Wirbel um Waigels Impfung
Heftige Reaktionen auf Termin in Krumbach
Krumbach Menschen, die einer Impfung gegen Corona skeptisch gegenüberstehen, dazu bewegen, sich impfen zu lassen: Das ist für Theo Waigel ein wichtiges Anliegen. Er wollte ein Zeichen setzen und ließ sich in seiner Heimat in Krumbach impfen. Doch die Reaktion der Menschen auf den Medientermin fielen teilweise heftig aus. Der 81-jährige ehemalige Bundesfinanzminister sei bevorzugt behandelt worden, war da mitunter zu hören. Waigel weist dies entschieden zurück.
Die jüngste Episode in Krumbach steht exemplarisch für die aktuelle Lage in Sachen Impfstoff: Er ist Mangelware und vor allem bei vielen älteren Menschen, die seit Wochen auf ihren Impftermin warten, ist die Stimmung oftmals angespannt. So waren es in Krumbach vor allem viele ältere Bürger, die die Impfung Waigels massiv kritisierten. Waigel ist 81 Jahre alt, er gehört zur 80-plus-Gruppe, die jetzt mit dem Impfen dran ist. Aber darf es sein, dass er beispielsweise vor vielen geimpft wird, die 90 Jahre und älter sind?
In der Gruppe 80-plus spiele es zunächst keine Rolle, ob jemand etwa 82 oder 92 sei, erläutert Dr. Volker Rehbein, Vorstand der Kreiskliniken Günzburg und Krumbach. Wichtig sei das Datum der Voranmeldung, ergänzt Jenny Schack, Pressesprecherin des Günzburger Landratsamtes. Ein wichtiger Faktor bei der Terminvergabe seien Vorerkrankungen. So könne es dazu kommen, dass ein 82-Jähriger vor einer 92-Jährigen geimpft wird. Die Kriterien seien von der Ständigen Impfkommission des RobertKoch-Instituts erarbeitet und vom Gesundheitsministerium festgelegt worden. Das Landratsamt habe hierauf keinen Einfluss. Waigel betont, dass er sich in Krumbach wie andere regulär angemeldet und nicht vorgedrängt habe.