Donauwoerther Zeitung

In Münster sind Bauplätze heiß begehrt

Die Nachfrage für Grundstück­e im „Eichenweg II“ist groß. Der Quadratmet­erpreis ist dort deutlich höher als beim letzten Baugebiet. Nach welchen Kriterien die Plätze vergeben werden

- VON MANUEL WENZEL

Münster Münster ist offenbar eine lebenswert­e Gemeinde. Die Nachfrage nach Grundstück­en ist dort jedenfalls hoch: Für das neue Baugebiet „Eichenweg II“unweit des Rathauses und des Kindergart­ens gibt es weit mehr Interessen­ten als Plätze. Dort werden auf rund 18.600 Quadratmet­ern fünf Mehrpartei­enund 13 Einfamilie­nhäuser entstehen. Für Letztere sind bei Bürgermeis­ter Jürgen Raab bislang 32 Anfragen eingegange­n. „20 davon kommen aus Münster oder haben einen langjährig­en Bezug zum Dorf“, erklärte Raab nun im Gemeindera­t.

Die hohe Nachfrage empfindet er zum einen als Auszeichnu­ng. „Es ist toll für eine Gemeinde unserer Größe, dass so viele Menschen hierbleibe­n oder herziehen möchten.“Auf der anderen Seite stehe freilich das Dilemma, nicht jedem Wunsch nach einem Grundstück zu können.

Um die Vergabe möglichst objektiv regeln zu können, legte das Gremium in seiner Sitzung am Donnerstag­abend einen Punktekata­log fest, nach dem die Parzellen vergeben werden sollen. Dabei werden zum einen soziale Aspekte berücksich­tigt: Besitzt jemand bereits eine Wohnimmobi­lie? Wie ist die familiäre Situation des Bewerbers? Gibt es Kinder? Liegt eine Behinderun­g oder ein Pflegegrad vor?

Die zweite Säule des Fragebogen­s bilden zum anderen orts- und ehrenamtsb­ezogene Kriterien. Wohnt der Interessen­t bereits in der Gemeinde? Leben Eltern, Großeltern oder Kinder aktuell in Münster? Liegt eine Mitgliedsc­haft in einem Ortsverein vor? Wird eine herausrage­nde und arbeitsint­ensive Funktion in einem Ortsverein beziehungs­weise in der Kirche (zum Beispiel Vorstandsm­itglied oder Pfarrgemei­nderat) erfüllt, oder ist der Bewerber aktives Feuerwehrm­itglied?

Der Start der Bewerbungs­phase ist am 26. Januar, die bisherigen Anfragen sind also nur als Interessen­bekundunge­n zu verstehen. Fristende für den Rücklauf der Fragebögen ist 19. Februar. Deren Auswertung erfolgt bis zur Gemeindera­tssitzung am 25. Februar, in dem die Vergaben im nicht öffentlich­en Teil fixiert werden. Bis 12. März erhalten die Interessen­ten schriftlic­h Bescheid, ob sie zum Zuge kommen oder nicht. Bei Punktgleic­hheit zweier oder mehrerer Interessen­ten geben die sozialen Kriterien den Ausschlag. Gibt es auch hier ein Patt, entscheide­t das Los. Wer die höchste Ausbeute beim Fragenkata­log hat, der hat auch die erste Wahl auf ein konkretes Grundstück. Falls trotz erfolgreic­her Bewerbung jemand abspringt, wird es eine Liste mit Nachrücker­n geben.

„Wir wollen das alles so neutral wie möglich gestalten, um uns nachher nicht mit Vorwürfen konfrontie­rt zu sehen, warum der eine einen Platz bekommen hat, der andere aber nicht“, so Raab. Wer falsche Angaben macht, um mehr Punkte zu erhalten, kann vom Verfahren komplett ausgeschlo­ssen werden. Definitiv keine Parzelle im „Eichenweg II“bekommen soll, wer bereits ein anderes bebaubares Grundstück in Münster hat. Das legte der Gemeindera­t nach längerer Diskussion fest.

Zuvor hatte sich das Gremium bereits mit dem Quadratmet­erpreis befasst. Dieser beträgt 155 Euro. Als in Münster das letzte Baugebiet in der Haferfelds­traße ausgewiese­n wurde – das war im Jahr 2014 –, mussten Häuslebaue­r noch zwischen 75 und 95 Euro bezahlen. „Damals waren der Grundstück­skauf und die Erschließu­ngskosten für die Gemeinde aber deutlich günstiger“, erinnert sich der Rathausche­f. Seiner Ansicht nach seien die 155 Euro aber angemessen – gerade auch, wenn man die Preise in anderen Orten der Region betrachte. Weil die Gemeinde möchte, dass sich das Gelände im „Eichenweg II“zugig mit Leben füllt, wurde ebenfalls beschlosse­n, dass die Häuser vier Jahre nach der Beurkundun­g bezugsfert­ig sein müssen. Der Käufer muss selbst fünf Jahre darin wohnen, sonst droht eine Nachzahlun­g.

 ?? Foto: Manuel Wenzel ?? Hier wird das neue Baugebiet „Eichenweg II“in Münster entstehen. Wer dort ein Grundstück kaufen will, muss pro Quadratmet­er 155 Euro bezahlen. 13 Plätze für Einfami‰ lienhäuser sind zu vergeben. Doch die Zahl der Bewerber dürfte höher liegen, denn im Vorfeld hatten bereits rund 30 Personen Interesse bekundet.
Foto: Manuel Wenzel Hier wird das neue Baugebiet „Eichenweg II“in Münster entstehen. Wer dort ein Grundstück kaufen will, muss pro Quadratmet­er 155 Euro bezahlen. 13 Plätze für Einfami‰ lienhäuser sind zu vergeben. Doch die Zahl der Bewerber dürfte höher liegen, denn im Vorfeld hatten bereits rund 30 Personen Interesse bekundet.

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