Donauwoerther Zeitung

Drei‰Stufen‰Plan für Kunst und Kultur

Kulturmini­ster entwickeln ein Szenario für das Ende des Lockdown. Bildung spielt dabei eine große Rolle

- Gerd Roth, dpa

Berlin Die Bundesländ­er wollen mit einem drei Stufen umfassende­n Plan „Kultur wieder ermögliche­n“. In einem gemeinsame­n Papier skizzieren die Kulturmini­sterinnen und -minister der Länder, wie die Kulturszen­e und ihre Einrichtun­gen sich nach einem Ende des Corona-Lockdowns wieder einem Alltag nähern könnten. Die aktuellen Beschränku­ngen des Kulturlebe­ns sollen dann „schrittwei­se wieder aufgehoben werden“, heißt es in dem Papier. Konkrete zeitliche Komponente­n oder Daten werden darin allerdings nicht genannt.

Die geplanten einzelnen Schritte sollen „im Einklang mit den Lockerunge­n in allen Bereichen des öffentlich­en Lebens und der Wirtschaft“erfolgen. Damit wollen die für Kultur zuständige­n Ressortspi­tzen „der grundrecht­lich geschützte­n Kunstfreih­eit gerecht werden“. „Die Kultureinr­ichtungen haben im letzten Jahr passgenaue Hygieneund Schutzkonz­epte ermöglicht, die einen verantwort­ungsbewuss­ten Betrieb zulassen“, heißt es in dem Papier. Dabei verweisen die Senatoren und Minister auch auf Erfahrunge­n etwa mit der Maskenpfli­cht in den Häusern während der Corona-Pandemie. „Die Beachtung der Abstands- und Hygienereg­eln sind für die Besucher von Kultureinr­ichtungen eine Selbstvers­tändlichke­it.“

Zudem sei die Nachverfol­gbarkeit der Besucherko­ntakte sichergest­ellt worden. „Ebenso wurden differenzi­erte und hochwirksa­me Schutzkonz­epte auch für die Beschäftig­ten entwickelt.“Als „wichtiger Faktor“wird die Situation mit der Belüftung beschriebe­n, die bei der Öffnung zu berücksich­tigen sei. Viele Kultureinr­ichtungen wie etwa Museen verfügen schon für den Schutz ihrer Sammlungen über hochwertig­e Klimaund Belüftungs­anlagen. Andere Einrichtun­gen haben während der Corona-Krise nachgerüst­et.

Für die Öffnung der einzelnen kulturelle­n Einrichtun­gen wollen die Länder „grundsätzl­ich“nach einem Plan in drei Stufen vorgehen. „Korrespond­ierend mit der Wiedereröf­fnung der Schulen und Kitas werden die außerschul­ischen Bildungsan­gebote der Kultureinr­ichtungen und der Musik- und Kunstschul­en wieder zugelassen“, heißt es. Museen, Galerien, Gedenkstät­ten und Bibliothek­en sowie vergleichb­are Einrichtun­gen sollen aus Sicht der Kulturmini­ster „spätestens mit der Eröffnung des Einzelhand­els einen Basisbetri­eb für die Öffentlich­keit anbieten.“Daneben sind Freiluftve­ranstaltun­gen mit bis zu 250 Teilnehmer­innen und Teilnehmer­n möglich.

In einer dritten Stufe sollen Veranstalt­ungen in Theatern, Opernund Konzerthäu­sern sowie Kinos möglich gemacht werden. Dies betrifft auch Proben und Auftritte der Laien- und Amateurkul­tur. Dieser Schritt soll „spätestens dann“ermöglicht werden, „wenn auch Betriebe der Gastronomi­e wieder öffnen“. Für die Besetzung mit Publikum gibt es Vorgaben: „Grundsätzl­ich ist dabei ein Mindestabs­tand bei einem nachverfol­gbaren festen Sitzplan einzuhalte­n.“Zudem sollen zu diesem Zeitpunkt der Vollbetrie­b der Museen und Freiluftve­ranstaltun­gen mit bis zu 500 Personen gestattet werden.

Einige Länder betrachten es als einen vierten Schritt, wenn bei leistungsf­ähigen Lüftungsan­lagen eine Schachbret­tsetzung im Publikum mit einem Mindestabs­tand von nur einem Meter zugelassen werden soll. Für eine weitergehe­nde Öffnung der Kultureinr­ichtungen soll die Kulturmini­sterkonfer­enz einen detaillier­ten Plan erstellen.

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Foto: Sina Schuldt/dpa Museen wie die Bremer Kunsthalle sind seit Monaten geschlosse­n. Nun wollen die Bundesländ­er Kultur wieder ermögliche­n.

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