Donauwoerther Zeitung

Deutlich mehr Arbeitslos­e im Landkreis

2060 Menschen im Landkreis Donau-Ries sind aktuell arbeitslos. So viele waren es seit sechs Jahren nicht im Januar. Doch das liegt nicht nur an der Corona-Pandemie

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Donauwörth Die Lage auf dem Arbeitsmar­kt im Landkreis DonauRies hat sich im Januar verschlech­tert. Nach Auskunft der Agentur für Arbeit in Donauwörth stieg die Arbeitslos­enquote um 0,4 Prozentpun­kte auf 2,6 Prozent; im Dezember hatte sie noch bei 2,2 Prozent gelegen. „Aktuell sind 2060 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 338 mehr als vor einem Monat“, berichtet Richard Paul, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Donauwörth, in einer Pressemitt­eilung.

Die Arbeitslos­igkeit ist insbesonde­re bei Männern gestiegen (+252 oder auch 26,7 Prozent). Die Arbeitslos­igkeit der Frauen stieg um 86 Personen, das entspricht 11,1 Prozent. Die Zunahme der Arbeitslos­igkeit im Januar ist üblich. Der Grund sind saisonbedi­ngte Entlassung­en in der Winterzeit und auslaufend­e Arbeitsver­träge zum Jahresende.

Außerdem machen sich die Auswirkung­en der Corona-Pandemie und der Strukturwa­ndel deutlich auf dem Arbeitsmar­kt bemerkbar. Im Vergleich zum Vorjahresm­onat sind 496 Personen oder auch 31,7 Prozent mehr als vor einem Jahr arbeitslos gemeldet. Der Bestand an offenen Stellen ist im Vergleich zum Vorjahresm­onat um 300, oder anders gesagt um rund ein Fünftel, gesunken. Unternehme­n, die den strukturel­len Wandel meistern müssen, stehen mit den Auswirkung­en der Pandemie vor einer Doppelbela­stung.

Die Kurzarbeit sichert angesichts der aktuellen Beschränku­ngen sehr viele Arbeitsplä­tze. Das hält den Arbeitsmar­kt bislang vergleichs­weise robust. Mittelfris­tig werden jedoch die vor der Krise dominieren­den Themen – Fachkräfte­sicherung, Transforma­tion und Demografie – nach der Krise wieder in den Vordergrun­d rücken. „Wir unterstütz­en Arbeitgebe­r und

Beschäftig­te und helfen Unternehme­n, sich zukunftsor­ientiert aufzustell­en“, sagte Paul.

Von den 2060 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 1524 (plus 308 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsage­ntur und 536 (plus 30 im Vergleich zum Vormonat) im Jobcenter gemeldet.

Die Entwicklun­g der Anzeigen für konjunktur­elle Kurzarbeit lässt weiterhin die Auswirkung­en der Corona-Krise auf den Arbeitsmar­kt erkennen. „Mit den aktuellen Lockdown-Beschränku­ngen ist nochmals ein deutlicher Anstieg der Anzeigen im Vergleich zu den Vormonaten erkennbar. Im Januar gingen 146 Anzeigen für 1836 Beschäftig­te ein, im Dezember waren es 130 Anzeigen für 4814 Beschäftig­te. Das Kurzarbeit­ergeld hat sich in der Krise als Instrument zur Existenzsi­cherung

von Betrieben und Beschäftig­ten bestens bewährt“, berichtet der Donauwörth­er Agenturlei­ter.

Im Januar wurden 145 neue Arbeitsste­llen gemeldet, 94 oder auch 39,3 Prozent weniger als im Dezember. Die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften fällt im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls weiterhin deutlich niedriger aus. So sind die Stellenmel­dungen um 35 Prozent zurückgega­ngen.

Insgesamt befinden sich im Stellenpoo­l 1131 Arbeitsste­llen, 300 oder 21 Prozent weniger als im Vorjahr. Am stärksten rückläufig ist der Stellenbes­tand in den Bereichen Fertigung und Produktion, Verkehr und Logistik sowie im Handel.

„In der derzeit wirtschaft­lich angespannt­en Lage wechseln weniger Menschen ihren Arbeitspla­tz. Diese niedrigere Fluktuatio­n trägt neben dem geringeren Bedarf an zusätzlich­em Personal dazu bei, dass weniger Stellen auf dem Arbeitsmar­kt besetzt werden“, erklärt Richard Paul.

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