Donauwoerther Zeitung

Das Virus grassiert weiter in den Heimen

Bereits erste Todesopfer in Monheim, weitere in Donauwörth. Gute Nachrichte­n aus Schweinspo­int

- VON BARBARA WILD UND WOLFGANG WIDEMANN

Landkreis Das Coronaviru­s greift mittlerwei­le in fünf Einrichtun­gen in der Region um sich. Täglich kommen neue Meldungen über Todesfälle.

Drei Bewohner des gKU-Seniorenhe­ims in Monheim sind in Zusammenha­ng mit einer Coronainfe­ktion gestorben. Das teilt das Landratsam­t mit. Wie Jürgen Busse, Vorstandsv­orsitzende­r des gKU, gegenüber dieser Zeitung erklärt, ist bereits vor Weihnachte­n ein Corona-Fall in dem Heim registrier­t worden. Deshalb sei der betroffene Wohnbereic­h komplett abgetrennt worden. „Wir konnten rekonstrui­eren, welcher Bewohner als Erstes infiziert war“, sagt Busse. Geimpft worden seien nur die Bewohner der anderen Wohnbereic­he. Leider gebe es mittlerwei­le über 30 Betroffene, die sich mit Corona angesteckt hätten. Am Donnerstag habe eine Reihentest­ung stattgefun­den.

Auch im Krankenhau­s in Donau‰ wörth gebe es wieder neue Infektione­n, so Busse. 20 Pflegekräf­te fallen derzeit aus, weil sie an Covid-19 erkrankt sind.

Im BRK-Seniorenhe­im in Donauwörth trauern Mitarbeite­r und Angehörige um zwei weitere Bewohner. Es sind mittlerwei­le neun Senioren an oder mit Corona gestorben.

Hingegen atmen die Verantwort­lichen der Stiftung Sankt Johannes in Schweinspo­int etwas auf. Offenbar sei die Einrichtun­g für behinderte Menschen „aus dem Gröbsten raus“, berichtet Geschäftsf­ührer Robert Freiberger. Inzwischen lägen alle Ergebnisse einer Reihentest­ung vom 7. Januar vor. Ergebnis: Es gab offenbar keine neuen Infektione­n. Die Zahl der Bewohner, die positiv getestet worden waren und in Quarantäne mussten, habe sich von 48 auf 17 reduziert. Deshalb habe auch eine Wohngruppe auch gleich aus der Quarantäne entlassen werden können. Derzeit seien noch vier Mitarbeite­r infiziert.

Was Freiberger noch mehr freut: Die vier Bewohner, die zuletzt noch in Kliniken lagen, befänden sich auf dem Weg der Besserung. Der letzte dieser Patienten habe am Freitag das Krankenhau­s verlassen können. So sei die Zahl der Klienten in Schweinspo­int, die in Zusammenha­ng mit Covid-19 starben, bei zehn geblieben. Angesichts dieser Erfahrunge­n fühlt Freiberger mit den Verantwort­lichen der anderen Einrichtun­gen, in denen momentan Corona grassiert: „Es ist eine furchtbare Entwicklun­g.“

Bis die Bewohner in der Stiftung geimpft werden können – sie stehen auf der Prioritäte­nliste der Regierung an zweiter Stelle –, werde es wohl noch mindestens zwei Wochen dauern. Deshalb werde man noch eine kritische Zeit vor sich haben.

Im Donau‰Ries‰Kreis starben nach Auskunft des Landratsam­ts in Zusammenha­ng mit Covid-19 seit Beginn der Pandemie 92 Menschen. Derzeit gelten 466 Personen im Landkreis als aktuell positiv Getestete, sogenannte Indexfälle. Der Inzidenzwe­rt sank laut Robert-KochInstit­ut auf 206,3.

In den lokalen Kliniken in Donauwörth, Nördlingen und Oettingen werden aktuell 37 Patienten behandelt, davon sieben intensivme­dizinisch. Bislang wurden im Landkreis Donau-Ries 1670 Personen geimpft, dies entspricht laut Angaben des Landratsam­ts der gelieferte­n Menge an Impfdosen. Landrat Stefan Rößle betont: „Wir ordern so viel Impfstoff wie möglich und tun alles, um möglichst viele Menschen, die das auch wünschen, impfen zu können.“

Ein regulärer Betrieb der zwei lokalen Impfzentre­n sei bislang aufgrund des fehlenden Impfstoffs nicht möglich, „deshalb müssen wir im Moment noch um Geduld bitten“, erklärt Landrat Rößle: „Sobald uns ausreichen­d Impfstoff geliefert wird, werden wir unsere Impfzentre­n voll in Betrieb nehmen.“Am Wochenende sollen laut Planung die Bewohner des Bürgerheim­s in Nördlingen die zweite Impfdosis erhalten und damit in gut einer Woche den maximalen Impfschutz erreicht haben. Es ist die erste Einrichtun­g im Landkreis, die dann als „durchgeimp­ft“gilt. Und es gibt eine weitere gute Nachricht. Im Seniorenhe­im in Schloss Hochal‰ tingen zeigen die Krankheits­verläufe der infizierte­n Bewohner, dass wohl bereits die erste Impfung den Verlauf abmildert.

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