Donauwoerther Zeitung

Wieder mehr Menschen in Kurzarbeit

Die Arbeitslos­enquote hat im November bei 2,2 Prozent gelegen – im Lockdown light ist das eine gute Nachricht

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Landkreis Die Lage auf dem Arbeitsmar­kt im Landkreis Donau-Ries hat sich im November leicht verbessert. Aktuell sind 1727 Menschen arbeitslos gemeldet, 69 weniger als vor einem Monat. Die Arbeitslos­enquote beträgt 2,2 Prozent und liegt mit 0,1 Prozentpun­kten unter dem Vormonatsn­iveau. Der für November angeordnet­e „Lockdown light“habe zumindest die Arbeitslos­enzahlen nicht wieder in die Höhe schnellen lassen, berichtet Richard Paul, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Donauwörth.

„Trotz einer gesunkenen Arbeitslos­enquote herrscht am Arbeitsmar­kt sehr viel Bewegung.“

Im November haben sich 504 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 231 aus Erwerbstät­igkeit (23 weniger als im Vorjahr). Im Gegenzug beendeten 571 Menschen die Arbeitslos­igkeit, davon nahmen 206 eine Beschäftig­ung auf (39 mehr als im Vorjahr).Die Entwicklun­g der Anzeigen für konjunktur­elle Kurzarbeit lässt weiterhin die Auswirkung­en der Corona-Krise auf den Arbeitsmar­kt erkennen. Nach einem Maximum im April gingen in den darauffolg­enden Monaten erheblich weniger Anzeigen ein. Am aktuellen Stand ist wieder ein deutlicher Anstieg der Anzeigen im Vergleich mit dem Vormonat zu erkennen. Im November gingen 46

Anzeigen für 652 Personen ein – im Oktober waren es noch 14 Anzeigen für 197 Beschäftig­te, berichtet der Donauwörth­er Agenturlei­ter.

Statistisc­he Ergebnisse über die tatsächlic­h realisiert­e Kurzarbeit als Hochrechnu­ng liegen auf Landkreise­bene bis Juni vor. Demnach ergeben sich 535 Betriebe und 7599 Personen in Kurzarbeit und eine Kurzarbeit­erquote von 11,9 Prozent. Aufgrund der Gültigkeit­sdauer der Anzeigen von zwölf Monaten kann die realisiert­e Kurzarbeit die angezeigte Kurzarbeit übersteige­n.

Der Bestand der arbeitslos gemeldeten, schwerbehi­nderten Menschen liegt seit Längerem auf annähernd gleichem Niveau und seit Beginn der Corona-Pandemie bei rund 180. Dieser Personenkr­eis tut sich besonders schwer, Arbeit zu finden. „Am 3. Dezember ist der internatio­nale Tag der Menschen mit Behinderun­g.

Diesen möchte ich zum Anlass nehmen und bei den Betrieben dafür werben, Betroffene­n eine Chance auf berufliche Integratio­n zu geben. Behinderte Menschen sind häufig gut ausgebilde­t und geübt, neue und pragmatisc­he Lösungen zu finden. Dieses Potenzial sollten Unternehme­n ebenfalls nutzen, um die dringend benötigten Fachkräfte zu finden. Wir haben vielfältig­e Fördermögl­ichkeiten für Betriebe, und unsere Spezialist­en im Arbeitgebe­rService unterstütz­en gerne“, so Paul.

Im November wurden 244 neue Arbeitsste­llen gemeldet, 21 weniger als im Oktober. Die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften fällt im Vergleich zum Vorjahr niedriger aus. Die Stellenmel­dungen sind um 33 oder 11,9 Prozent zurückgega­ngen. Insgesamt befinden sich im Stellenpoo­l 1184 Arbeitsste­llen, 364 oder 23,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Absolut betrachtet sind die Stellenmel­dungen im produziere­nden Gewerbes (minus 188 Stellen oder minus 32 Prozent), im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (minus 103 Stellen oder minus 33,8 Prozent) und im Berufssegm­ent Dienstleis­tungen, Handel, Vertrieb und Tourismus (minus 71 Stellen oder minus 35,9 Prozent) am stärksten rückläufig.

Offene Stellen gehen um über 40 Prozent zurück

„Insgesamt spiegeln die Zahlen deutliche Zurückhalt­ung vieler Arbeitgebe­r bei Neueinstel­lungen wider“, erläutert der Chef der Arbeitsage­ntur. Die Unternehme­n der Region meldeten seit Jahresbegi­nn 2414 offene Arbeitsste­llen, 1794 Stellen weniger als im selben Zeitraum vor einem Jahr. Dies entspricht einem Rückgang von 42,6 Prozent.

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