Friedrich fährt in eigener Liga
Bob-Pilot gewinnt derzeit nach Belieben
Innsbruck/Igls Bundestrainer René Spies bescheinigt Francesco Friedrich die Form seines Lebens, internationale Kommentatoren nennen den Sachsen den Lewis Hamilton des Wintersports: Um die Dominanz von Bob-Olympiassieger Friedrich zu beschreiben, müssen immer neue Superlative herhalten. Auch beim Weltcup-Finale in Innsbruck/Igls. Auf der Olympia-Bahn von 1976 holte sich der Oberbärenburger im Zweier mit Alexander Schüller und im Vierer mit Thorsten Margis, Candy Bauer und Schüller seine Saisonsiege 14 und 15 und schraubte damit seinen WeltcupSieg-Rekord vor den am Donnerstag beginnenden Weltmeisterschaften auf 52. Eine Niederlage im Saisonverlauf im Zweier, ungeschlagen im Vierer: Friedrich fährt in einer anderen Liga.
Der Pilot selbst blieb ob der Gesamtweltcup-Siege in beiden Schlitten gelassen, richtete den Fokus sofort in Richtung WM. „Wir müssen noch einige Aufgaben vor allem hinsichtlich des Materials erledigen. Mal sehen, in welche Kufenkiste wir greifen müssen und was wir mit dem Bob-Set-up machen“, sagte der Perfektionist. Kein Wunder also, dass er wegen seines schier unersättlichen Erfolgshungers und der Dominanz nicht erst seit diesem Winter mit dem siebenmaligen Formel1-Weltmeister Hamilton aus Großbritannien verglichen wird.
Die Hoffnungen von Kim Kalicki auf den Weltcup-Gesamtsieg im Frauen-Zweier zerschlugen sich dagegen schon im ersten Durchgang, als ihre Konkurrentin Katrin Beierl aus Österreich, die am Ende Dritte wurde, deutlich vor ihr lag. Am Ende mussten sich Kalicki/Viktoria Dönicke vor Lisa Buckwitz und Cynthia Kwofie und Mariama Jamanka/Annabel Galander mit Rang sechs begnügen. Der letzte Weltcup-Sieg der Saison ging an die Amerikanerinnen Kaillie Humphries/Lolo Jones.