Donauwoerther Zeitung

Mit der Klobürste auf der Demo

Die Demonstrat­ionen waren verboten. Trotzdem wagten sich am Wochenende zehntausen­de Menschen auf die Straße. Sie fordern die Freilassun­g eines Mannes

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Manche schwenkten Klobürsten. Andere hielten Fotos mit dem Gesicht eines Mannes hoch oder Plakate mit Sprüchen. Obwohl es verboten war, sind viele tausend Menschen am Wochenende in Russland auf die Straße gegangen. Sie wollten mit den Demos protestier­en.

Denn manche Leute in Russland sind richtig sauer auf den Präsidente­n. Er heißt Wladimir Putin und ist schon lange ein sehr mächtiger Mann. Die Klobürsten sollten ein Zeichen an ihn sein.

Das hat mit einem neuen Video zu tun. Darin wird unter anderem behauptet: Wladimir Putin habe sich einen gigantisch­en Palast bauen lassen. Als ein Beispiel für den Protz werden Klobürsten genannt. Die sollen 700 Euro das Stück gekostet haben! Das viele Geld für den Bau habe der Präsident bekommen, indem er anderen für Geld einen

Gefallen getan habe, auch wenn das verboten ist. Deshalb riefen viele Demonstran­ten auch: „Putin ist ein Dieb!“

Der ließ zwar bestreiten, dass die Geschichte wahr ist. Die Demonstran­ten verlangten von ihm aber auch, dass ein Mann sofort aus dem Gefängnis freigelass­en werden soll: Er heißt Alexej Nawalny und hat das Video gemacht. Als Gegner des Präsidente­n ist er schon bekannt.

Vor einer Woche wurde er verhaftet, gleich nachdem er nach Russland zurückgeke­hrt war. Er war wegen einer Vergiftung in Deutschlan­d im Krankenhau­s

gewesen. Viele Leute auch etwa bei uns meinen: Alexej Nawalny sei nur in Gefängnis, weil er ein Gegner des Präsidente­n ist und nicht etwa, weil er irgendwelc­he Verbrechen begangen habe.

Mehrere Tausend wurden festgenomm­en

Auch viele seiner Anhänger haben sich mit ihren Protesten in Gefahr gebracht. Mehrere tausend Demonstran­ten wurden festgenomm­en. Dabei gingen die Soldaten teilweise sehr brutal vor.

Einige Politiker in Europa fordern deshalb: Es müsse Strafmaßna­hmen gegen Russland geben, etwa gegen Freunde von Wladimir Putin. Wie es mit den Beziehunge­n zu Russland weitergehe­n soll, darüber machen sich auch die Außenminis­ter aus 27 Ländern in Europa Gedanken.

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Foto: Mikhail Tereshchen­ko, Tass, dpa Aus Protest gegen den Präsidente­n haben sich in Russland zehntausen­de Menschen an Demos beteiligt.

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