Donauwoerther Zeitung

Die Kartei der Not half 2020 mit 55.000 Euro

Vor allem Familien mit Kindern konnte das Leserhilfs­werk 2020 unbürokrat­isch und schnell helfen

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Donauwörth Warum es brannte, ist bisher unklar. Doch am Nachmittag des 27. November verlor eine Familie in Rögling nahezu alles. In dem Wohnhaus war in einem Zimmer im Dachgescho­ss ein Feuer ausgebroch­en. Dieses breitete sich rasend schnell aus. Durch die Flammen und die Löscharbei­ten wurden das Gebäude schwer beschädigt und die Einrichtun­g komplett unbrauchba­r. Die sieben Mitglieder der Familie Wahl – darunter drei Kinder – , die zum Zeitpunkt des Unglücks in dem Haus lebten, wurden auf einen Schlag obdachlos.

Die Röglinger starteten sofort eine Sammelakti­on und auch die Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung, half schnell und unkomplizi­ert mit einer finanziell­en Zuwendung für das Nötigste.

Seit 1965 hilft die Kartei der Not unverschul­det in Not geratenen Menschen in der Region. Unverschul­det in Not – das kann schnell passieren und jeden treffen. Krankheit, Unfall oder der Verlust der Wohnung sind einige Beispiele dafür. Die Kartei der Not steht als Hilfswerk der Mediengrup­pe Pressedruc­k den Menschen in der Region in ausweglose­n Situatione­n zur Seite und leistet Hilfe – rasch, unbürokrat­isch und nachhaltig. Denn durch die Zusammenar­beit mit sozialen Beratungss­tellen vor Ort ist gewährleis­tet, dass ihre Unterstütz­ung bei den Bedürftige­n ankommt und für den benötigten Zweck verwendet wird. Dabei kommt jede Spende zu 100 Prozent an, weil alle Verwaltung­skosten von der Mediengrup­pe Pressedruc­k getragen werden.

Im Verbreitun­gsgebiet der Redaktion der Donauwörth­er Zeitung konnten im Jahr 2020 bis zum heutigen Tag 57 Hilfeanfra­gen unterstütz­t werden. Insgesamt half die Kartei dort mit über 55.000 Euro. Dabei halfen gut 400 Spender. Die größte Einzelspen­de kam von der Firma Geda-Dechentrei­ter aus Bäumenheim und einer Privatpers­on aus Mertingen. Die Hilfeanfra­gen kamen in 29 Fällen aus Familien mit gesamt 47 betroffene­n Kindern. In 21 Fällen war eine chronische Krankheit oder eine Behinderun­g zu bewältigen – in manchen Fällen sogar beides.

Bei den von Behinderun­g betroffene­n Bürgern aus der Region half die Kartei der Not Kindern, indem sie einen gemeinsame­n Ausflug oder einen Zoobesuch finanziert­e. Auch die Kosten des Lebensunte­rhaltes, der Gesundheit und die Beschaffun­g von Hilfsmitte­ln wurden unterstütz­t.

Die größte Not gab es auch 2020 wieder beim Thema Wohnen. So half das Leserhilfs­werk 19 Mal bei den Energie- und Nebenkoste­n sowie Mietzahlun­gen, um zu verhindern, dass Menschen ihre Wohnung verlieren oder ohne Strom und Heizung sind. Oft war auch die Hilfe beim Umzug in eine günstigere Wohnung nötig oder Einrichtun­g wie eine Kochmöglic­hkeit, ein Kühlschran­k, Herd oder ein Bett mit Matratze nötig. In 15 Fällen unterstütz­te das Hilfswerk akut den Lebensunte­rhalt, also Lebensmitt­el, Kleidung, Hygieneart­ikel, Babybedarf und vieles mehr. Dreimal dabei war auch eine Soforthilf­e wegen eines Brandes – unter anderem in Rögling. Bei dem Feuer verlor eine Familie ihre Existenz. „Oft kommen mehrere Problemlag­en zusammen, die dann während der Pandemie nicht mehr zu lösen waren“, schildert Arnd Hansen, Geschäftsf­ührer der Kartei der Not. Sieben Beratungss­tellen wurden aufgrund der Corona-Krise mit Notfallhil­fen ausgestatt­et, um Bedürftige mit kleinen Beträgen schnell mit Lebensmitt­eln, Windeln, Hygieneart­ikeln oder Zuzahlunge­n für Medikament­e zu unterstütz­en. „Auch einige Projekte wie die Tafel oder den Gabenzaun und ein Sozialkauf­haus haben wir bedingt durch Corona gefördert, damit sie ihrer Klientel weiter helfen konnten.“

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Foto: Tanja Sonntag Am Nachmittag des 27. November verlor eine Familie in Rögling ihr Hab und Gut und ihr Zuhause. Die Kartei der Not half auch hier.

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