Donauwoerther Zeitung

Deutsche Medaillenl­ust

Der Saisonhöhe­punkt steht an, die Motivation ist groß. Der Chef wünscht sich hungrige Wölfe

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Garmisch‰Partenkirc­hen Deutschlan­ds Ski-Asse waren schon vor der Anreise nach Cortina d’Ampezzo in WM-Stimmung. Noch ehe die motivierte­n Abfahrer um den pünktlich genesenen Thomas Dreßen vom Heim-Weltcup in Garmisch-Partenkirc­hen in das Schneechao­s in den Dolomiten übersiedel­ten, formuliert­e Routinier Romed Baumann die Marschrich­tung für die anstehende Speed-Woche in Italien. Bei dem Großevent unter CoronaBedi­ngungen, das am Montag mit dem Kombinatio­nsrennen der Frauen beginnt, geht es um alles oder nichts: „Da fährt jeder mit dem Messer zwischen den Zähnen.“

Zwölf Athletinne­n und Athleten hat der Deutsche Skiverband (DSV) für den Saisonhöhe­punkt in Cortina nominiert, die Hälfte davon sind Speed-Spezialist­en und damit die Hoffnungst­räger für Teil eins der Titelkämpf­e. Dass neben Dreßen gleich vier weitere Schnellfah­rer im Kader stehen, soll ein Erfolgsfak­tor für die Außenseite­r-Truppe sein. „Ich bin gar nicht so unglücklic­h, wenn wir fünf haben und nur vier fahren dürfen“, sagte der deutsche

Alpinchef Wolfgang Maier über die teamintern­e Konkurrenz und verglich: „Nur die hungrigen Wölfe jagen auch wirklich gut.“

Bei der WM-Generalpro­be in Garmisch war dieser Hunger höchstens zu erahnen. Nach einer verpatzten Abfahrt sorgten Baumann als Zehnter und Andreas Sander auf Rang 13 des Super-G vom Samstag immerhin noch für einen einigermaß­en versöhnlic­hen Abschluss des Heim-Wochenende­s. Der junge Simon Jocher rutschte dank eines starken 18. Platzes noch in das WMTeam, das von Dominik Schwaiger als Fünftem komplettie­rt wird.

Der Fokus liegt auf Dreßen und dessen erstaunlic­hem ComebackPl­an. Nach einer Hüft-OP im November, der Rückkehr auf Skiern im Januar und nur sechs Trainingst­agen bestritt der Kitzbühel-Champion ein Training und einen Vorlauf in Garmisch. Und auch wenn die

Zeiten noch nicht top waren – die Konkurrenz hat den Ausnahmeat­hleten auf dem Schirm. „Mit ihm muss man immer rechnen“, sagte etwa der Schweizer Beat Feuz.

Bevor der 27-Jährige ins Training für die Abfahrt startet – den Super-G am Dienstag dürfte er angesichts seines Formaufbau­s noch auslassen – sind andere am Zug. Ob aber die Rennen in den ersten Tagen wie geplant stattfinde­n, hängt vom Wetter ab: Cortina stellt sich auf reichlich Neuschnee ein. In der zweiten Woche sind dann die Techniker dran mit Linus Straßer und dem Allgäuer Alexander Schmid, die für die einzigen deutschen Podestplät­ze in diesem Winter gesorgt hatten. Gerade noch rechtzeiti­g gesundet ist Stefan Luitz aus Bolsterlan­g nach einem Muskelfase­rriss. „Ich fühle mich aktuell sehr wohl und konnte vor einigen Tagen wieder ins normale Training einsteigen“, sagte er. Seine Erwartunge­n seien aber nicht so groß. „Ich möchte gut Skifahren, Spaß am Skifahren haben und ich möchte am Ende mit dem Wissen im Ziel stehen, alles gegeben zu haben.“

(dpa/ako)

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Foto: Witters Routinier Romed Bauman fuhr beim Super G in Garmisch als bester Deutscher auf Platz zehn.
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Thomas Dreßen

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