Hochaltinger Heim: Corona breitet sich aus
Laut Leiterin über 30 Personen positiv
FremdingenHochaltingen Neun Monate lang war das Pflegeheim Deutscher Orden Haus St. Marien im Schloss Hochaltingen in Fremdingen frei vom Coronavirus, wie Heimleiterin Patricia Feldmeier mitteilt. Doch nun werden auch dort die ersten Corona-Fälle offensichtlich.
Am 3. und 4. Januar gab es laut Landratsamt Reihentests. Bei 21 Bewohnern fielen diese positiv aus. Mittlerweile seien 26 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet, außerdem fünf Mitarbeiter, schildert Patricia Feldmeier. Zwei Senioren befänden sich – so der Stand Ende vergangener Woche – im Krankenhaus, ihr Zustand wurde als stabil beschrieben. Bei 15 Personen war der Krankheitsverlauf bis dahin „sehr mild“. Die Zahlen, die das Landratsamt Donau-Ries auf Anfrage mitteilte, unterschieden sich etwas: Demnach waren am Donnerstag 22 Bewohner mit dem Virus infiziert.
Auf den Ausbruch reagierte die Heimleitung mit einem Besuchsverbot, das bis auf Weiteres gilt. Heimleiterin Feldmeier sagte, dass Bewohner und Mitarbeiter zuversichtlich seien, „dass wir diese Zeit gemeinsam gut meistern werden“. Das Landratsamt teilte auf Anfrage noch genauere Schutzmaßnahmen mit. Das Personal müsse nun volle Schutzausrüstung tragen. Die Einrichtung stehe unter Quarantäne.
Dabei war das Seniorenheim bereits auf einem guten Weg, sich vor dem Coronavirus zu schützen. Am 31. Dezember wurden nach Angaben
Bei Impfung ein Bewohner oder Mitarbeiter infiziert?
der Heimleitung 34 Bewohner sowie 27 Mitarbeiter geimpft, laut Gesundheitsamt waren es insgesamt sogar 75 Personen, die eine Impfung bekamen. Insgesamt gibt es im Heim 50 Pflegeplätze für Senioren.
Ein sicherer Rückschluss, wie das Virus in das Pflegeheim gekommen ist, sei nach derzeitigen Erkenntnissen nicht möglich, wie das Gesundheitsamt mitteilte. Ein Zusammenhang mit der Impfung sei unwahrscheinlich. Laut Amtsärztin Dr. Raffaella Hesse muss eher davon ausgegangen werden, dass eine unerkannt infizierte Person geimpft worden sei.
Auf die Frage, ab wann denn eine Impfung einen Schutz biete, verweist das Gesundheitsamt auf das Robert-Koch-Institut. Demnach zeigten die bisher verfügbaren mRNA-Impfstoffe bereits nach der ersten Impfdosis eine Effektivität zur Verhinderung der Krankheit Covid-19. Publikationen gäben eine Wirksamkeit von 50 bis 80 Prozent an. Eine Impfung stellt laut RKI nach aktuellem Stand keine Gefahr dar, auch wenn eine Person unerkannt eine Infektion mit dem Virus durchgemacht habe.
Wie es genau mit den Impfungen weitergeht, werde je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs geplant, so das Gesundheitsamt.