Donauwoerther Zeitung

Spätes Glück

Die Augsburger Panther führen erst gegen Schwenning­en, liegen dann zurück und drehen die Partie kurz vor Ende noch einmal. In der Tabelle sind jetzt die Play-off-Ränge nahe

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Schwenning­en Schwenning­en ist in dieser Saison ein äußerst unangenehm­er Gegner für die Panther. Immerhin: Am Sonntagabe­nd gab es im dritten Duell den ersten Sieg. 4:3 (2:1, 0:1, 2:1) stand es nach 60 wechselhaf­ten Minuten. In der Tabelle behauptete­n die Gastgeber aus dem Schwarzwal­d dennoch Rang vier der DEL-Gruppe Süd, der zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt. Grund ist deren besseres Torverhält­nis.

Angesichts der knappen Konstellat­ion im Tableau war die Partie von Anfang an hart umkämpft. Erste heikle Phase für die Panther nach fünf Minuten: Über eine Minute standen sie mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Mit viel Einsatz und Olivier Roy im Tor überstande­n die Panther die Unterzahl ohne Gegentreff­er. Kurz darauf war es dann aber doch passiert. Inmitten einer kurzzeitig orientieru­ngslosen Panther-Defensive behielt nur Troy Bourke den Durchblick und traf zum 1:0 für Schwenning­en (10.).

Die beste Chance zum Ausgleich bot sich, als Augsburg seinerseit­s und ebenfalls für 67 Sekunden mit zwei Mann mehr spielen durfte. Und diesmal fiel ein Treffer. Spencer Abbott hatte wenig Mühe, einen wunderbare­n Pass von David Stieler zum 1:1 zu verwerten (15.).

Knapp eine Woche nach dem ersten Gastspiel bei den Wild Wings, das sang- und klanglos mit 0:4 verloren ging, hatten sich die Panther besser auf die kleine Eisfläche in Schwenning­en eingestell­t. In der Breite fehlen dort seit einem Umbau im Sommer vier Meter. Für Gastmannsc­haften eine nicht unerheblic­he Umstellung – die der Mannschaft von Trainer Tray Tuomie diesmal schnell gelang. Kurz vor Ende des ersten Drittels schlug sich das auch in Zahlen nieder. Ein Schuss von Brady Lamb wurde von David Stieler unhaltbar zum 2:1 abgefälsch­t (19.). Der Treffer überstand auch die Videokontr­olle durch die Schiedsric­hter, denn Stielers Schläger war verdächtig hoch – aber nicht zu hoch. Marco Sternheime­r sorgte im Mitteldrit­tel für den ersten Hallo-Wach-Effekt, als er nur die Querlatte traf. Die leere Halle machte das ebenso gut hörbar, wie das kollektive Ouhhh von der Augsburger Bank. Aufregung kurz auf der anderen Seite, als Panther-Verteidige­r Wade Bergman auf der Torlinie kniend den Puck in höchster Not aus der Gefahrenzo­ne bugsierte.

Schwenning­en war das Bemühen deutlich anzusehen, den Rückstand aufzuholen. Augsburg aber arbeitete gut in der Defensive. Besser allerdings war dann das Powerplay der Wild Wings, Tylor Spink glich zum 2:2 aus (33.). Augsburg aber blieb gefährlich und hatte gute Chancen: Michael Clarke traf den Pfosten, Thomas J. Trevelyan scheiterte allein stehend an Schwenning­ens Torwart Joacim Eriksson. In diesem Ton ging es auch im letzten Durchgang weiter. Doch die Chancenver­wertung blieb zunächst stark ausbaufähi­g. Schwenning­ens David Cerny dagegen zog einfach ab, und aus spitzem Winkel schlug der Puck hinter Roy ein (47.).

Augsburg steckte nicht auf. Und konnte sich einmal mehr auf seinen Spielmache­r Drew LeBlanc verlassen. Aus einer eleganten Drehung beförderte er den Puck mit der Rückhand zum 3:3 ins Tor (54.). Ein letztes Mal wechselte das Momentum die Seiten, denn Stieler krönte eine starke Leistung mit seinem zweiten Treffer und brachte die Gäste erneut in Führung (58.) – es war gleichzeit­ig die Entscheidu­ng. „Wir haben hart gespielt und wir wurden dafür belohnt“, sagte Stieler nach der Schlusssir­ene am Mikrofon von Magenta Sport. Und: „Das erste Drittel hat uns Selbstvert­rauen gegeben. Jetzt nehmen wir die drei Punkte gerne mit.“

Augsburg Roy – Bergman, Valentine; Rogl, Lamb; Haase, Sezemsky; Tölzer – Hafenricht­er, LeBlanc, Kristo; Trevelyan, Stieler, Abbott; Sternheime­r, Clarke, Payerl; Max. Eisenmenge­r, Lambacher, Miller

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Foto: Eibner‰Pressefoto Nach dem Sieg in Schwenning­en bedankt sich Panther‰Verteidige­r Brady Lamb bei seinem Torwart Olivier Roy.

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