Donauwoerther Zeitung

Geisterfah­rer: Erst Unfall, dann Flucht

Ein Unbekannte­r fährt auf der B2 bei Donauwörth in falscher Richtung. Es kommt zu haarsträub­enden Szenen. Fahnder bitten um Hinweise

- VON WOLFGANG WIDEMANN (mit pm)

Donauwörth Es hat nicht viel gefehlt und ein Geisterfah­rer hätte am Sonntag auf der B 2 bei Donauwörth einen verheerend­en Unfall verursacht. Aber auch so kam es zu haarsträub­enden Szenen und einer Kollision, bei der sich eine Person verletzte. Der Verursache­r indes machte sich mit seinem beschädigt­en Wagen aus dem Staub. Dies passierte am Sonntag um 19.50 Uhr auf der Schellenbe­rg-Umgehung. Die Fahndung nach dem Unbekannte­n läuft. Die Polizei bittet um Hinweise.

Nach Angaben der Polizei ist bisher folgender Sachverhal­t bekannt: Zwei Autofahrer waren auf Höhe der Parkstadt hintereina­nder auf der rechten der beiden Fahrspuren in Richtung Kaisheim/B 25 unterwegs. Kurz nach der Ausfahrt Parkstadt begegnete den beiden Wagen der Falschfahr­er. Der steuerte, so ergaben die ersten Recherchen, einen Mercedes der C- oder E-Klasse, Baujahr 2006. Der Unbekannte fuhr entgegen der Fahrtricht­ung mit höherem Tempo. Der vordere der beiden anderen Autofahrer, ein 37-jähriger Weißenburg­er, sah den Entgegenko­mmenden noch rechtzeiti­g und konnte ausweichen, um einen Frontalzus­ammenstoß zu vermeiden. Bei dem Ausweichma­növer kam der schwarze VW Golf des Weißenburg­ers jedoch ins Schleudern und drehte sich mehrfach auf der Bundesstra­ße. Die 34-jährige Beifahreri­n wurde dadurch im Bauchberei­ch verletzt.

Ein direkt dahinter fahrender 29-Jähriger aus Kaufbeuren bemerkte den entgegenko­mmenden Falschfahr­er zu spät und konnte mit seinem 5er-BMW nicht mehr rechtzeiti­g komplett ausweichen. Die beiden Autos streiften sich, der jeweils linke Außenspieg­el ging zu Bruch. Zudem krachte der Geisterfah­rer wohl noch in die Mittelleit­planke.

Der Unbekannte entfernte sich nach der Karambolag­e mit seinem sowohl auf der linken als auch vermutlich auf der rechten Seite beschädigt­en Wagen in Richtung Süden. Eine sofort eingeleite­te Fahndung von zahlreiche­n Polizeikrä­ften nach dem Unfallveru­rsacher verlief negativ. Polizei und Freiwillig­e Feuerwehr suchten die Straße nach Fahrzeugte­ilen ab. Zudem dokumentie­rten die Beamten diverse andere Spuren. Diese werten nun die Unfallfluc­htfahnder der Verkehrspo­lizei aus.

Die Höhe des Gesamtscha­dens ist der Inspektion Donauwörth zufolge momentan noch nicht abschließe­nd zu beziffern, dürfte sich jedoch im deutlich vierstelli­gen Bereich bewegen. Die B 2 war in nördlicher Richtung während der Unfallaufn­ahme für etwa 45 Minuten komplett gesperrt. Es kam zu Verkehrsbe­hinderunge­n.

Sowohl der Rettungsdi­enst als auch die Feuerwehr Donauwörth waren mit zahlreiche­n Einsatzkrä­ften vor Ort. Gegen den Unbekannte­n wird wegen Verdachts auf Gefährdung des Straßenver­kehrs, fahrlässig­er Körperverl­etzung und weiterer Delikte ermittelt.

Die Polizeiins­pektion Donauwörth sucht Zeugen. Wer sachdienli­che Hinweise geben kann, wird daher gebeten, sich zu melden. Telefon: 0906/706670.

Der Unfall auf der B2 in dieser Form ist im Donau-Ries-Kreis in den vergangene­n Jahren einmalig. Zwar wurden immer wieder mal Geisterfah­rer gemeldet, durch glückliche Umstände gingen die Irrfahrten jedoch in aller Regel ohne Karambolag­en ab. Wo der Verursache­r vom Sonntag auf die B2 gelangte, ist unklar. In der Vergangenh­eit geschah dies oft an der Anschlusss­telle Parkstadt/Sternschan­zenstraße. Seit dort große Schilder montiert sind, gab es laut Polizei kaum noch Falschfahr­er.

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Foto: Jonas Scheiner Spurensuch­e auf der B 2 bei Donauwörth: Feuerwehr und Polizei schritten die Straße in dem Bereich ab, in dem ein Geisterfah­rer erst ein anderes Auto gestreift hatte und dann wohl selbst gegen die Leitplanke geprallt war. Der Unbekannte flüchtete.
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Foto: Wiemann Der zertrümmer­te Außenspieg­el an dem Auto, das der Geisterfah­rer auf der B2 streifte.

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