CoronaPandemie: Aktuelles im DonauRies
Pandemie Die Altenheime im Landkreis Donau-Ries weisen eine hohe Impfquote auf. Doch ansonsten läuft die aktuelle Impfkampagne in der Region noch schleppend. Sorge bereiten dem Landrat auch die Heim-Mitarbeiter
Die Seniorenheime im Landkreis Donau-Ries sind jetzt durchgeimpft. Doch ansonsten läuft die Kampagne noch schleppend.
Landkreis Zweifel und Hoffnung liegen oftmals sehr dicht bei einander. So verhält es sich momentan auch bei der Corona-Lage im Landkreis Donau-Ries: Einerseits ist laut Landrat Stefan Rößle „eine wichtige Etappe“in der Corona-Krise geschafft, andererseits blickt man doch wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange auf diverse VirusMutanten, die bereits in den Nachbarlandkreisen Augsburg und Dillingen festgestellt wurden.
Im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag im Landratsamt in Donauwörth berichtete Landrat Rößle gemeinsam mit der Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Raffaella Hesse, und dem Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), Arthur Lettenbauer, über eine trotz des zuletzt unter 50 gesunkenen Corona-Inzidenzwertes von einer angespannten Situation. Hierzu tragen auch die in der Nachbarschaft aufgetretenen Virusmutationen bei. „Es war zu erwarten, dass das Virus mutiert, dennoch bereiten uns diese Mutanten große Sorge“, sagte Amtsärztin Hesse. Noch ist allerdings keiner dieser Mutanten im Kreis Donau-Ries analysiert worden. Derweil konnte Arthur Lettenbauer vom BRK, das den Betrieb der hiesigen Impfzentren seit Montag vom Landkreis übernommen hat, Erfolge hinsichtlich der laufenden Immunisierungen vermelden: „Bislang haben 756 Bewohnerinnen und Bewohner der regionalen Senioreneinrichtungen eine Erstimpfung erhalten.“Dies entspreche 80,5 Prozent der Bewohner von Altenheimen. Zu beachten sei, so Lettenbauer, dass nur diejenigen auch an den Impftagen eine Spritze erhielten, die fit seien; des Weiteren werde niemand gezwungen. Bei den Mitarbeitern in den Heimen stelle sich Lage allerdings gänzlich anders dar, obwohl auch sie zur sogenannten Prioritätengruppe 1 gehören, also bereits jetzt geimpft werden könnten. In den hiesigen Heimen schwanke die Impfbereitschaft beim Personal zwischen einem Drittel (gKU-Seniorenheim Wemding) und 48 Prozent (gKU-Seniorenheim Nördlingen). Landrat Rößle erklärte hierzu, dass nach wie vor unter den Pflegekräften eine große Verunsicherung in Bezug auf eventuelle Impfschäden bestehe. Trotzdem steige in den vergangenen Tagen die Impfbereitschaft sukzessive.
An den regionalen Kliniken haben nach Angaben des Landratsamtes bereits 12,4 Prozent der Beschäftigten seit Beginn der Pandemie eine
Covid-19-Infektion durchlaufen, inzwischen seien jedoch 40 Prozent der Belegschaft geimpft. Bis zum 31. Januar haben insgesamt exakt 2194 Menschen im Landkreis eine Corona-Impfung erhalten. 124 Menschen sind im Kreis bis dato in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Unterdessen läuft die Versorgung mit Impfstoffen schleppend, wie Rößle ausführte. Für kommende Woche etwa seien 1260 Dosen angekündigt gewesen – nun folgte der Rückzieher: Die Zahl wurde mittlerweile auf weniger als 1000 Dosen reduziert. Verwendet werden jene Dosen für die ausstehenden Zweitimpfungen in den Seniorenheimen sowie für den Impfbeginn in den Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen (Stiftung St. Johannes und Lebenshilfe).
Auch werden in den regionalen Impfzentren in Donauwörth und Nördlingen weitere Impfwillige über 80 Jahren immunisiert. Die Reduzierungen der Dosen seien „jetzt schon ein paar Mal passiert“, sagte der Landrat zähneknirschend.
„Wir verimpfen, was geht“, betonte Rößle, allerdings seien die zur Verfügung stehenden Vakzine eben zu wenige, es laufe „spärlich“. Ob eine Durchimpfung der Landkreisbevölkerung wie von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Aussicht gestellt, bis Ende September erreicht sein könnte, daran zweifelte der Landrat: „Wir sind darauf eingestellt, dass wir das ganze Jahr brauchen, um wieder in einen normalen Modus zu kommen.“
Auch wenn er wisse, dass es schwer sei, so Rößle, müsse er dennoch zum Durchhalten und zur Geduld aufrufen – auch hinsichtlich der Impfungen. Es bringe nichts, wenn Bürger sich direkt an den Impfzentren für eine sofortige Immunisierung anmelden wollten und dort das Personal beschimpften. Anmelden könnten sich inzwischen auch die über 70-Jährigen – allerdings ausschließlich via Internet oder über die neuen Telefon-Hotlines (Nummern 0906/12678930 oder 09081/2181712, wochentags von 8 bis 18 Uhr).