Gestatten, Theo
Der Fuchs im Park des Präsidenten hat jetzt einen Namen
Auch wenn die Hauptstadt kein Ort ist, an dem sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“sagen: Ein paar Reinekes haben sich über die Jahre im Asphaltdschungel schon eingenistet. Einer davon suchte sich ein besonders schönes Fleckchen aus: Schloss Bellevue und seine weitläufigen Anlagen, die direkt in den – wie passend – Tiergarten übergehen.
Um das Schloss herum aber streift nicht nur der Fuchs, in Bellevue arbeitet auch Bundespräsident FrankWalter Steinmeier, bekanntlich ein alter Hase im Politikgeschäft. Der ehemalige Außenminister weiß um die positive Wirkung, die knuffige Tiere auf Menschen haben. Angela Merkel zum Beispiel hat sich 2002 mit dem Brillenpinguin Helmut fotografieren lassen. Große schwarze Hunde dagegen mag sie nicht, das weiß man seit einem Besuch bei Wladimir Putin vor einigen Jahren.
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass, dachte sich wiederum der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und übernahm medienwirksam die Patenschaft für den knuddeligen Eisbären Knut. Der starb zwar früh, bleibt aber für alle Zeiten der wohl berühmteste Bewohner der Berliner Zoos – noch vor den Pandabären Bao
Bao, Meng Meng, Pit und wie sie alle heißen. Und Steinmeier? Der kam auf die tierische Idee, dem Fuchs aus dem Schlosspark einen Namen zu verpassen. Das Tier heißt nun Theo, benannt nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss. Wer das bizarr findet, möge sich vor Augen halten, dass es immer noch ein wenig schlimmer geht. Hätte sich ein Hund nach Bellevue verirrt, hätten die Berliner mit ihrer sprichwörtlichen Schnauze gesagt, Steinmeier sei auf selbigen gekommen. Ein Kater wäre dem Staatsoberhaupt nicht gut bekommen und einen Vogel will er vermutlich auch nicht haben.