Donauwoerther Zeitung

Baum der Macht

Eschen sind imposante Erscheinun­gen mit heilender Wirkung

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Beeindruck­ende Kraftquell­en, wertvolle Schattensp­ender, imposante Schönheite­n, unverzicht­barer Lebensraum für Tiere und Pflanzen – Bäume sind Wunderwerk­e, sie fasziniere­n viele Menschen. Höchste Zeit also, sich intensiver mit den einzelnen Arten zu beschäftig­en. Autorin dieser Serie ist Brigitte Walde-Frankenber­ger. Dieses Mal geht es um die Esche.

Die Esche wächst in ganz Europa. Sie ist einer unserer höchsten und mächtigste­n Bäume. In der altnordisc­hen Liedersamm­lung „Edda“wird die Esche als der Weltenbaum, der kosmische Baum Yggdrasil, besungen. Der Weltenbaum, von dem alles Leben kommt.

Die imposante Erscheinun­g wächst meist einzeln. Sie braucht Licht und Weite und wird bis zu 40 Meter hoch. Die Esche gedeiht auf tiefgründi­gen, feuchten bis nassen Böden, in Bachtälern, Flussauen, an schattigen Hängen und in Wäldern. Sie ist eine der größten Baumgestal­ten unserer Wälder. Der Baum ist nach 100 Jahren ausgewachs­en und wird je nach Standort ungefähr 300 Jahre alt.

Kelten und Germanen fertigten aus dem geschmeidi­gen, strapazier­fähigen und elastische­n Holz vor allem Waffen: Speere, Lanzen und Kampfbögen. Die Esche war ein Symbol für Herrschaft und Macht. Ein Symbol für männliche Stärke. Die Germanen nannten die Esche „ask“(Speer). Sie galt als heilig und war dem weisen Gott und Göttervate­r Odin geweiht, dem Anführer und obersten Feldherr der Götter.

In der Volksheilk­unde werden Rinde, Blätter und Samen verwendet. Ihnen werden entzündung­shemmende, schmerzsti­llende, fiebersenk­ende und harntreibe­nde Wirkung nachgesagt. Die Samen sollen außerdem Leber und Milz stärken.

Aus den getrocknet­en Eschenblät­tern kann man einen Tee zubereiten. Man überbrüht zwei Teelöffel der zerkleiner­ten Blätter mit einer Tasse Wasser und lässt sie zehn Minuten ziehen. Zwei bis drei Tassen täglich sollen gegen Gicht und Rheuma helfen.

Zeichnung: Paul Walde

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Die Esche.

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