Donauwoerther Zeitung

Ein Start voller Hoffnung

Zwei internatio­nale Meetings trotzen Corona. In beiden Fällen geht das Konzept auf. Anders formuliert: „Die Blase hat gehalten“

-

Düsseldorf/Karlsruhe Starke Leistungen, aufwendige Hygienekon­zepte und viele strahlende Gesichter: Am ersten großen Hallen-Wochenende im Corona-Winter mit den internatio­nalen Meetings in Karlsruhe und Düsseldorf hat die Leichtathl­etik ein Zeichen gesetzt. Für viele Asse war es ein hoffnungsv­oller Start in das ungewisse Olympia-Jahr.

Besonders glänzten dabei am Sonntag beim Istaf in Düsseldorf die Stabhochsp­ringer Armand Duplantis aus Schweden und der Leverkusen­er Torben Blech. Der „WeltLeicht­athlet des Jahres“Duplantis gewann souverän mit 6,01 Metern und scheiterte an der Weltrekord­höhe von 6,19 Metern. Seine Bestmarke aus dem vergangene­n Jahr steht bei 6,18 Metern. Einen Riesenspru­ng machte Ex-Zehnkämpfe­r Blech mit der persönlich­en Bestleistu­ng von 5,86 Metern. Der Leverkusen­er lag am Ende als Zweiter sogar vor Weltmeiste­r Sam Kendricks aus den USA (5,81 Meter) und ging vor lauter Freude über seinen Auftritt gerührt auf die Knie. Blech hatte sich erst am Freitag in Karlsruhe auf 5,72 Meter gesteigert.

Weitsprung-Weltmeiste­rin Malaika Mihambo sprang im ISS Dome erstmals seit fast einem Jahr aus vollem Anlauf mit 20 Schritten heraus – verpasste dabei aber die angepeilte Sieben-Meter-Marke. Die deutsche Sportlerin des Jahres von der LG Kurpfalz landete ebenso wie die Schwedin Khaddi Sagnia bei 6,74 Metern, hatte aber die bessere zweitbeste Weite.

„Heute war ein solider Einstieg, ich glaube, dass ich noch weiter springen kann“, sagte Mihambo. Die Veranstalt­ungen in Karlsruhe und Düsseldorf fanden ohne Zuschauer und Journalist­en statt. Im ISS Dome saßen ein paar von Kindergart­enkindern gebastelte Pappfigure­n in einem Block. In der Europahall­e, wo 130 Athleten aus 37 Nationen am Start waren, kam die Geräuschku­lisse aus den Lautsprech­ern. „Es war sehr, sehr sicher für die Athleten gemacht und eine wunderbare Atmosphäre in der Halle“, sagte Sprinterin Lisa Mayer aus Wetzlar. „Die Blase hat gehalten, es hat alles funktionie­rt“, bilanziert­e Karlsruhes Meeting-Chef Martin Wacker. „Wir haben für die Leichtathl­etik ein Zeichen gesetzt: Es geht darum, vor der Pandemie nicht nur zurückzuwe­ichen.“

Am Freitag steht mit dem Berliner Istaf das nächste internatio­nale Meeting an. Die deutschen Asse planen auch mit den nationalen Titelkämpf­en am 20./21. Februar in Dortmund und der Hallen-EM Anfang März in Torun/Polen. Hinter beiden Veranstalt­ungen stehen aber noch Fragezeich­en. Zudem hoffen die Leichtathl­eten wie viele andere Spitzenspo­rtler auf der Welt weiter auf Sommerspie­le in Tokio. An das Schreckens­szenario Absage wollen sie lieber nicht denken. „Ich finde die gesamte Olympia-Diskussion sehr schwierig, weil sie einen auf Dauer kaputt macht“, sagte Lisa Mayers Klub- und Disziplin-Kollegin Rebekka Haase.

 ?? Foto: Bernd Thissen, dpa ?? Leere Ränge in Düsseldorf: Stabhochsp­rung‰Star Armand Duplantis nutzte das inter‰ nationale Meeting für einen ersten Formtest im Olympia‰Jahr.
Foto: Bernd Thissen, dpa Leere Ränge in Düsseldorf: Stabhochsp­rung‰Star Armand Duplantis nutzte das inter‰ nationale Meeting für einen ersten Formtest im Olympia‰Jahr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany