. rent Walter Surek (PWG/FW/BfD) betonte: „Wir können nicht jedes Mal diskutieren, wo die Besucher parken sollen.“Indessen gab Birgit Rößle (CSU) zu bedenken, dass Verdichtung im Stadtgebiet zwar erwünscht sei, sich der Bauherr jedoch im Klaren sein müsse, dass in der Nachbarschaft seit jeher Gewerbe angesiedelt sei – weswegen es einen „gewissen Geräuschpegel“gebe. Dies dürfe nicht ignoriert und hernach seitens der neuen Bewohner beklagt werden. Die Firmen seien zuerst da gewesen, weswegen gewisse Lärmimmissionen geduldet werden müssten. Letzten Endes wurde das Bauprojekt am Zollfeld gegen zwei Stimmen beschlossen.