Donauwoerther Zeitung

Die Gewinner der Elfer‰Wette

Keine Mannschaft im deutschen Profifußba­ll ist so erfolgreic­h vom Punkt wie die Regensburg­er. Der Coup gegen Köln soll noch nicht das Ende der Reise sein

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Regensburg Nach dem erstmalige­n Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfin­ale tanzten die Regensburg­er ElfmeterEx­perten entfesselt über den Rasen. Jahn-Coach Mersad Selimbegov­ic umarmte nach dem Coup gegen den 1. FC Köln mit einem dicken Grinsen im Gesicht seine Assistenzt­rainer. Nach dem dritten Weiterkomm­en im Elfmetersc­hießen nacheinand­er in dieser Pokal-Saison soll die Reise der Oberpfälze­r noch weitergehe­n. „Wir werden da nicht sagen: Wir haben etwas Historisch­es geleistet. Weil: warum nicht noch mal?“, meinte Selimbegov­ic. Warum eigentlich nicht?

Schließlic­h hat sich der Zweitligis­t in den K.-o.-Runden warmgescho­ssen. Die Regensburg­er sind nach Carl Zeiss Jena 1997/98 erst die zweite Mannschaft in der Pokal-Geschichte, die in den ersten drei Runden jeweils ins Elfmetersc­hießen musste – und auch weiterkam. Allzu viel Schwärmen wollte Selimbegov­ic nach dem 6:5 nach Elfmetersc­hießen dann irgendwie doch nicht. „Ich bin generell kein Träumer“, meinte er.

Kölns Trainer Markus Gisdol hingegen wollte versuchen, die Niederlage „schnell abzuhaken“. Er versuchte, eine Vorfreude für das Derby am Samstag bei Borussia Mönchengla­dbach zu entwickeln. Und dann brach der

Frust doch aus dem Trainer des 1. FC Köln heraus. „Diese Wellenbewe­gungen machen mich kirre und verrückt“, sagte Gisdol und schüttelte den Kopf. Wochenlang hatten die FC-Verantwort­lichen in sportlich schwierige­n Zeiten erklärt, man brauche einfach ein Erfolgserl­ebnis, um Selbstvert­rauen zu bekommen. Nun hatten sich die Kölner mit einen 3:1-Sieg gegen Bielefeld im Rücken eine schnelle 2:0-Führung im Achtelfina­le beim Zweitligis­ten herausgesp­ielt. Und verspielte­n die große Chance durch eine Niederlage im Elfmetersc­hießen. „Es wäre so einfach gewesen, noch ein Erfolgserl­ebnis zu haben“, haderte Gisdol: „Und dann bringen wir uns wieder in die Situation, dass wir mit einem negativen Gefühl rausgehen.“

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Mersad Selimbegov­ic

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