Donauwoerther Zeitung

Wirbel um Waigels Impfung

Heftige Reaktionen auf Termin in Krumbach

- VON PETER BAUER

Krumbach Menschen, die einer Impfung gegen Corona skeptisch gegenübers­tehen, dazu bewegen, sich impfen zu lassen: Das ist für Theo Waigel ein wichtiges Anliegen. Er wollte ein Zeichen setzen und ließ sich in seiner Heimat in Krumbach impfen. Doch die Reaktion der Menschen auf den Medienterm­in fielen teilweise heftig aus. Der 81-jährige ehemalige Bundesfina­nzminister sei bevorzugt behandelt worden, war da mitunter zu hören. Waigel weist dies entschiede­n zurück.

Die jüngste Episode in Krumbach steht exemplaris­ch für die aktuelle Lage in Sachen Impfstoff: Er ist Mangelware und vor allem bei vielen älteren Menschen, die seit Wochen auf ihren Impftermin warten, ist die Stimmung oftmals angespannt. So waren es in Krumbach vor allem viele ältere Bürger, die die Impfung Waigels massiv kritisiert­en. Waigel ist 81 Jahre alt, er gehört zur 80-plus-Gruppe, die jetzt mit dem Impfen dran ist. Aber darf es sein, dass er beispielsw­eise vor vielen geimpft wird, die 90 Jahre und älter sind?

In der Gruppe 80-plus spiele es zunächst keine Rolle, ob jemand etwa 82 oder 92 sei, erläutert Dr. Volker Rehbein, Vorstand der Kreisklini­ken Günzburg und Krumbach. Wichtig sei das Datum der Voranmeldu­ng, ergänzt Jenny Schack, Pressespre­cherin des Günzburger Landratsam­tes. Ein wichtiger Faktor bei der Terminverg­abe seien Vorerkrank­ungen. So könne es dazu kommen, dass ein 82-Jähriger vor einer 92-Jährigen geimpft wird. Die Kriterien seien von der Ständigen Impfkommis­sion des RobertKoch-Instituts erarbeitet und vom Gesundheit­sministeri­um festgelegt worden. Das Landratsam­t habe hierauf keinen Einfluss. Waigel betont, dass er sich in Krumbach wie andere regulär angemeldet und nicht vorgedräng­t habe.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Theo Waigel ließ sich in Krumbach imp‰ fen.

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