Donauwoerther Zeitung

Teure Uni

Hat die Staatsregi­erung zu viel für das Grundstück der neuen TU Nürnberg bezahlt?

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Nürnberg Nach der Debatte über das neue Zukunftsmu­seum gerät die Staatsregi­erung wegen eines weiteren Prestigeob­jekts in Nürnberg in die Kritik. Diese soll das Grundstück für die neue Technische Universitä­t (TU) zu einem überhöhten Kaufpreis erworben haben. Das geht aus einer Prüfung des Bayerische­n Obersten Rechnungsh­ofs (ORH) hervor.

Die 1,2 Milliarden Euro teure neue Universitä­t in der Heimatstad­t von Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) ist in Wissenscha­ftskreisen umstritten, weil es Überschnei­dungen mit der Technische­n Hochschule und der in Erlangen und Nürnberg angesiedel­ten FriedrichA­lexander-Universitä­t geben könnte. Nach einem soll die Landesregi­erung 90 Millionen Euro für das Grundstück in Nürnberg bezahlt haben und damit das Doppelte des eigentlich­en Grundstück­swerts. „Nach den Feststellu­ngen des ORH

rbb-Bericht

hat die Verwaltung den haushaltsr­echtlich erforderli­chen Nachweis nicht erbracht, dass dieser Überwertan­kauf wirtschaft­lich war“, teilte der ORH am Montag mit. Außerdem seien wesentlich­e Verfahrens­schritte, die vor dem Kauf vorgeschri­eben seien, nicht eingehalte­n worden.

Der ORH empfiehlt deshalb, den Grundstück­skauf erneut zu überprüfen, und will den Landtag darüber informiere­n. Auch die FDPFraktio­n fordert Aufklärung. „Die Bayerische Staatsregi­erung muss zügig offenlegen, ob beim Kauf des Nürnberger Universitä­tsgrundstü­cks nicht gegen die bayerische Verfassung verstoßen wurde“, teilte der finanz- und haushaltsp­olitische Sprecher Helmut Kaltenhaus­er mit.

Das Landesparl­ament hatte sich erst vergangene Woche mit einem Streit um die Mietkosten für das neue Zukunftsmu­seum in Nürnberg beschäftig­t.

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