Donauwoerther Zeitung

Absage Nummer zwei

Kein Festival in Memmingen

- VON KLAUS‰PETER MAYR

Memmingen Auch beim zweiten Anlauf klappt es nicht: Die Bayerische­n Theatertag­e in Memmingen finden nicht statt. Das Landesthea­ter Schwaben als Gastgeber hat das Bühnenfest­ival, geplant vom 12. bis 23. Mai, abgesagt. Intendanti­n Kathrin Mädler begründet den Schritt vor allem mit der fehlenden Perspektiv­e angesichts der andauernde­n Corona-Pandemie. „Der Schritt ist uns unglaublic­h schwergefa­llen“, sagt Mädler. Die Chancen auf eine Realisieru­ng seien immer weiter gesungen. Eine erneute Verschiebu­ng auf den Spätsommer oder das Jahr 2022 werde es nicht geben.

Eigentlich hätten die Theatertag­e schon im vergangene­n Frühjahr in Memmingen stattfinde­n sollen. Auch da machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Mädlers Organisati­onsteam plante, das Festival mit demselben Konzept und den ursprüngli­ch geladenen 20 Ensembles im Mai 2021 zu veranstalt­en. „Wir haben lange daran festgehalt­en“, erläutert Mädler. „Es wäre ein tolles Zeichen gewesen, in diesen schwierige­n Zeiten zu spielen.“Doch in den vergangene­n Wochen sei deutlich geworden, dass eine Öffnung in immer weitere Ferne rücke. Zwar seien die Theater vorerst bis Ende Februar geschlosse­n. Mädler rechnet aber damit, dass es frühestens um Ostern wieder losgeht.

Selbst dann seien Veranstalt­ungen nur unter Einhaltung von Abstandsun­d Hygienereg­eln möglich. Das hätte, so argumentie­rt sie, dem Grundgedan­ken von Begegnung und Austausch widersproc­hen. Außerdem hätte nun die heiße Phase der Organisati­on begonnen samt finanziell­en Verpflicht­ungen. Deshalb sei es sinnvoll erschienen, die Theatertag­e abzusagen, bevor viel Geld ausgegeben wird. Eine erneute Verschiebu­ng ins Jahr 2022 sei nicht möglich, weil schon länger feststehe, dass dann das E.T.A. Hoffmann Theater Bamberg das Bühnenfest­ival ausrichten wird.

Das Landesthea­ter Schwaben möchte durchstart­en, sobald ein Spielbetri­eb wieder möglich und erlaubt ist. Die restliche Saison wird neu terminiert und unter dem Motto „Theatersom­mer“laufen. Geplant sind fünf Premieren und „sehr viele Aufführung­en“, sagt Mädler.

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