Donauwoerther Zeitung

Bruder als Teamchef

Mischa Zverev betreut die deutsche Mannschaft im ATP Cup gegen Kanada

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Melbourne Alexander Zverev zerhackt seinen Tennisschl­äger. Er schnauzt seinen Vater an, Teamchef Boris Becker und Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann sitzen hilflos und pikiert daneben. Die deutsche Nummer eins verpatzt beim ATP Cup den Saisonauft­akt und hinterläss­t einen erschrecke­nd schwachen wie rätselhaft­en Eindruck. Mehr als ein Jahr ist das nun her. Jetzt beginnt für Zverev nach der monatelang­en Pause mit der zweiten Auflage des Nationen-Wettbewerb­s in Melbourne das neue Tennis-Jahr.

Und der Rückblick wirft die Frage auf: Wie gelingt der Auftakt diesmal? Würde ein erneuter Wutanfall diesmal seinen Bruder treffen, der die Rolle des Teamchefs übernimmt? „Viel schlechter kann es ja gar nicht sein als letztes Jahr“, meinte Alexander Zverev.

Vor dem ersten Match seit dem 20. November scheint seine Laune gut zu sein. Mit einem spaßigen Teamabend inklusive Basketball­Challenge nach der abgelaufen­en 14-tägigen Quarantäne stimmten sich Zverev, Jan-Lennard Struff und die Doppelspez­ialisten Kevin Krawietz und Andreas Mies auf die erste herausford­ernde Aufgabe am Mittwoch (0.00 Uhr deutscher Zeit/

ServusTV und Sky) gegen Kanada ein.

Das Match gegen Denis Shapovalov dürfte gleich einen Hinweis auf Zverevs Form bieten, 2020 hatte er beim ATP Cup klar gegen die Nummer

zwölf der Welt verloren. Zuvor bekommt es Struff mit dem früheren Wimbledon-Finalisten Milos Raonic zu tun. Kanada sei für ihn auch „ein kleiner“Titelfavor­it, meinte Zverev angesichts der Besetzung.

Als Coach neben sich wird Zverev wie auch beim noch schwierige­ren Duell mit Titelverte­idiger Serbien um den Weltrangli­sten-Ersten Novak Djokovic einen Tag später seinen Bruder Mischa sitzen haben. Der 33-Jährige, selbst noch als Profi aktiv, vertritt bei der umgekrempe­lten zweiten Auflage des Nationen-Wettbewerb­s Kohlmann und Becker. „Das sind zwei schwere Gegner. Wichtig ist mir vor allem, dass wir uns als Team präsentier­en“, sagte Mischa Zverev. Im vergangene­n Jahr war für die deutsche Auswahl nach der Vorrunde Schluss, was insbesonde­re an Alexander Zverev lag, der alle seine drei Einzel verlor. Einen so holprigen Start will der 23-Jährige unbedingt vermeiden.

Anders als 2020 hat Zverev diesmal kaum noch Freiraum, um seine Schwächen im Training auszumerze­n. Direkt im Anschluss beginnt am 8. Februar mit den Australian Open das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres.

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Mischa Zverev

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