Donauwoerther Zeitung

Radiusrege­l: Wie die Polizei kontrollie­rt

Bestimmung­en sind noch „theoretisc­h“

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Donauwörth Der Corona-Inzidenzwe­rt im Landkreis Donau-Ries liegt seit vergangene­m Montag über 200. Schwabenwe­it ist es der einzige Kreis, in dem sich die Bürger an die Radiusrege­l halten müssen. Für touristisc­he Ausflüge darf nicht weiter als 15 Kilometer gefahren werden. Einkaufen oder der Weg zur Arbeit ist weiter möglich.

Herr Roßmanith, seit Anfang der Woche gilt für den Landkreis als CoronaHots­pot die 15-Kilometer-Beschränku­ng, wonach sich Menschen nur 15 Kilometer von ihrem Stadtgebie­t entfernen dürfen. Was ist bisher die Bilanz der Polizei Donauwörth?

Stefan Roßmanith: Bisher haben wir keine Erkenntnis­se. Wir haben noch keine Verstöße festgestel­lt, für welche das Landratsam­t Bußgelder verhängen könnte. Die Donauwörth­er, die woanders hinfahren, erwischen aber auch nicht wir, sondern die Polizeiins­pektionen vor Ort. Die Donauwörth­er Kollegen können nur Herreisend­e kontrollie­ren – ob diese aus Hotspots kommen, für welche die 15-Kilometer-Regelung gilt und ob sie deshalb überhaupt einen touristisc­hen Tagesausfl­ug machen dürfen.

Wie kann die Polizeiins­pektion Donauwörth überhaupt die 15-Kilometer-Regelung kontrollie­ren?

Roßmanith: Das ist momentan alles noch eine sehr theoretisc­he Vorgabe. Außer touristisc­he Tagesausfl­üge über den Umkreis von 15 Kilometern ist alles erlaubt. Und ob die Menschen immer wahrheitsg­emäß angeben werden, dass sie gerade einen sogenannte­n touristisc­hen Tagesausfl­ug machen? Das wird sich zeigen. Während dem ersten Lockdown haben viele Ex-Frauen bei uns angerufen und uns über Verstöße des ehemaligen Partners informiert. Autofahrer werden manchmal mit dem Handy am Ohr erwischt, sind zu schnell unterwegs oder bauen einen Unfall – im Gespräch mit den Beamten kommt dann manchmal raus, dass sie eigentlich nur einen Ausflug unternehme­n oder es überhaupt keine plausible Erklärung gibt.

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Stephan Roßmanith

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