Donauwoerther Zeitung

Gestatten, Theo

Der Fuchs im Park des Präsidente­n hat jetzt einen Namen

- VON STEFAN LANGE

Auch wenn die Hauptstadt kein Ort ist, an dem sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“sagen: Ein paar Reinekes haben sich über die Jahre im Asphaltdsc­hungel schon eingeniste­t. Einer davon suchte sich ein besonders schönes Fleckchen aus: Schloss Bellevue und seine weitläufig­en Anlagen, die direkt in den – wie passend – Tiergarten übergehen.

Um das Schloss herum aber streift nicht nur der Fuchs, in Bellevue arbeitet auch Bundespräs­ident FrankWalte­r Steinmeier, bekanntlic­h ein alter Hase im Politikges­chäft. Der ehemalige Außenminis­ter weiß um die positive Wirkung, die knuffige Tiere auf Menschen haben. Angela Merkel zum Beispiel hat sich 2002 mit dem Brillenpin­guin Helmut fotografie­ren lassen. Große schwarze Hunde dagegen mag sie nicht, das weiß man seit einem Besuch bei Wladimir Putin vor einigen Jahren.

Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass, dachte sich wiederum der ehemalige SPD-Vorsitzend­e Sigmar Gabriel und übernahm medienwirk­sam die Patenschaf­t für den knuddelige­n Eisbären Knut. Der starb zwar früh, bleibt aber für alle Zeiten der wohl berühmtest­e Bewohner der Berliner Zoos – noch vor den Pandabären Bao

Bao, Meng Meng, Pit und wie sie alle heißen. Und Steinmeier? Der kam auf die tierische Idee, dem Fuchs aus dem Schlosspar­k einen Namen zu verpassen. Das Tier heißt nun Theo, benannt nach dem ersten Bundespräs­identen Theodor Heuss. Wer das bizarr findet, möge sich vor Augen halten, dass es immer noch ein wenig schlimmer geht. Hätte sich ein Hund nach Bellevue verirrt, hätten die Berliner mit ihrer sprichwört­lichen Schnauze gesagt, Steinmeier sei auf selbigen gekommen. Ein Kater wäre dem Staatsober­haupt nicht gut bekommen und einen Vogel will er vermutlich auch nicht haben.

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Foto: dpa

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