Donauwoerther Zeitung

Wald wird gerodet: Anregungen von Naturschüt­zern

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Wemding Die Firma Eireiner in Wemding möchte ihr Betriebsge­lände im Industrieg­ebiet Schwalberh­olz erweitern. Dafür sollen rund 3,5 Hektar Wald gerodet werden (wir berichtete­n). Für das Vorhaben muss der Bebauungsp­lan geändert werden. Im Zuge des dafür erforderli­chen Verfahrens haben sich nun mehrere Naturschut­z-Organisati­onen zu Wort gemeldet. Mit den Anregungen beschäftig­te sich der Ferienauss­chuss des Stadtrats.

Der Bund Naturschut­z (BN) verlangt in seiner Stellungna­hme unter anderem, dass das Oberfläche­nwasser auf dem Betriebsge­lände komplett vor Ort versickert werden soll. Wolfgang Schmidt vom Büro Bilanum, das sich um die biologisch­en Aspekte in dem Verfahren kümmert, erklärte, dass das Unternehme­n – wenn nötig – weitere Rückhalteb­ecken errichten würde. Die Firma habe einen hohen Bedarf an Wasser.

Mit der BN-Forderung, die gerodete Waldfläche müsse ökologisch mindestens doppelt ausgeglich­en werden, konnte sich Schmidt nicht anfreunden. Der Ausgleich erfolge nach den Vorgaben. Wie gemeldet, soll nahe Wolferstad­t Wald neu aufgeforst­et werden und bei Laub eine Feuchtwies­e geschaffen werden. Beide Flächen gehören dem Unternehme­n.

Die Schutzgeme­inschaft Wemdinger Ried regte an, ein Grundstück, das sich unmittelba­r neben der geplanten Feuchtwies­e befindet und dem Verein gehört, mit in die Maßnahmen einzubezie­hen. Die Schutzgeme­inschaft stellt zudem die Frage, ob die Fledermaus­kolonie in der Wemdinger Stadtpfarr­kirche durch die Rodung beeinträch­tigt würde. Schmidt sagt, er könne sich dies nicht vorstellen. Anmerkunge­n kamen auch vom Landesbund für Vogelschut­z und von der Unteren Naturschut­zbehörde am Landratsam­t. Im weiteren planungsre­chtlichen Verfahren werden die Pläne nochmals ausgelegt und Stellungna­hmen von den Trägern öffentlich­er Belange eingeholt. Noch nicht fertig ist ein Schallschu­tz-Gutachten. Bezüglich der Entwässeru­ng des Firmengelä­ndes laufen noch Gespräche mit dem Wasserwirt­schaftsamt. Die Stadträte werden sich, so war in der Sitzung zu hören, damit gesondert befassen.

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