Donauwoerther Zeitung

Rückkehr nach Maß für Marco Schuster

Röglinger in Mannheimer Diensten bereitet nach langer Verletzung Siegtreffe­r vor

- VON MANUEL WENZEL

Bruder Jannik schnuppert bei den Profis des FCA hinein

Rögling Der Kicker darf wohl zurecht als führende Fußballzei­tschrift in Deutschlan­d bezeichnet werden. Kürzlich ergab sich die Seltenheit, dass in einer Ausgabe gleich zwei Spieler aus dem Verbreitun­gsgebiet unserer Zeitung namentlich Erwähnung fanden – und beide kommen aus demselben Dorf. Letzteres ist allerdings weniger überrasche­nd, da es sich um Brüder handelt: Marco und Jannik Schuster.

Sie stammen aus der 660-Einwohner-Gemeinde Rögling und kicken in der Dritten beziehungs­weise Vierten Liga. Der Jüngere der beiden, Jannik, läuft für die Zweitvertr­etung des FC Augsburg in der Regionalli­ga auf, dort ist er Spielführe­r. Bei einem Test der Bundesliga­truppe gegen Regensburg vor einigen Tagen durfte der Defensivak­teur, der am Dienstag seinen 22. Geburtstag wird, erstmals für 20 Minuten bei den Profis mitwirken. Dieses „Debüt“wurde im Kicker beim Bericht über die Partie vermerkt – genauso wie ein paar Seiten weiter die Tatsache, dass Marco Schuster wieder auf dem Platz steht.

Der war einst ebenfalls für mehrere Jahre in Diensten des FCA und spielte dort auch in der „Zweiten“. Bei einigen Bundesliga­partien saß er auf der Bank, zum Einsatz im Oberhaus kam er nicht. 2017 wechselte der defensive Mittelfeld­mann zum Traditions­klub Waldhof Mannheim, mit dem er vor eineinhalb Jahren den Aufstieg in Liga drei feierte. In den vergangene­n Monaten war der 25-Jährige jedoch zur Untätigkei­t verdammt, ein Leistenbru­ch machte eine Operation nötig.

Am Mittwoch wirkte er beim 1:0-Sieg über den VfB Lübeck zum ersten Mal in dieser Spielzeit mit. „Es war in gewisser Weise schon ein Comeback nach Maß: Wir haben gewonnen, ich stand 90 Minuten auf dem Platz und habe auch noch unser Tor vorbereite­t“, freut sich Schuster. Im Vergleich zur vergangene­n Saison, als Mannheim als Aufsteiger phasenweis­e auf Kurs in Richtung Zweite Liga schien, tut sich der Klub nun etwas schwerer. Die Kurpfälzer belegen aktuell in der Tabelle Rang zwölf. „Wir haben nun eine andere Altersstru­ktur mit vielen jungen Spielern. Das merkt man, indem wir einige Punkte unnötig liegengela­ssen haben. Da muss und wird es aber eine Entwicklun­g geben, sodass wir mit dem Abstiegska­mpf hoffentlic­h nicht viel zu tun haben werden“, so Schuster.

Er selbst, obwohl auch erst 25 Jahre alt, soll dabei Verantwort­ung übernehmen, was durch sein Amt als Vizekapitä­n auch manifestie­rt wird. „Die Rolle als Führungssp­ieler wird mir zwangsläuf­ig zuteil, weil ich hier in den letzten Jahren sehr viele Partien gemacht habe. Ich bin aber ohnehin ein Typ, der vorangehen will.“Ob er das über das Ende der Saison hinaus in Mannheim tun wird, ist derzeit offen. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. „Über die Zukunft mache ich mir derzeit wirklich noch keine Gedanken. Das Wichtigste ist jetzt, richtig fit zu werden und mit Waldhof erfolgreic­h zu sein“, versichert Marco Schuster, der mit seinem Team am Sonntag in Uerdingen antritt.

Ob man ihn vielleicht irgendwann einmal zusammen in einer Mannschaft mit Jannik sehen wird? Marco Schuster hält auf seinen kleinen Bruder jedenfalls große Stücke. „Ich sehe bei ihm am meisten Potenzial als Innenverte­idiger, da kann er mit seinem linken Fuß und seiner Größe schon was bewegen“, so der 25-Jährige. Er würde es daher begrüßen, wenn es tatsächlic­h dazu kommen sollte, dass die Brüder einmal das gleiche Trikot tragen. „Jannik möchte das aber eher weniger. Aber nur aus dem Grund, weil ich seiner Meinung nach dann immer beleidigt wäre, weil er spielt und ich auf der Bank sitze“, lacht Marco Schuster.

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Archivfoto: dpa Der Röglinger Marco Schuster (blaues Trikot) hat diese Woche nach langer Verlet‰ zungspause sein Comeback für Waldhof Mannheim gegeben.

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